In Geschäftsidee

Sanifair – das etwas andere Toilettenkonzept

Was ist der Hauptbeweggrund, auf einer Autobah-Raststätte anzuhalten. Laut einer Befragung im Auftrag der Tank & Rast ist der Beweggrund Nr. 1 mit 87 % die Pinkelpause. Danach folgen Füße vertreten (58 %), Tanken (49 %), Getränke kaufen (49 %), Essen gehen (44 %). Und was war meist auf der Autobahn-Rasstätte am wenigsten vergnüglich? Der Besuch der Toiletten. Doch jetzt können die Besucher an mehr als 60 Raststätten aufatmen. Hier gibt es SANIFAIR. Die Tank & Rast spricht hier auch von Toilettenoasen. Die Toiletten sind in einem hellen grün und blau mit stilvollen Kacheln ausgestattet. Wasserhähne und Papiertuchspender funktionieren ohne Berührung. Die WC-Brillen werden nach jeder Benutzung gereinigt und desinfiziert.

Das Angebot hat seinen Preis. An der Eingangsschranke darf der Besucher der Toiletten-Oase erst nach der Bezahlung von 50 Cent passieren. Dafür erhalt er aber auch einen Bon im Wert von 50 Cent, den er im angrenzenden Shop oder Raststätte beim Einkauf oder Essen einlösen kann. Und genau hier setzt der Aha-Effekt ein. Denn durch den Erhalt des Coupons war man quasi kostenlos auf der saubersten und schönsten Toilette im öffentlichen Bereich. Warum bekommt man dieses großzügige Angebot? Wenn man o.g. Befragungsergebnisse kennt, ist das Angebot kein Wunder, sondern ein cleverer Cross Selling Ansatz. Denn viele Besucher entscheiden nach dem Toilettenbesuch, ob Sie noch in den Shop oder das angrenzenden Restaurant gehen. Und wer die Deutschen kennt, der weiss, dass sie fast nie darauf verzichten, ihr Geschenk auch einzulösen. Einfach clever!

13 Responses to Sanifair – das etwas andere Toilettenkonzept

  1. [:] Nati sagt:

    Hallo Burkhard,

    der Link sollte doch wohl eher http://www.sanifair-online.de/ heißen, oder?

    LG
    Nati

  2. Hallo Nati,

    dank Dir für die Korrektur. Habe ich gleich geändert.

    Gruss

    Burkhard

  3. Wohlfühlen sagt:

    Wohlfühlen auf dem Autobahn-Klo

    Burkhard Schneider vom best-practise-business-blog hat darauf hingewiesen und mir fielen in dem Moment meine drei Bons im Auto wieder ein. Die Bons von den Sanifair-Toiletten in den Autobahn-Raststätten. Ich geh da gerne hin – und wenn ich wenig Zeit …

  4. Bitte kontaktieren, haben Interresse an Ihren Anlagen. Sind in der Großgastronomie tätig.
    Telefon 01784492904

    J.Hölzgen

  5. Sehr geehrte Frau Hölzgen,

    wir haben nur über sanifair berichtet und sind deshalb nicht autorisiert, im Namen von sanifair Informationen zu geben. Nehmen Sie bitte unter o.g. Link direkt Kontakt mit sanifair auf.

    Viele Grüße

    Burkhard Schneider

  6. UrlauBär sagt:

    Na, kritische Kommentare werden einfach herausgelöscht? Wer etwas aus der Praxis zu Sanifair wissen will, soll einfach die Suchmaschinen benutzen.

  7. Von ganz banalen Dingen – ein hochkomplizierter Besuch des „stillen Örtchens“

    Freitagabend, das Wochenende ist nah! Ich fahre auf der Autobahn, Richtung Frankfurt am Main. Nach ärgerlichen Verkehrsstaus ist das Frankfurter Kreuz bereits zum Greifen nahe. Aber, wie es im Leben oft so ist, überkommt mich ein dringendes Bedürfnis.

    Gott sei Dank, einige Kilometer nach Darmstadt eine Raststätte. Nix wie raus und in den Keller, wo sich die sanitären Anlagen befinden. Unten im Keller aber, kurz vor dem Ziel der Erleichterung, nun eine Absperrung.

    Ein hochmoderner Apparat, versehen mit einem Drehkreuz zum Durchlass von nur einer einzigen Person, so wie wir das von öffentlichen Schwimmbädern und ähnlichen Einrichtungen her kennen. Gut sichtbar, direkt in Augenhöhe, ein Schlitz zum Einwurf von 50 Cent-Münzen. Daneben ein langatmiger Text, der dem Benutzer dieser Anlage klar machen soll, dass er mit dem Einwurf einer 50 Cent Münze das Recht erwirbt, die Toilette zu benutzen und bei Vorlage des ausgeworfenen Gutscheines für die 50 Cent Münze, diesen dann auch im obigen Restaurant beim Kauf von Waren wieder einlösen kann.

    Verdammt noch mal, ich habe es sehr eilig!

    Wo bekomme ich nun eine 50 Cent Münze her? Vom einem Bein auf das andere hüpfend, suche ich in meinem Geldbeutel nach einem passenden Geldstück. Na endlich, in meiner Hosentasche habe ich noch Kleingeldreste.

    Ich eile zur nächsten Tür einer freien Toilette.

    Kaum habe ich mir die Erleichterung verschafft, für die diese Örtlichkeiten vorgesehen sind, knallt die Türe der Nachbarkabine mit einem lauten Rums zu.

    Unfreiwillig werde ich Zeuge einer Geräuschkulisse, die mir dann ungewollt die Tränen in die Augen trieb.

    Das erste, was ich nach der Besetzung der Nachbarkabine vernahm, war ein kurzer aber hochtoniger Presslaut, so wie es nun einmal klingt, wenn man einen starken Darmwind versucht lautlos in die Freiheit zu entlassen. Obwohl in dieser sanitären Anlage weitere drei Personen anwesend waren, die sich an den Pissoirbecken Erleichterung verschafften, war es nach diesem Laut plötzlich ganz ruhig. Nicht einmal irgendeine Musik lief dezent im Hintergrund, die ansonsten solche Verlautbarungen diskret übertönen.

    Im Geiste konnte ich mir die Mimik meines Toilettennachbarn gut vorstellen. Sicherlich standen ihm die Schweißperlen schon auf der Stirn. Aber dann griff er plötzlich, ganz unerwartet zu einem uralten Trick, er betätigte den Knopf zur Toilettenspülung.

    Und nun begann das eigentliche Drama.

    Das Wasser aus dem Toilettenspülkasten rauschte zwar laut und vernehmlich durch das Toilettenbecken, aber gleichzeitig setzte sich die Reinigungsvorrichtung dieser hochmodernen Toilettenanlage in Gang.

    Man hörte, wie sich mit lautem Summen der Reinigungskopf für die Toilettenbrille in Betrieb setzte. Dazu wird vollkommen automatisch die Toilettenbrille um 360 Grad gedreht.

    Und damit schien mein Toilettennachbar irgendwie Ärger zu haben. Entweder geriet sein Oberhemd oder seine Jacke in den Reinigungmechanismus, oder die sich drehende Toilettenbrille bereitete ihm am Gesäß irgendwelche Probleme. Jedenfalls hörte ich ein verhaltenes Fluchen.

    Dann kam was kommen musste. Mit einem urgewaltigen, dröhnenden Furz, verschaffte sich der gequälte Darm meines Toilettennachbarn Erleichterung. Dieses Geräusch wurde durch den Hohlkörper der Toilettenschüssel noch tonmässig synthesizerhaft modelliert, so dass der Ton letztlich wie aus einer riesigen Tuba geblasen in die Ohren dröhnte.

    Es war der Urknall aller Fürze.

    Die nachfolgenden langanhaltenden, laut platschenden Geräusche ließen vermuten, dass am Neujahrstag ausgiebig der Völlerei gefrönt wurde. Irgendwie muss das der Magen nicht vertragen haben.

    In mir kamen alte Erinnerungen auf. Einer meiner Kinder, vor Jahrzehnten im Alter von etwa 4 bis 5 Jahren, rutsche einmal bei der Benutzung der Toilette durch die für Kinder viel zu große Toilettenbrille und verklemmte sich dabei so unglücklich, dass ein Herauskommen mit eigener Kraft nicht mehr möglich war. Ich musste die gesamte Toilettenbrille, einschließlich des Toilettendeckels abschrauben, während das Kind von der Angst getrieben, es könnte gänzlich in der Toilette verschwinden, laut heulte.

    Einige Minuten später trafen sich alle Toiletten- und Pissoirbesucher an den Handwaschbecken wieder. Ein jeder schaute mit sehr ernstem Blick vor sich hin und wusch sich mit großer Bedächtigkeit die Hände. Auch ich reinigte mir die Hände im Handwaschbecken und blickte starr vor mich hin.

    Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mich urplötzlich ein hysterischer Lachkrampf überkommen könnte aufgrund der erlebten Vorkommnisse. Nun bin ich wirklich kein schadenfroher Mensch und würde dies auch aus persönlichen Gründen strikte ablehnen. Aber irgendwie schien mich der Teufel zu reiten. Ich konnte den Drang, jeden Moment lauthals loslachen zu müssen, kaum noch beherrschen. Unauffällig schaute ich zu meinen händewaschenden Nachbarn und bemerkte bei diesen ein verdächtiges Zucken in den Augen- und Mundwinkeln.

    Mein einziger Ausweg bestand augenscheinlich darin, diese Örtlichkeiten fluchtartig zu verlassen.
    Am Ausgang aber bot sich ein Bild des Schreckens.

    Vor den Drehkreuzen stand ein ganzer Pulk von Menschen, die in die Toilettenanlage wollten. Es war ein großer Reisebus angekommen, deren Insassen scheinbar alle den gleichen Drang verspürten.

    Sie alle standen da vor den Drehkreuzen und versperrten mir damit die Möglichkeit diese Anlage wieder zu verlassen.

    Viele standen dort, mit den Füssen auf dem Boden scharrend, wie Kampfstiere in ihren Pferchen eingesperrt, kurz bevor man ihnen das Absperrgitter hochzieht, damit sie in die Kampfarena stürmen können. Alle suchten nach 50-Cent-Münzen.

    In meiner Verzweiflung nutzte ich den Ein- und Ausgang der nur für Kinder vorgesehen ist. Gekennzeichnet ist dieser Ausgang mit einer Aussparung in Form einer bunt bemalten Holzsilhouette durch die nur Kinder bis zu ca. 7 Jahren durchpassen. Ich schob einfach diese Absperrung zurück, um hier durchzukommen. Das wiederum löste einen Alarm aus, auf Grund dessen sich der Oberwächter dieses unseligen Ortes aus irgendeinem Nebenraum näherte und mir missbilligende Blicke zuwarf.

    Irgendwie schaffte ich es, mich durch die Menschenmasse vor den Drehkreuzen durchzukämpfen und wieder ins Freie zu gelangen. Auf dem Weg zu meinem Fahrzeug konnte ich mir ein unentwegtes Lachen nicht verkneifen. Ich musste nicht über den darmwindgeplagten Menschen lachen, sondern einfach über die Komik der gesamten Situation. Sollte sich einer meiner Leser hier als betroffene Person wiedererkennen, dann bitte ich hiermit ausdrücklich um Verzeihung.

    Aber, so dachte ich mir auf dem weiteren Nachhauseweg, was waren das für schöne Zeiten, als in solchen Anlagen noch die freundliche Klofrau das gewohnte Bild war.

    Wie die Zeiten sich geändert haben!

    Ein einfacher Toilettenbesuch wird zu einem Vorgang mit hochkomplizierter Technik. Ich frage mich nur, was passiert, wenn da einmal der Strom ausfällt. Ob dann alles in die Hosen geht?

  8. Monika Cichorius sagt:

    Hallo,
    die Meinung der Sanifair-Leute kann ich nicht teilen. Ich finde es nicht fair, wenn ich statt -,30 DM jetzt -,50€ zahlen muss und beim Eintausch noch die überhöhten Preise der Raststätten zahlen muss. Mir ist das “Ambiente” egal, wenn es sauber ist.
    Ausserdem hat man nicht immer passendes Kleingeld zur Hand, dass man evtl. wechseln kann.
    Also, ich war ziemlich wütend, überall nur noch Sanifair zu finden.

  9. Heiko Volkmer sagt:

    Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, aber mir geht diese Abzockerei wirklich gegen den Strich!
    Ich halte es für absolut selbstverständlich, dass ein Restaurant (an der Autobahn oder nicht) saubere Toiletten hat. Dafür auch noch Geld zu nehmen ist vergleichbar mit einer Reinigungsgebühr für die Küche, einer Putzgebühr für das Restaurant oder einen ordentlichen Eingangsbereich.
    Das oft benutzte Argument, dass viele Kunden einfach nur die Toilette benutzen bzw. beschmutzen ohne etwas zu verzehren lasse ich insofern nicht gelten, da deshalb ja bereits höhere Preise entrichtet werden müssen. Oder wieso kostet sonst ein Kaffee an der Autobahn 3,- EUR und mehr?
    Früher konnte man der Reinigugnskraft freiwillig ein entgelt in den Teller legen. War der Service gut oder besser gab es was wenn nicht, dann eben nicht.
    Heute muss ich die -,50 EUR auch ebzahlen, wenn die Technik ausgefallen ist oder vorher die Passagiere eines Reisebusses über die Toilette hergefallen sind.
    Frechheit!

  10. Hallo,

    ich persönlich haben bisher von den meisten Nutzern der Sanifair-Toilleten positive Erfahrungsberichte gehört. Früher müssen viele Autobahntoiletten sehr schmudelig gewesen sein.

    Nachvollziehen kann ich, dass man sich ärgert, wenn die Toiletten bei diesen Preisen dann nicht sauber sind bzw. nicht funktioneren. Hier sollten die Betreiber schnell und kulant handeln und freien Zugang gewähren.

  11. Peter sagt:

    Hallo, kann mir jemand sagen welche Raststätten die auf den sanifair-Bon gedruckten Nummern 1163-20205 und 1342-20206 tragen. Zeige mich gern erkenntlich mit einer kleinen Belohnung.
    Gruß
    Peter

  12. Andreas sagt:

    Hallo,

    über das Thema Sanifair und die bevorstehende Preiserhöhung kann hier diskutiert werden:

    http://aufdenklippen.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=78&func=view&catid=5&id=139

Schreibe einen Kommentar