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Wann entdecken die Bierbrauereien den Bieretikettenkonfigurator?

Das Mass Customization Trend ist nicht mehr aufzuhalten, wie die vielen Beispiele in meinen Kategorien “Marketing – Customizing” und “Idee – Customizing” zeigen. Natürlich macht dieser Trend auch im Bierland Nr. 1 nicht vor dem Gerstensaft halt. Seit September 2008 kann man z.B. auf www.bierstickr.de für 5,99 EUR sechs Bieretiketten nach eigenen Wünschen mit Hilfe eines Etikettenkonfigurators gestalten. Mittlerweile kann man auf bierstickr auch Sektflaschenetiketten, Bierdeckel, Biergläser und Co. individuell “bedrucken” lassen. Auch das Geschenke-Portal Valentins bietet individuell gestaltbare Bieretiketten an.

Also ob das nicht reichen würde, ist Ende 2009 idbeer an den Start gegangen. Bis auf die Brauerei sehe ich nur einen wesentlichen Unterschied bei idbeer: Das Sixpack ist mit 14,99 EUR günstiger als bei den o.g. Wettbewerbern. Der Kunde freut sich, weil durch den erhöhten Wettbewerb die Preise langsam purzeln. Für die Anbieter werden dadurch die Margen immer geringer und es fragt sich, ob man in solch engen Nischen bei aufkommenden Wettbewerb langfristig rentabel sein kann. Ich glaube, dass ist nur dann der Fall, wenn man starke Vertriebspartner im Geschenkartikelbereich oder Großkunden gewinnen kann bzw. das Sortiment deutlich erweitert. Diesbezüglich wird die Vertriebskompetenz der Anbieter mitentscheidend für den Erfolg sein.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, deutlich günstigere Preise anzubieten und damit auch die Eigenverbraucher anzusprechen. Dazu wird aber aus meiner Sicht nur eine Brauerei selber in der Lage sein. Und eine clevere Brauerei wird auch überlegen, individuelle gestaltbare Etiketten in kleineren Auflagen anzubieten. Dann wird es eng für idbeer & Co., esseidenn man entscheidet sich für Whitelabel-Lösungen hinsichtlich des Etikettenkonfigurators. Grundsätzlich taugen aus meiner Sicht viele Ideen nicht für ein eigenständiges Geschäftsmodell, sondern eher für einen Add-On-Service anderer Anbieter. Und dann kann man auch schnell weitere Abnehmer finden, wie z.B. Getränkehändler. Nicht niedrige Preise, sondern neue Wege beim Geschäftsmodell oder bei den Vertriebswegen sind der Garant für nachhaltigen Erfolg.

One Response to Wann entdecken die Bierbrauereien den Bieretikettenkonfigurator?

  1. […] für den Eigenverbrauch erwirbt, sondern nur als Geschenk verwendet. Ein Beispiel dafür sind die Bierflachen mit individuellem Etikett, über die wir vor kurzem hier berichte haben. Man kann aber auch umgekehrt überlegen, wie man ein […]

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