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Mit Hilfe von Nanopartikeln verfärbt sich die Milch rot, wenn sie sauer ist

Stellen Sie sich vor, sie müssen nicht mehr an der Milch riechen oder schmecken, um festzustellen, dass sie schlecht ist. Vielmehr verfärbt sich die Milch rot, wenn sie sauer ist. Zugegeben, diese Vorstellung ist noch Zukunftsmusik. Mit Hilfe des Einsatzes von sog. Nanosensoren in Lebensmitteln kann dieser Blick in die Zukunft allerdings schnell Realitiät werden.

Es ist längst soweit, dass sich Nanotechnologen nicht nur mit der Erstellung oder Veredelung von neuen Werkstoffen beschäftigen, sondern auch andere Einsatzgebiete anvisieren. Bei den Nanotechnologen ist “weniger mehr”. Sie beschäftigen sich mit winzigen Teilchen in der Größe zwischen einem und 100 Nanometern (ein Nanometer entspricht einem Milliardstel Meter).

Die Einsatzfelder der Nanotechnologie innerhalb der Lebensmittelindustrie sind vielfältig: Mit Hilfe der winzigen Partikel lassen sich Geschmack, Farbe und Viskosität eines Produkts genau einstellen.

Bereits heute werden dem Ketchup Nanopartikel künstlich zugesetzt, ohne dass sie speziell gekennzeichnet wären, um es dickflüssiger zu machen. Außerdem werden Titandioxide als Bleichmittel eingesetzt, etwa um die Farbe von Salatdressing aufzuhellen. Und Aluminiumsilikate sollen das Zusammenbacken von pulverförmigen Lebensmitteln verhindern.

Große Lebensmittelkonzerne forschen weltweit mit Hochtouren an den so genannten Nanotransportern, winzigen Kapseln, die mit Vitaminen, Geschmacksstoffen oder Farbstoffen gefüllt werden und ihren Inhalt auf Kommando freisetzen können. So könnte etwa eine Tiefkühlpizza nach Margherita, Quattro Stagioni oder Funghi schmecken, je nachdem bei wie viel Watt sie in der Mikrowelle erwärmt wird.

Umgekehrt forschen auch einige Institute, welche Risiken und Nebenwirkungen der Einsatz von Nanopartikeln in Lebensmitteln haben kann. In einer Forschungsgruppe wurde z.B. festgestellt, dass Menschen mit chronischer Darmentzündung, die Lebensmittel mit Nanopartikeln wie Titanoxiden und Aluminiumsilikaten, zu sich nahmen, gefährdet sein könnten. Deshalb ist es aus der Sicht von einigen Experten wichtig, dass solche “Zutaten” in Zukunft gekennzeichnet werden, damit sich der Konsument vorher darüber informieren kann.

Mehr zu lesen gibt es in: Süddeutsche Zeitung

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2 Responses to Mit Hilfe von Nanopartikeln verfärbt sich die Milch rot, wenn sie sauer ist

  1. Hallo Burkhard,

    gut das Du zum Schluss nochmal auf die Risiken hinweist. Ich möchte eine neue Technik nicht einfach verdammen, da bin ich zu sehr Techniker und an Neuheiten aus der Wissenschaft mehr als nur interessiert, aber gewisse Dinge sollten bevor sie gewinnbringend eingesetzt werden wirklich auf ihre risikofreie Zukunftsfähigkeit untersuchen! (Upps! Man lernt nie aus! Das das Zeug schon in Lebensmitteln enthalten ist …)

    Bei der Nanotechnologie handelt es sich um Teilchen die so gut wie durch jeden Filter schlüpfen! Sind diese Teilchen erst einmal freigesetzt lassen diese sich nicht ohne weiteres wieder weg kehren. Welche Störungen/Beeinflussungen in einem menschlichen Organismus ausgelöst werden könnten oder können, darüber möchte ich lieber nicht nachdenken.

    Ich würde mich freuen hier noch einige Pro und Contras auch aus der Fachwelt als Kommentar zu finden. Ich schaue auf jeden Fall wieder vorbei.

    Ach ja, ich rieche doch lieber an meiner Milch 🙂

  2. Hallo Harry,

    mir geht es genauso wie Dir. Ich war ehrlich gesagt sehr überrascht, dass Nanopartikel schon in Lebensmittel eingesetzt werden, ohne darüber informiert zu sein. Denn in der heutigen Informationsgesellschaft sollte man schon darüber informiert werden. Es kann aus meiner Sicht auch nicht das Argument gelten: Ketchup ist wegen dem vielen Zucker sowieso ungesund und Nanopartikel sind nicht gleich Nanopartikel.

    Mehr Infos darüber gibt es vom Forschungszentrum Karlsruhe im Rahmen des Forschungsprojektes NanoCare:
    http://www.nanopartikel.info/projekt.html. Weitere Infos sind auch noch im Artikel der SZ enthalten, den ich als sehr informativ empfunden habe und den man sich auf jeden Fall ganz durchlesen sollte.

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