In Crowdsourcing, Trends

Die Polizei Seattle hat mehr als 700 Hobbyfahnder, um gestohlene Autos zu finden

Letzte Woche haben wir hier im Blog darüber berichtet, dass man in England als Hobbydetektiv via Internet auf die Suche nach Ladendieben gehen kann. Aufgrund von Datenschutzverletzungen handelt es sich dabei um ein sehr umstrittenes Projekt, zeigt aber trotzdem, in welche Richtung die Verbrechensbekämpfung geht. Man muss allerdings nicht in den Überwachungsstaat England schauen, um diesen Crowdsourcingtrend in der Verbrecherjagd erkennen zu können.

Die Polizei von Seattle veröffentlicht unter einem speziellen Twitter-Account die Kennzeichen von Fahrzeugen, die von den Besitzern als gestohlen gemeldet wurden. Nach kurzer Zeit gibt es schon mehr als 700 Follower. heise.de schreibt dazu: “Seattle entschloss sich zu diesem ungewöhnlichen Einsatz des Mikroblogging-Dienstes, weil in der Stadt jedes Jahr etwa 3.000 Automobile gestohlen aber nur 80 Prozent davon wiedergefunden werden. Durch Twitter hofft man angeblich auf eine Reduzierung der Diebstähle um 10 bis 20 Prozent. Auf einer Pressekonferenz meinte ein Behördensprecher außerdem, dass man durch die Tweets mit Kriminellen mithalten wolle, die auf Twitter und Facebook bereits seit längerer Zeit mit Autodiebstählen und Wohnungseinbrüchen prahlen.”

Ist schon interessant, wie das Pendel umschlägt. So ist ja laut Gerüchten Twitter ein Eldorado für Einbrecher, weil hier die Menschen offenherzig angeben, wann und wie lange sie in den Urlaub fahren. Über eine kurze Internetrecherche in den anderen Social Networks erfährt man dann schnell, wo derjenige wohnt, der sich gerade in den Urlaub verabschiedet und schon bietet sich eine Gelegenheit für Menschen, die kriminelle Energien haben. Jetzt wird also wie in der Bibel “Zahn und Zahn” vergolten und die modernen Mittel ebenfalls eingesetzt, um die Diebe wieder dingfest zu machen. Das Pendel schlägt halt immer wieder zurück.

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