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Warum die Modekollektion von SARAH/BAYDON nicht im Web oder Einzelhandel erhältlich ist

Im letzten Blogbeitrag habe ich aufgezeigt, wie in Zukunft mehr Kleidungsstücke über das Internet dank der E-Sense-Technologie verkauft werden sollen. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Zudem will auch nicht jedes Modelabel über das Internet verkaufen. Neben der hohen Retourenqupte spricht insbesondere ein Argument für diese Vorgehensweise: Exklusivität. Ein Beispiel dafür ist das Modelabel SARAH/BAYDON aus Berlin. Im Interview mit dem Berlin Internet-Startups-Blogger Khaled Msakny erläutert der Modelabel-Gründer Rashid Baydon seine Marketing- und Vertriebsstrategie:

Bei der Kollektion handelt es sich um exklusive Produkte, für die wir extra Fashion Partys geben, bei denen unsere Kunden die Kollektionsteile erwerben können. Wir mieten alle 3 bis 4 Monate coole Locations meist in Berlin-Mitte oder Berlin-Kreuzberg für drei bis vier Werktage an und gestalten diese zu einem temporären Showroom um. Im Vorfeld betreiben wir für unseren Event Werbung auf anderen Modeveranstaltungen, Partys und Fashion Shows. Freunde bringen Freunde mit und das Konzept beruht auf Mundpropaganda.”

Vor Ort erwartet den Kunden folgendes: “Die temporären Showrooms werden ansehnlich dekoriert, portable Umkleidekabinen werden integriert und das Shopping wird durch musikalische Akzente eines DJ´s unterstützt. Wen einmal ein Kleidungsstück nicht in der Farbe oder der Größe vorrätig ist, kann der Kunde sich in unsere Orderliste eintragen und der Artikel wird für den Kunden nachgeordert. In der Regel stellen wir dem Kunden den Artikel dann innerhalb von 14 Werktagen per Post zu. In dieser Zeit wird der Artikel nachproduziert, verschickt, vom Zoll abgefertigt und nach Ankunft von uns persönlich kontrolliert.”

Damit hat sich Rashid Baydon für einen Mittelweg der Vertriebsstrategien von Dorothee Vogel mit ihrem Salon Prive und Clemens en August entschieden. Allen ist gemeinsam, dass sie schicke Mode zu günstigen Preisen verkaufen, weil sie die üblichen Vertriebsstufen ausblenden. Diese Vorgehensweise bietet sich für Gründer genauso an wie für etablierte Modelabels. Denn durch diesen Weg entstehen keine hohen Markteintrittsbarrieren, die Fixkosten sind niedrig und der Viraleffekt ist groß. Und sogar im Webzeitalter gibt es Vertriebswege, die das Internet ausblenden.

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