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Oakley wandelt auf Spuren des Project Glass von Google X

Das Project Glass von Google X hat es natürlich in der Rubrik “Vision des Monats” in meinen Monatsrückblick geschafft. Die Vorstellung ist einfach faszinierend, dass wir bald kein Handy mehr bräuchten, sondern alles über unsere Brille “steuern” könnten, ob telefonieren, mailen oder GPS-Navigationsanzeige. Nicht minder faszinierend ist das Video, dass Google X anlässlich der Präsentation des o.g. Projektes veröffentlicht hat. Allerdings sehen einige in diesem Video einen reinen MarketingGag und sind skeptisch, ob die im Video aufgezeigte Vision bald Realität werden könnte und ob Google wirklich ins Brillengeschäft einsteigen würde.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es beim Project Glass einen spannenden Zweikampf zwischen Google und Apple geben könnte. Denn wer glaubt denn wirklich, dass sich Apple solch eine Chance entgehen lässt, um den nächsten Milliardenmarkt umzukrempeln? Allerdings schlafen dieses Mal auch nicht die Platzhirsche aus dem Stammsegment. Laut einer Meldung von Bloomberg entwickelt der Brillenhersteller Oakley gerade eine Technologie, die Bilder auf Brillengläser und Linsen projizieren können soll. Colin Baden, der CEO von Oakley, gibt in einem Interview schon einen kleinen Ausblick, was in naher Zukunft alles möglich sein kann und wie Oakly mitmischen kann bzw. will:

“Ultimately, everything happens through your eyes, and the closer we can bring it to your eyes, the quicker the consumer is going to adopt the platform.‹ Oakley would initially target athletes with products based on the so-called heads-up technology, Baden said. Oakley could develop a similar product for the U.S. military through Eye Safety Systems, a subsidiary that specializes in eyewear for military and government agencies, he said. “Obviously, you can think of many applications in the competitive field of sports,‹ Baden said. “That’s the halo point of where we would begin, but certainly you can transcend that into a variety of other applications.”

Colin Baden wird im Interview noch konkreter: “Early versions of the product would not be cheap, Baden said. The product should be able to function on its own, while also working with a smartphone wirelessly using Bluetooth, he said. The device might be controlled with voice commands, similar to Apple Inc. (AAPL)’s Siri software, he said. “There’s a lot of interesting optical issues that come up when you’re trying to create a positive experience when interacting with these devices,‹ Baden said. “So the technology barrier to success is significant.‹ Oakley has been working on technology related to heads-up displays for about 15 years, and has 600 patents, many of which apply to optical specifications, Baden said. The company would consider licensing the patents, he said.”

Noch ist nicht bekannt, ob Oakly alleine oder mit Partnern plant, die “Smart Glasses” zu entwickeln und zu vermarkten und ob sie überhaupt eine Lead-Funktion im Rahmen einer solchen Kooperation eingehen würden. Aber warum soll Oakly auch jetzt schon die Karten offenlegen? Auf jeden Fall ist Oakly innovativ und experimentierfreudig. Seit 2004 gibt es eine Oakly Sonnenbrille mit eingebautem MP3-Player. Leider handelt es sich dabei um keinen Topseller im Oakly-Brillensortiment. Aber nach Angaben von Baden war das Projekt auch kein finanzieller Flop und konnte die Entwicklungskosten einspielen. Aber letztlich ist die Konkurrenz mit dem iPod zu übermächtig (der iPod kann die vierfache Anzahl an Liedern speichern und kostet nur die Hälfte von der Oakly-Brille). Daraus hat Oakly gelernt, wie auch obige Ausführungen zu den Markteinführungskonzepten für die Smart Glasses beweisen.

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