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Wie Ernest Cline für seinen ersten Roman “Ready Player One” spielerisch Werbung gemacht hat

Der Film- und Buchautor Ernest Cline hat im August 2011 mit Ready Player One seinen ersten Roman veröffentlicht. Um sein Buch zu vermarkten, hat er eine Buchreise veranstaltet. Mitgenommen hat er sein heißgeliebtes Auto, einen1981 DeLorean, in das er einen Flux-Kompensator und Blinkleiste eingebaut hat. Dieses Kultauto kennen alle spätestens seit dem Film “Zurück in die Zukunft”. Jeder Besucher seiner Lesereise konnte sich mit ihm vor seinem Auto fotografieren lassen. Das war allein schon deshalb konzeptstark, weil der Romanheld von Ernest Clines Erstlingswerk ein verspielter Internetmilliardär ist.

Anlässlich der Veröffentlichung der Taschenbuchausgabe seines Erstlingsromans in diesem Sommer hat sich Ernest Cline etwas Besonderes einfallen lassen. Er hat in der Taschenbuch- und Hardcoverausgabe ein sog. “Osterei” versteckt. Dabei handelt es sich um eine gut versteckte URL, die ab Juni 2012 auf eine Webseite führte, auf der die Käufer des Buches ein Videospiel spielen konnten. Wer das Videospiel erfolgreich absolvierte, konnte ab Juli 2012 bei Spiel eines weiteren Videospiels erneut beweisen, wie geschickt er war. Bei erneutem Erfolg konnten die Glücklichen dann ab August in einem dritte Videospiel ihre Kunst vorzeigen. Derjenige, der das Videospiel lösen konnte, war dann der glückliche Gewinner des Hauptpreises, eines 1981er DeLorean Sportwagens.

Keine Angst, Ernest musste dafür nicht seinen eigenen DeLorean hergeben, sondern er erstand anlässlich dieser Gewinnspielaktion via Ebay einen weiteren DeLoeran, baute ihn um und konnte somit einen seiner Leser glücklich machen, ohne sich selbst ins Unglück stürzen zu müssen. Damit konnte Ernest nicht viel PR-Aufmerksamkeit einheimsen und die Viralmarketingschleuder anwerfen, sondern auch den Abverkauf seines Buches erneut puschen. Gut finde ich dabei, dass die Aktion konzeptstark und in ein “Gesamkunstwerk” eingebunden wurde. Denn der De Lorean war nicht nur einfach ein netter Preis, sondern er passte auch zum Romanhelden und war schon Hauptakteur im Rahmen der Lesereise des Autors.

Weiterhin spannend finde ich, dass Ernest mit dieses Gewinnaktion das Ziel verfolgt hat, die Auflage der gedruckten Bücher zu erhöhen. Deshalb konnte man sein “Osterei” auch nicht in der Kindle-Ausgabe des Romans finden, sondern nur in der HardCover und Taschbuchversion. Es würde mich nicht wundern, wenn sich Ernest bei diesem Erfolg von anderen Erfolgsbuchautoren inspirieren lassen würde und als nächstes einen Fortsetzungsroman schreiben würde. Letztlich hat er mittlerweile eine große Fancommunity aufbauen können, die nach mehr “Futter verlangt”. Umgekehrt werden sich sicherlich andere Buchautoren von der Vermarktungsidee von Ernest Cline inspirieren lassen. Es gibt sicherlich genug Hersteller von Luxusartikel, die gerne Ihre Produkte für solch eine Gewinnaktion zur Verfügung stellen. Eine bessere Form von Produktpromotion fällt mir nicht ein.

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