In V - Management

Wenn Politiker ihre besten Kunden beschimpfen

Was würden Sie machen, wenn Ihr Verkäufer Ihre Top 10 Kunden täglich am Telefon beschimpft. Sie würden Ihn rausschmeissen. Und was machen die Politiker? Sie beschimpfen die Einkommensmillionäre, die einen wichtigen Beitrag für das Haushaltsbudget Deutschlands beitragen. Sie schüren mal mieder die Neiddebatte und wollen es nicht akzeptieren, dass ein 18jähriger Fußballspieler aus dem Ausland mehr Geld verdient, als viele durchschnittlicher Familienvater in ihrem ganzen Leben.

Lieber Herr Lammert. Warum wollen Sie jetzt die SPD links überholen. Haben Sie mitbekommen, dass viele Fußballer zwar zehn Jahre sehr gutes Geld verdienen, danach aber meist wieder bei Null anfangen? Ist Ihnen klar dass die Steuerbelastung eine Menschen, der in zehn Jahren genauso viel verdient wie ein anderer in 40 Jahren, in der Regel deutlich höher ist? Haben Sie noch nicht mitbekommen, dass es nicht nur im Fußball seit vielen Jahren einen Wettbewerb um die besten Talente geht und die Entlohnung ein wesentliches Entscheidungskriterium für die Wahl des Arbeitgebers sind.

Leider ist das nicht alles. Nicht nur Politiker, sondern auch viele Journalisten, schmeissen gutverdienende Manager und Unternehmer in einem Topf. Dabei riskieren die Unternehmer meist Ihr eigenes Vermögen, die Manager das Geld Dritter. Wenn Unternehmer nicht erfolgreich sind, sind sie meist pleite. Manager bekommen noch eine uanständige Abfindung und nehmen wenige Wochen später den nächsten gut dotierten Job an. Unternehmer kümmern sich um ihre Mitarbeiter und das lokale Umfeld, Manager dagegen verlagern Jobs ins Ausland, wenn man damit seinen eigenen Bezüge erhöhen kann.

Sie fordern mehr Gehalt für die Politiker? Das finde ich o.k. Aber dann sollte bitte auch eine leistungsgrechte Belohnung eingeführt werden. Und eine lebenslange Rente nach wenigen Jahren Amtszeit ist auch nicht untenrehmensüblich. Und Anstellungen auf Lebenszeit sind auch für Angestellte in Unternehmen nicht normal. Und Manger, die jährlich Ihr Unternehmen immer mehr verschulden, erhalten in der Regel auche keine Gehaltserhöhungen. Ich gebe zu, dass Politiker nicht nur an wirtschaftlichen Erfolgen gemessen werden sollten, aber wenn sie eine Gehaltserhöhung haben wollten, sollten sie sich auch daran messen lassen. Schliesslich geht es um “Kohle”. Also bitte nicht Äpfel mit Birnen verwechseln, sondern Best-Practice-Beispiele aus anderen Ländern zum Vorbild nehmen.

4 Responses to Wenn Politiker ihre besten Kunden beschimpfen

  1. Thomas sagt:

    Leider ist es ja so, dass nicht wirklich viele Politiker den Weg in diesen Beitrag finden werden. Nicht, dass dieser Blog nicht auch interessant für Politiker sein könnte. Nein, ich denke eher, dass die meisten Bundestagsabgeordneten noch tief in Web1.0 Zeiten stecken und von Blogs noch nicht sehr viel mitbekommen haben.

    Vielleicht hilft ja das Portal http://www.direktzu.de. Die Jungs sind auch von der FU Berlin und durchaus beachtenswert ;-).

    Viele Grüße und ein frohes Fest

    Thomas

  2. Achmed Ischiklar sagt:

    Herr Schneider,

    es gibt keine Neiddebatte. Es gibt höchstens und vor allem sehr vereinzelt die Frage nach Fairness und Gerechtigkeit. Ich weiss nicht, wie hoch das Einkommen des jungen Mannes sein wird “,das die meisten Familienväter über Jahre in harter Arbeit nicht erwirtschaften können.” Aber selbst wenn es ein siebenstelliger Betrag ist, muss man sich fragen, ob die Gegenleistung stimmt. Wo ist die Wertschöpfung? Wollen die Fans wirklich so viel für den Eintritt ins Stadion bezahlen?

    Das Argument mit dem armen Jungen, der nach ein paar Jahren Sport wieder von vorne anfangen muss, ist schwach. Oder sollen wir glauben, dass ein Herr Schumacher oder Herr Becker ohne seine Preisgelder jetzt als Pizzabote unterwegs wäre. Sie wären auch dann sicherlich clever genug, sich ihre Netzwerke zu schaffen und ein hohes Einkommen zu erzielen (Hatte Herr Beckenbauer als Fussballer in den 70ern auch so viel verdient?)

    Ich bin sofort wieder bei Ihnen, wenn der Unternehmer bzw. Eigentümer einer Firma seinen gerechten Lohn erhalten soll. Er hat seine Ideen, die er mit viel Herzblut und Energie umsetzt. Und er hat – wie Sie ansprechen – ein größeres soziales Empfinden für seine Mitarbeiter und seine Nachbarschaft.

    Doch stets möchte ich zu bedenken geben: Wir leben nicht vereinzelt auf einer Insel, sondern in einer Gemeinschaft. Und wenn einer von uns erfährt, dass ein anderer von uns einen Lohn erhält, bei dem die Gegenleistung nicht stimmt, dann dürfen wir uns gerne fragen, warum. Ich denke, dass hat nichts mit Neid, sondern mit gesundem Menschenverstand zu tun.

  3. Hallo Thomas,

    es reicht mir schon, wenn andere das Thema aufgreifen und weitertragen. Da Blogs gute Vernetzungstools sind, ist die Chance heute gewachsen, dass eine einzelne Meinung gehört wird und weitergetragen wird.

  4. Hallo Herr Ischiklar,

    aus meiner Sicht spielt in der ganzen Diskussion das Thema Neid eine sehr große Rolle.

    Wo die Wertschöpfung eines solchen Spielers liegt? Schau´n Sie sich mal die Bilanzen von FC Bayern an und dann wissen Sie, wie hoch die Wertschöpfung ist. Der geringste Anteil wird durch die Stadionbesucher bezahlt. Fernseh- und Werbeeinnahmen sind die hohen Einnahmequellen.

    Hinsichtlich der Folgeeinnahmen von Spitzensportlern machen wir den Fehler, nur wenige Beispiele herauszupicken und nicht die breite Masse zu berücksichtigen.

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