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Mit Windmühlen gegen Windmühlen kämpfen

Gestern hat der Pangea-Day stattgefunden. Die Idee für dieses weltweite Event hatte Dokumentarfilmerin und TED Award-Gewinnerin Jehane Nouja und formulierte Ihren Wunsch wie folgt: “to connect the world using the power of film”. Nicht einzelne Superstars, wie z.B. bei Live Earth, sollten im Vordergrund stehen, sondern die Filme von Menschen aus den verschiedensten Kulturen. Sie waren die Superstars am Pangea-Day. Mehr über die Intention von Jehane erfahrt Ihr in ihrer Rede auf der TED-Konferenz. Der Name dieses Event wurde bewusst gewählt, denn Pangea ist der Name des Kontinents, der vor 250 Millionen Jahren existierte, als alle Kontinente noch miteinander verbunden waren.

Die Verbundenheit der Welt wurde gestern hergestellt, indem die Orte Kairo, Jerusalem, Kigali, New York, Ramallah und Rio de Janeiro audiovisuell miteinander verlinkt wurden und gemeinsam ein vierstündiges Programm aus Filmen, Videos und Musik gestalteten. Die ganze Welt konnte dabei zusehen, da das Programm live durch Internet, Fernsehen, digitale Kinos und Mobiltelefone übertragen wurde. In Berlin hat z.B. solch ein “Pangea-Festival” stattgefunden. Wer es verpasst hat, der kann sich oben die ersten 25 Minuten des Events anschauen und auf der eigens eingerichteten You-Toube-PangeDays-Seite mehr als 60 Videos anschauen.

Mich persönlich hat am meisten die Story des 20jährigen William Kamkwamba bewegt, der erstmals mit 14 Jahren aus Müll und Abfall eine Windmühle gebaut hatte, um das Haus seiner Familie mit Strom versorgen zu können. Dafür brauchte er zwei Monate. Das know-how für den Bau eignete sich William selber an, nachdem er in einem ausgeliehenen Buch Bilder von Windmühlen gesehen hatte. Viele Einwohner erklärten William für verrückt, bis sie erleben konnten, dass man mit Hilfe der Windmühle Radio hören und Licht produzieren könnte.

Journalisten wurden auf die Story aufmerksam und berichteten erstmals in 2006 über William, der mittlerweile weitere Windmühlen gebaut hatte. Er wurde in die USA eingeladen und durfte z.B. New York mit einem Hubschrauberrundflug von oben bestaunen. In Palm Springs besichtigte er eine riesige Wind-Farm. Schaut Euch im Video die Reaktion des Ingenieurs an, als ihm William erklärt, mit welchen Mitteln er sein erstes Windrad erbaute. William, der die Schule aus Geldgründen nicht zu Ende mache konnte, darf ab September 2008 an der Leadership-Academy in Johannesburg studieren. Er will in Zukunft ganze Landstriche in seiner Heimat mit regenerativer Energie versorgen. Über sein Leben berichtet er in einem eigens eingerichteten Weblog.

Ich wünschte mir, dass nicht nur am Pangea-Day solche Stories gezeigt werden. Ich könnte mir viel mehr vorstellen, dass Kiva diese Idee aufgreift und per Video zeigt, was die Jungunternehmer in den Entwicklungsländern mit dem Geld angefangen haben, das sie viaKiva als Kredit vermittelt bekommen haben. Und wie wäre es, wenn die asiatische Firma Motowave ihre Mikrowindturbinen optional zum doppelten Preis verkauft, um für jeweils eine verkaufte Windturbine eine an Projektleiter in den Entwicklungsländern zu spenden und später darüber per Videofilm darüber zu berichten.

Gefunden habe ich diese Story von William bei meinem Freund Hannes, wie es wohl auch nicht anders sein könnte.

2 Responses to Mit Windmühlen gegen Windmühlen kämpfen

  1. […] skysails – Windkraft für Frachtsschiffe nutzbar machen Frachter der Zukunft: Segel mit Solarzellen Fähre mit Solarsegel soll ab 2008 Touristen nach Alcatraz bringen Inventus – Fahrzeug, das nur mit Wind angetrieben wird Senkung der Treibstoffkosten für Flugzeuge durch Luftabsaugung Ein Motor als Lösung für die Probleme dieser Welt Machen Miniatur-Windturbinen bald aus jedem Haushalt einen Stromproduzenten? Afrikanischer Junge baut Windmühle zur Stromerzeugung aus Alltagsgegenständen WIND SHAPED PAVILLION Stararchitekt Norman Foster plant emissionsfreie Stadt in Abu Dhabi Spiegel-Serie: Energien der Zukunft Deutschland ist weltweit (noch) führend in der Wind-, Solar- und Bioenergie « Erfolgsregeln für das Community-Management   […]

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