Wenn in der Keksbäckerei Jobberatung angeboten wird

Ich liebe Stories, die das Leben schreibt. Besonders erwähnenswert finde ich es, wenn aus einem bunten Lebenslauf eine bunte Geschäftsidee entsteht. Und genau von solch einer ungewöhnlichen Idee berichtet Sabine Hölper im aktuellen Magazin “StartingUp” im Rahmen des Artikels “Die Rückkehr des ehrenwerten Kaufmanns”. Konkret berichtet sie über das Berliner Cafè und Keksbäckerei “Keksbank”, in der die Inhaberin und ehemalige Hochleistungssportlerin Beate Westphal nicht nur Kekse, sondern auch Beratungen und Workshops zur Berufsorientierung anbietet.

Alles fing damit an, dass Beater Westphal aus eigener leidiger Erfahrung private Jobberaterin werden wollte, ohne horrende Summen von den Kunden verlangen zu müssen. Schnell erkannte sie, dass sie allein mit diesem Angebot nicht überleben könnte. In dieser Zeit besann sie sich, dass sie auch gut Kekse backen konnte und verkaufte deshalb ihre handgemachten Kekse an Berliner Firmen. Mit den Erlösen finanzierte sie ihre “Traumjob-Detektei”. Mittlerweile hat sie ein eigenes Cafe, in der sie neben ihren Keksen auch leckeren Milchcafe anbietet. Und jeden Donnerstag bietet sie kostenlose Ratschläge für Jobsuchende an. Weitergehende Angebote in Sachen Jobberatung sind dann kostenpflichtig, allerdings “bezahlbar”.

Sehr spannend finde ich folgende Aussage im o.g. Artikel: “Beate Westphal versteht sich als soziale Unternehmerin, der es am Herzen liegt, Menschen bei einer wichtigen Entscheidung helfen zu können. Und zwar auch solchen, die sich die 350 EUR nicht leisten können. Die stellt Westphal vier Wochen lang als Stipendiaten in der Backstube ein, wo sie den Betrag einfach abarbeiten.” Dieses Beispiel zeigt, wie eine junge Unternehmerin sich mit ihrem Berufwunsch (private Jobberaterin) verwirklicht hat und den Traum durch ein anderes Geschäftsmodell (Keksbäckerei) refinanziert. Und das gilt nicht nur für sie, sondern auch für ihre Kunden.