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Free Economy: Du verschenkst den Überfluss und verkaufst die Knappheit

Im netzwertig-Blog, einem meiner aktuellen Lieblingsblogs, habe ich vor kurzem obiges Interview mit Chris Anderson zu seinem Lieblingsthema “Free Economy” gesehen. Hier wird das Thema sehr hitzig diskutiert, weshalb Marcel im obigen Artikel folgenden wichtigen Hinweis gibt: “Er spricht unter anderem auch darüber, dass es bei “Free‹, also dem “Verschenken‹ von Gütern, nicht darum geht, alles zu verschenken, sondern dass es sich nur um eine Komponente eines mehrere Komponenten umfassenden Geschäftsmodells handelt. Etwas, das auch in Deutschland von unbedarften Beobachtern oft ignoriert wird.”

Vor einem guten Jahr habe ich hier im Blog viele Wege gezeigt, wie man in der Free Economie gutes Geld verdienen kann. Da die Diskussion aktueller als je zuvor ist, will ich hier auf die einzelnen Punkte gerne noch einmal eingehen:

  1. Zeitliche Preisdifferenzierung
    Ein Produkt muss nicht zu jedem Zeitpunkt zum gleichen Preis angeboten werden. Nehmen wir als Beispiel einen Kinofilm. Hier könnte die zeitliche Abfolge des Angebots wie folgt aussehen: Hoher Preis für Eintrittskarte am Premierenabend, danach normaler Preis für Eintrittskarte imKino, dann Vermietung als DVD und dann Film kostenlos (für die Zuschauer) im Fernsehen zeigen. Ein anderes Beispiel könnte die Vermarktung von Wissen sein: 1. Einzelberatung, 2. Gruppenberatung, 3. Gruppenseminare, 4. Hardcover-Buch, 5. Taschenbuch, 6. kostenloses PDF.
  2. Personalisierung
    Ein für den Kunden personalisiertes Produkt könnte z.B. im Gegensatz zur Grundversion für viel Geld verkauft werden. Das könnte z.B. für Bücher, Filme oder Medikamenten gelten.
  3. Interpretation
    Die Basisversion des Produktes gibt es kostenfrei, die “Interpretation” des Produktes kostet dafür Geld. So könnte z.B. die Basisversion einer Software kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, die Anpassung auf die eigenen Bedürfnisse kostet dafür Geld.
  4. Authentisierung
    Die Basisversion einer Software könnte kostenfrei angeboten werden. Die Version mit Namen einer bekannten Softwarefirma, die dafür bekannt ist, dass Sie Software ohne Bugs anbietet, könnte dagegen kostenpflichtig sein. Ähnlich wie ein Foto mit der Signatur eines bekannten Künstlers mehr Wert ist als das Foto eines Allerweltkünstlers.
  5. Verfügbarkeit
    So könnte z.B. eine Software als ASP-Version kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Wenn man allerdings die Software auch auf seinem Rechner installiert haben will, die Ergebnisse speichern will etc., dann muss man dafür Geld bezahlen.
  6. Ausgestaltung / Darstellung
    Ein Buch könnte z.B. als PDF kostenfrei verteilt werden, die Hard-Cover Version dafür kostet aber Geld. Ein Kunstwerk könnte z.B. kostenfrei im Internet abgebildet werden, kostet aber Geld, wenn es z.B. als 3D-Körper “ausgedruckt” werden soll.
  7. Spende
    Wikipedia stellt seine Informationen kostenfrei zur Verfügung und finanziert sich blendend durch Spenden. Manchmal zahlen die Kunden sogar mehr, als man selber gedacht oder verlangt hätte.
  8. Finderlohn
    Es gibt heute vieles kostenlos. Man muss es nur finden. Wer z.B. in Sekundenschnelle ein kostenloses Produkt für den Kunden findet, kann dafür “Finderlohn” verlangen.

5 Responses to Free Economy: Du verschenkst den Überfluss und verkaufst die Knappheit

  1. […] Free Economy: Du verschenkst den Überfluss und verkaufst die Knappheit […]

  2. […] Free Economy: Du verschenkst den Überfluss und verkaufst die Knappheit Better than free Free: the past and future of a radical price Mehr verkaufen durch das Treppenstufenkonzept Best Of aus 100 Artikeln in der Kategorie “Marketing-Preis‹ Top 10 Marketing – Preis 2008 « Webwill – Dein letzter Wille geschehe (im Internet)   […]

  3. […] “Geschmack kommt” und anschließend noch weitere kostenpflichtige Massagen zubucht. Die Free-Economy hat nicht nur im Internet Einzug […]

  4. […] geht beim Freemium-Geschäftsmodell nicht darum, alles zu verschenken. Vielmehr lautet das Motto: “Du verschenkst den Überfluss und verkaufst die Knappheit”. Im gleichnamigen Artikel zeige ich acht Wege auf, wie man Kunden motiviert, Geld für Leistungen […]

  5. […] Gegensatz zu De Correspondent haben die Krautreporter damit die Grundidee der Freeconomics mit aufgenommen. Das Risiko dieser “Regeländerung” im Vergleich zum De Correspondent […]

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