Von der Gründungsförderung der L-Bank im Jahr 2016 profitierten 2.700 Neugründungen und Unternehmensnachfolgen in Baden Württemberg mit einem Gesamtfinanzierngsvolumen in Höhe von 599 Millionen Euro. Im Jahr 2012 lag das Volumen der Existenzgründungsförderung noch bei 395 Millionen Euro. Diese Steigerung ist auch damit zu erklären, dass die durchschnittliche Fördersumme in der Gründungsförderung von 146 Tausend Euro im Jahr 2012 auf 210 Tausend Euro im Jahr 2016 angestiegen ist. Die von der L-Bank geförderten Projekte im Gründungsbereich werden also zunehmend anspruchsvoller.
Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass im Bereich kleiner Finanzierungsbedarfe – im sogenannten Mikrodarlehensbereich – durch Trends wie Seriengründungen und Digitalgründungen, aber auch die verstärkte Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt, eine erhöhte Nachfrage entsteht. Trotzdem werden Start-ups mit einem Kapitalbedarf von unter 25 Tausend Euro von der Gründungsförderung bisher weniger gut erreicht. Im ersten Quartal 2017 wurden von der L-Bank nur 22 (erstes Quartal 2016: 39) Projekte in dieser Größenordnung gemeinsam mit den Hausbanken begleitet.
Das liegt zum einen daran, dass die Hausbanken den Prüfungsaufwand bei diesen Kleinkrediten scheuen. Zudem scheitern zahlreiche Gründer an der Hürde, mind. 20 % Eigenkapital zur Verfügung zu stellen. Bei anderen Förderprogrammen gibt es zum Teil nicht diese Auflage. Und letztlich sind die Mikrokreditprogramme noch nicht so bekannt, was auch darin liegt, dass es sie noch nicht so lange (wie die etablierten Finanzierungsförderprogramme) gibt.
Mit dem neuen Programm MikroCrowd soll nun die Anzahl der vergebenen Mikrokredite in Baden-Württemberg deutlich gesteigert werden. Die Gründer mit kleinem Kapitalbedarf bekommen dabei nicht nur das notwendige Startkapital, sondern auch das vorbereitende Know-how durch ein ergänzendes Coaching durch qualifizierte Beratungsinstitutionen und einen Marktcheck in der Crowd.
Die Plattform für die Crowdfinanzierung stellt der L-Bank Partner Startnext. Dort werden die Projekte nach einer Beratung durch die L-Bank und ihre Partner online platziert und vorgestellt. Nach positiver Prüfung der Idee startet die Crowdfunding-Phase, in der die Funding-Schwelle erreicht werden muss. Diese entspricht mindestens 50 Prozent des Finanzierungsbedarfs.
Wird das Fundingziel nicht erreicht, kommt keine Finanzierung zustande. Haben sich genügend Unterstützer gefunden, kann ergänzend ein Darlehen in Höhe von bis zu 50 Prozent (maximal 10.000 Euro, maximale Laufzeit 3 Jahre) gewährt werden. Je höher die Finanzierungssumme ist, desto mehr Unterstützer müssen im Rahmen der Crowdfundingaktion eingesammelt werden. Bei einer Finanzierungssumme bis 2.000 EUR müssen es mind. 20 Unterstützer sein, bei 10.000 EUR schon 90 Unterstützer.
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