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First Blush – Rebsorten-Traubensaft DeLuxe

Wann haben Sie das letzte Mal Traubensaft getrunken? Und woraus? Etwa auch aus einem Tetra-Pack? Und aus welchen Trauben war der Saft? Das wissen Sie nicht? Na, dann wäre vielleicht der First Blush Traubensaft genau das Richtige für Sie. Denn dieser Traubensaft ohne Zuckerzusatz und künstliche Aromastoffe wird in schicken transparenten Flaschen abgefüllt und in den Sorten Chardonnay, Merlot und Cabernet angeboten. Bisher gibt es den Traubensaft DeLuxe nur in den USA für 4 USD pro Flasche. Gefunden in Springwise.

Doch warum sollen nicht auch innovative Winzer aus Deutschland diesen Markt für sich entdecken? Der Vorteil von Traubensaft ist, dass man diesen schon wenigen Wochen nach der Ernte verkaufen kann. Es entfallen Lagerkosten und lange Lagerzeiten. Dadurch könnte auch mit dem Verkauf von Traubensaft gutes Geld verdient werden. Jetzt könnte der Einwand kommen, dass doch viele Winzer schon Traubensaft verkaufen. Ja, allerdings eher als Neben- oder “Abfallprodukt”. Warum nutzt nicht ein Winzer die Chance, spezialisiert sich auf Traubensaftherstellung und vermarktet diesen Saft unter einer eigenen Marke?

Ich bin mir sicher, dass Gastronomen im höherpreisigen Segment solch eine Marke ins Sortiment aufnehmen würden. Und wie wäre es damit, Traubensaftverkostungen anzubieten. Wenn Weinproben gut ankommen, warum dann nicht auch Traubenverkostungen. In einem zweiten Schritt könnte man auch Mixgetränke entwickeln, um so ganz neue Zielgruppen anzusprechen. Innovative Brauereien zeigen gerade, wie es geht. Warum sollen sich davon nicht auch junge Winzer inspirieren lassen und sich damit vom alten Weinmuff verabschieden.

4 Responses to First Blush – Rebsorten-Traubensaft DeLuxe

  1. Ich stimme Dir teilweise zu. In der Gastronomie wird Traubensaft in der Regel nur als Saft verkauft bzw. mit Mineralwasser versetzt als Erfrischungsgetränk, weniger hochwertig als eine Art alkoholfreier Wein. Die auf dem Markt verfügbaren Sorten sind entweder von bescheidenem Geschmack oder teuer (eher im Sortiment von Reformhäusern und ähnlichem zu finden). Zielgruppe sind weniger Genießer und Ältere als Kinder und Jugendliche.

    Es gibt aber bereits einige deutsche Winzer, die auch rebsortenreine Traubensäfte anbieten oder auch Mischungen als “Cuvée” anpreisen. Etwa Alfons Schnabel in Gau-Bickelheim:
    http://www.winzerhof-schnabel.de/

    Weitere Beispiele in einer Traubensaft-Rezension des Tagesspiegels:
    http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonderthemen;art893,2354996

    Die von Dir ausgegrabene First Blush ist, wie es aussieht, den Weg gegangen, Saft als eine Art Smoothie zu vermarkten, sowohl was den Preis als auch was die Anmutung der Flasche angeht.

    Bei Fruchtweinen, die in ähnlicher Weise häufig unter Wert verkauft, werden, ist der Hersteller Katlenburger für sein Bio-Fruchtweinsortiment den Weg gegangen, ihn in Bordeaux-Flaschen abzufüllen und so die Ähnlichkeit zu mehr oder weniger hochwertigen Weinen herauszustreichen und ihn attraktiv für den Verkauf in der Gastronomie zu machen (“Gastroflasche”). Siehe dazu:
    http://www.abseits.de/weblog/2007/02/katlenburger-bio-fruchtwein-zwetschge.html

  2. Gute Idee mit den Verkostungen – ich werde unseren Winzer um die Ecke (SÜW) darauf ansprechen. Es gibt doch auch Verkostungen für Essig und Öl und sogar für Salz. Dabei habe ich schwarzes hawaiianisches Salz entdeckt – sensationell!

  3. Hallo Gerhard,

    danke für die Ergänzungen.

  4. Leif sagt:

    Traubensatz als Trend-Getränk…? Warum nicht!

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