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Alle Pinterest oder was?

An einem Thema kommt man momentan überhaupt nicht mehr vorbei, nämlich an DEM Social Media Network, das momentan allen anderen die Schau stiehlt. Wer redet denn noch über Facebook, Google+ oder Co. Pinterest ist gerade DAS Thema im Netz und sonst eigentlich nichts sonst. Tja, da kommen auch wir nicht dran vorbei. Fangen wir mal damit an, kurz zu erklären, was diese Plattform eigentlich macht. Laut Wikipedia ist Pinterest ein soziales Netzwerk, in dem Nutzer Bilder-Kollektionen mit Beschreibungen an virtuelle Pinnwände heften können. Diese können öffentlich oder privat abgespeichert werden. Die Idee hinter Pinterest ist der gemeinsame Austausch über verschiedene Hobbys, Interessen und Einkaufstipps mithilfe virtueller Pinnwände.

Eine andere kurze Erläuterung, die sehr einprägsam ist, habe ich im oben eingebetteten Video-Tutorial von Supportnet gefunden: Pinterest ist eine Mischung aus Pinnwand und Interest (interessanten Dingen). Man soll dort relativ einfach eine visuelle Bookmark-Sammlung anlegen können. Es befindet sich immer noch im Beta-Status. Wenn Ihr mehr darüber erfahren wollt, wie Pinterest funktioniert und war ihr damit alles anstellen könnt, dann schaut Euch einfach obiges 10-Minuten-Tutorial an. Ein (relativ) kurzes Video erklärt die Funktionsweise viel besser, als wenn ich mich hier einen “abbreche”. Zudem gibt es viele, die Pinterest schon kennen, weshalb ich hier den Platz mit ausführlichen Erläuterungen nicht verschwenden will.

Pinterest gilt als das “weiblichste” aller Social Networks. Das liegt daran, das die weibliche Nutzerquote hier extrem hoch ist. Am Anfang behaupteten böse Zungen, dass es sich hier um eine Wedding Planning Community handelte, weil weibliche Nutzer Pinterest gerne genutzt haben, um hier ihre Hochzeitsvorbereitung zu dokumentieren und mit Freundinnen zu diskutieren. Welche Hochzeitstorte ist die Schönste, welche Tischkarten soll man wählen, etc. Mittlerweile ist Pinterest aber das am schnellsten wachsende Social Network in den USA. Und auch SEO-Experten, ECommerceAnbieter und Marketingverantwortiche haben das Netzwerk für sich entdeckt, um das eigene Business zu pushen. Dass es sich um das “heiße Ding” im Web handelt, zeigt allein die große Zahl an Copy Cats:

  1. Pinspire.com ist das Copy Cat aus dem Hause Samwer/Rocket Internet. Seit dem Launch in 11/2011 wurde nach Meinung vieler erst Pinterest in D richtig bekannt.
  2. Likedby.com ist ein weiteres Copy Cate made in Germany.
  3. Meilishuo.com ist ein Klon aus China. Ja, die können das auch.
  4. Woxihuan.com ist das nächste Copy Cat aus China.
  5. Huaban.com ist noch ein Klon aus China. China ist groß.
  6. Stylepin.com spezialisiert sich auf Modefotos und will so punkten.
  7. Gentlemint.com will punkten, indem aus sich auf die männliche Zielgruppe konzentriert.
  8. Minglewing.com bietet besonders viele Möglichkeiten für Kommentare und will sich damit von Pinterest abgrenzen.
  9. Thinng.com ermöglicht, dass man direkt zu tumblr posten kann
  10. Getvega.com versucht durch anderes Design und einfache Bedienung

      Sicherlich gibt es noch viel mehr Klone. Dann meldet Euch und ich ergänze die Klon-Liste gerne. Die Zahl der Klone wird natürlich auch wachsen, umso mehr Erfolgsstory´s gepostet werden, wie z.B. bei entrepreneur.com: In the last six months, the retail deal site ideeli.com has seen a 446 percent increase in web traffic from Pinterest and sales resulting from those visits have increased five-fold. “We continue the Pinterest conversation with [the] members by following their pins, and we love to give feedback outside of the shopping category — whether that means commenting on a great recipe or [giving] a heart next to our favorite pet pics,” says ideeli.com social media manager Sarah Conley. “We also see Pinterest as a growing resource to better understand our members and the larger retail landscape.””

      Und natürlich melden sich mittlerweile auch die Investoren von Pinterest zu Wort und erklären, warum sie ihr Investment getätigt haben, wie z.B. Jeremy Levine von Bessemer Venture Partners, die in der ersten Finanzierungsrunde gleich dabei waren: “There are a whole bunch of core needs that make us human. One of them, as evidenced by Facebook, is this desire to communicate with each other. Another, and it’s probably bigger or smaller depending on who you’re talking about, is this desire to collect things. As a kid growing up, I was a baseball card collector. Why? It makes no sense. It’s irrational. But you get this weird human enjoyment out of it. There’s Beanie Babies, or Pokemon cards. But I think it goes much beyond fads. It gets at a underlying human desire. What Pinterest has done is create a platform that makes it really easy for people to exercise that particular muscle.”

      Es ist schon faszinierend, dass Investoren mittlerweile mehr als 37,5 Mio USD in Pinterest gesteckt haben, ohne dass schon ein funktionierendes Einnahmenmodell existiert. Aber letztlich gibt es mittlerweile genug Erfolgsbeispiele dafür, erst einmal die Community aufzubauen, bevor man ans Geld verdienen denkt. Denn aus der Sicht von Jeremy Levine kann es sehr gefährlich sein, wenn man zu schnell kommerziell wird, weil dadurch die Core-User schnell vertrieben werden können. Bleibt noch die rechtliche Problematik (Verstoß von Copyright-Rechten). Hier gibt es sehr unterschiedliche Meinungen, ob Pinterest es überlebt, wenn zig Unternehmen gegen Copyright-Verstöße auf Pinterest vorgeht. Aber zum einen versucht Pinterest den Unternehmen entgegen zu gehen und zum anderen glauben viele, dass das starke Wachstum von Pinterest ein Sargnagel für das bisherige Urheberrecht von Bildern sein wird bzw. die Unternehmen zum Nachdenken anregt.

One Response to Alle Pinterest oder was?

  1. Hans Meier sagt:

    Ein sehr interessanter Beitrag.
    Die Startseite von Pinterest erscheint ein wenig unübersichtlich und überladen..

    Hans Meier,
    http://www.wontox.com

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