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FashionDay: Upcload will jetzt richtig durchstarten

Anlässlich des offiziellen Launchs vom Berliner StartUp Upcload findet heute der “FashionDay” auf unserem Blog statt. Und natürlich beginnen wir die Berichterstattung mit Upcload selbst, die mit Ihrer Vermessungslösung nicht weniger wollen, als eine neue eFashion-Ära einzuläuten, in der Kleidungsumtausche der Vergangenheit angehören. Konkret sollen mit der UPcload-Anwendung exakte Körpermaße erfasst werden, indem sie mit Hilfe einer Webcam den Körper des Nutzers scannt, anschließend seine individuellen Körpermaße berechnet und darauf basierend Größenempfehlungen gibt. Eine handelsübliche CD dient dabei als Referenzobjekt. Nach der Messung kann der Nutzer sein persönliches UPcload-Profil erstellen und damit auf jeder Shopping-Website einkaufen, die zum UPcload-Netzwerk gehört.

Und hier kommt er, der erste Haken. Denn ein Blick auf die bisherigen PartnerStores ernürchtert zuerst. Mit den TShirt- bzw. Streetware-Anbietern Humboldt-Store und Workaholic präsentiert Upcload zwei Startpartner, die eher verwundern, als dass man Lust bekäme, zu shoppen. Ausgewählte BetaKunden aus den USA dürfen im NorthFace-Store einkaufen. Allerdings ist mit dem Maßhemdenhersteller Shirts on the Fly ein Maßhemdenhersteller dabei, der auch aus deutscher Sicht als ernsthafter Partner zu bezeichnen ist und sicherlich den einen oder anderen hier dazu verleiten wird, einen Testeinkauf zu starten. Und selbstverständlich stehe viele weitere Partner in den Startlöchern, wenn z.B. der stylische Online-FashionStore 7trend.

Auch wenn jetzt schon mehr als 2 Jahre entwickelt wurde und viele Monate mit Beta-Kunden in Deutschland und USA getestet werden konnte, ist aller Anfang schwer. Und schließlich würde es auch keinen Sinn machen, mit zu vielen Online-Shops zu starten, da sonst die Gefahr sehr groß wäre, gleich zu Beginn aufgrund der hohen Komplexität zu scheitern. Und schließlich kann man aus einer Not auch eine Tugend machen. Deshalb veranstaltet UPcload eine 100-tägige “eFashion Revolution Party”. UPcload-Nutzer erhalten hier die Chance, bei täglich wechselnden Aktionen aktuelle Kollektionsstücke zu exklusiv reduzierten Preisen zu kaufen. In Zusammenarbeit mit etablierten Marken-Shops und independent Fashion-Shops wird die Party ausschließlich online steigen.

Indirekt wird damit auch verraten, wie ein Teil der Markteinstrittsstrategie aussieht und in welcher Nische sich das StartUp verkriechen könnte, wenn die Großen eines Tages angreifen sollten. UPcload-Gründer Asaf Moses: „Wir sind selbst ein relativ kleines Start-Up und möchten so unabhängige Designer und Labels unterstützen.‹ Denn wenn die Größentabellen vom Standard abweichen oder es bei Designerware gar keine Einheitsgrößen gibt, werden weniger Stücke über das Internet verkauft. „Kunden unabhängiger Labels und Designer kennen bei uneinheitlichen Größen nur selten ihre passende Größe. Mit UPcload kann sich das ändern und dazu die Retourenquote gesenkt werden“, so Sara Maccagnan, Geschäftsführerin des auf nachhaltige Mode spezialisierten Online-Shops Fairqueen. Zu den teilnehmenden Online-Shops der 100tägigen Revolution zählen neben Fairqueen u.a. 7Trends, Styleserver, Couture Society, nelou und Cleptomanicx.

Das klingt nach einer mehr als durchdachten Markteintrittsstrategie mit der guten Chance, sich nicht gleich zu Beginn an einem zu großen Brocken zu verschlucken. Man merkt, dass die Gründer durch zahlreiche Wettbewerb-Castings durchgelaufen und dabei sicherlich auch wertvollte Tipps mit aufgeschnappt haben. Doch die Macher denken nicht in kleinen Kategorieren, wie im netzwertig-Blog verraten wird “Für die nächsten Monate ist neben den Gesprächen mit Partnern der Launch eines neuen, von beteiligten Shops zu integrierenden Widgets inklusive sozialer Funktionen sowie der Aufbau von Geschäftsaktivitäten in den USA geplant. UPcload nimmt dazu ab Juli am German Silicon Valley Accelerator-Programm teil. In einem späteren Schritt soll die UPcload-Technologie auch auf die Erfassung von Füßen und Schuhgrößen erweitert werden. Für 2013 ist der Launch einer Smartphone-App vorgesehen. UPcload hat bisher ingesamt rund 750.000 Euro von Business Angels sowie aus Preisgeldern von Startup-Wettbewerben eingesammelt.”

Olaf Kolbrück im etailment-Blog ergänzt: “Langfristig plant der Dienstleister Smartphone-Apps für einen mobilen Selbstscan zum Einsatz im stationären Handel und peilt auch darüber eine Adressierung des Massenmarktes mit seiner Variante des Body Scanning an.” Hier wird also das ganz große Ding vorbereitet, made in Germany. Natürlich gibt es zahlreiche Wettbewerber, die auch ein großes Stück von oben beschriebenen Kuchen abhaben wollen. Wir haben hier im Blog z.B. über Bodymetrix geschrieben, die ebenfalls das ganz große Ding planen. Olaf Kolbrück hat vor einiger Zeit einige weitere Player vorgestellt, die bei dieser eFashion-Revolution dabei und mitverdienen wollen. Der große Durchbruch wird prognostiziert, wenn 3D-Webcams in Notebooks und Co. eingebaut werden. Bis dahin sollten aber die wichtigsten Player nicht warten, weil bis dahin schon ein großer Teil des Marktes vergeben sein wird. Wenn Upcload auf Seedmatch gefundet hätte, hätte ich auf jeden Fall gezeichnet.

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