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Versicherungen bieten in Frankreich Policen gegen Onlinemobbing an



Bildquellenangabe: Gerd Altmann / pixelio.de

Der einzelne ist froh, wenn er Online-Mobbing oder einen Shitstorm überstanden hat. Ganz nach dem Motto: “Die Karawane zieht weiter” sind auch Shitstorms meist schnell wieder vorüber. Aber leider vergisst das Netz nichts. Noch nach Jahren können die Spuren “der Verwüstung” erkennbar sein. Diese Angst vor nachhaltigem Schaden haben die zwei Versicherer als Basis für eine Geschäftsidee entdeckt und bieten jetzt spezielle Policen gehen das Onlinemobbing an. Die FTD hat die ersten beiden Angebote kurz unter die Lupe genommen:

“Versicherer haben jetzt die Furcht der Internetnutzer vor einem beschädigten Onlineimage als Geschäftsfeld entdeckt und bieten spezielle Policen gegen Onlinemobbing an. Derzeit verkaufen diese Verträge Axa und Swiss Life – bislang allerdings nur an französische Privatleute, die sich gegen Rufmord, Beleidigung oder die Veröffentlichung intimer Details im Internet versichern wollen. Protection familiale intégrale heißt die Police bei der Axa, E-Reputation bei der Swiss Life. Die Axa will dafür mindestens 13 Euro pro Monat haben, Swiss Life verlangt 9,90 Euro pro Monat.”

Die SZ beschreibt das Angebot der Axa wie folgt näher: “Sie übernimmt die Kosten für eine Art Säuberung des Internets, die Partneragenturen wie Reputation Squad durchführen: Sie fordern Betreiber der Seite dazu auf, unerwünschte Einträge zu löschen. Sie überwachen Informationen über die Versicherten, die im Netz zu finden sind, und sie polieren deren Online-Ruf auf, indem sie existierende positive Internetseiten so gestalten, dass Google sie höher rankt als bisher. Auch juristische Schritte, die Kunden gegen ihre Schmäher einleiten, werden übernommen; und sie können kostenlos einen psychologischen Dienst nutzen, wenn nötig.”

Löblich ist, dass die Versicherungen sich vornehmlich bemühen, den Schaden so klein wie möglich zu halten. Wenn der Schaden allerdings irreparabel sei, soll bis zu 10.000 EUR Schadensersatz gezahlt werden. Und genau hier setzt die Kritik von Experten an: Wie soll denn der Schaden beziffert werden und reichen 10.000 EUR immer aus? Aber letztlich handelt es sich noch um ein neues Produkt, weshalb verständlich ist, dass sich die Anbieter erst langsam vortasten. Da kurz nach Start schon mehrere tausend Policen verkauft wurden, kann angenommen werden, dass das Angebot bald erweitert werden könnten und evtl. auch Geschäftskunden solche Policen zeitnah abschliessen können.

3 Responses to Versicherungen bieten in Frankreich Policen gegen Onlinemobbing an

  1. Diese Art von Versicherung hat mich dann doch überrascht.

    Ich halte es allerdings schön für schwierig, überhaupt zu definieren, wann Online-Mobbing stattfindet. Wir haben es hier ja nicht mit einem objektiven Schaden, wie etwa einem Schaden nach einem Unwetter zu tun. Muss der geschädigte nachweisen, dass er zum Psychologen geht, damit die Versicherung zahlt?

    Und dann sollte vorher klar sein, welche Aufgaben die Versicherung genau übernimmt. Wie weit muss sie das Netz von ,,persönlichen Angriffen” befreien? Und wie weit vorne müssen die ,,positiven Webseiten” bei welcher Suchmaschine gerankt sein?

    Das wirkt auf mich alles noch ziemlich ,,Wischi-Waschi”.

  2. Hallo Steffen,

    meine Erfahrung ist, dass wenn innovative Menschen oder Firmen etwas Neues wagen, vieles erst einmal “Wischi-Waschi” ist.

    Insofern finde ich es beachtlich, dass hier Versicherungsmanager das “Go” bekommen haben, solch ein neues Produkt, das noch gar nicht ausgegoren sein kann, auf den Markt zu bringen.

    Wie Du sehe ich es auch so, dass die echte Herausforderung jetzt erst kommt, nämlich schwammige Umstände zu präzisieren.

    Es ist auch nicht auszuschliessen, dass die Versicherungen selber Opfer eines Shitstorms werden, wenn sie die Erwartungen der Versicherungsnehmer nicht erfüllen.

    Schon bezeichnend, dass Mut französisch und nicht deutsch ist 🙂

    Gruss

    Burkhard

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