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University of Wisconsin will mit der “All you can eat” – Flatrate die Hochschullandschaft revolutionieren

In den USA kostet es die meisten Studenten sehr viel Geld, um einen Hochschulabschluss zu erlangen, u.a. weil die Studiengebühren sehr hoch sind. Auf der anderen Seite bieten immer mehr Universitäten Onlinekurse zum Nulltarif an. So könnte das Uni-System in den USA bald ins Wanken geraten. Darüber machen sich die Verantwortlichen in den Universitäten und Hochschulen der USA Gedanken und testen neue Modelle, um auch in Zukunft eine Daseinsberechtigung zu haben.

Eine Idee wird derzeit von der University of Wisconsin ausprobiert und lautet auf den Namen “Flex Option” degrees”. Hierbei bucht der Student für drei Monate eine sog. Flatrate in Höhe von 2.250 USD. In dieser Zeit kann der Student an beliebig vielen Tests teilnehmen (pro Fach natürlich begrenzt, wenn er beim ersten Mal durchgefallen ist) und so viel Unterstützung von den wissenschaftlichen Mitarbeitern anfordern, wie er braucht. Die Idee dahinter ist, dass er nicht die Kurse “absitzen” muss, um Credit Points zu bekommen, sondern nur die Leistung zählt.

Hauptzielgruppe dieses Programms sind die 700.000 ehemaligen Studenten der Universität, die die Hochschule ohne Abschluss verlassen haben. Sie sollen, obwohl sie jetzt schon arbeiten, in die Lage versetzt werden, in kürzester Zeit ihren Abschluss nachholen zu können. Und da Sie sich in ihren aktuellen Jobs evtl. schon viel notwendiges Wissen angeeignet haben, sollen sie die notwendigen Prüfungen dann absolvieren, wenn sie sich dafür fit fühlen, egal wieviel Stoff der Professor in seinem Kurs schon durchgearbeitet hat.

Derzeit handelt sich alles noch um eine Testphase. Es können erst einige ausgewählte Studienfächer in dieser Form absolviert werden. Beim ersten 3-Monats-Angebot wurden auch erst 10 Personen zugelassen. Wenn allerdings die Ergebnisse positiv sind, soll das Angebot erst in der Universtiy of Wisconsin ausgeweitet werden und im zweiten Schritt auf ganz USA ausgeweitet werden. Neben anderen Universitäten wird die University of Wisconsin vom Staat im Rahmen des “competency-based education”-Programms finanziell unterstützt. Gefunden in Wallstreet Journal Online und Fastcompany.

Ziel des Programmes ist es, dass mehr Studenten als bisher einen Abschluss erhalten und die Universitäten wettbewerbsfähig für die Zukunft gemacht werden. Genau solche Ansätze vermisse ich hier in Deutschland. Wir reden immer nur darüber, dass Bildung viel Geld kostet und höhere Bildungsausgaben alternativlos wären. Ist das im E-Learning-Zeitalter wirklich so? Oder ist die Politik nur unfähig, Innovationen voranzutreiben. Ich persönlich bin mir sicher, dass wenn wir in 20 Jahren zurückschauen, feststellen werden, dass wir Milliarden EUR unnötig in “falschen Bildungsausgaben” versenkt haben.

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