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Das Erfolgsrezept der Frankfurter Gärtnerin Heidi Jung ist die Tomatenvielfalt

Gestern lief bei RTL der erste Teil der vierteiligen Sendung “Das Erfolgsrezept”. Hier können Hobbyköche und -bäcker ihre Kreationen präsentieren, Hauptsache sie sind neu und lecker. In der Hamburger EDEKA-Zentrale präsentieren die Besten der drei Kategorien “Süß”, “Herzhaft” und “Heiß” ihre Kreationen vor einer Jury aus EDEKA-Experten, nachdem zuvor Sternekoch Tim Raue, Unternehmerin Inga Koster (Mitbegründerin true fruits) und Werbestratege Peter John Mahrenholz (Jung von Matt) die Vorauswahl getroffen haben.

Die beiden EDEKA-Experten beurteilen die Gerichte nach Kriterien wie Geschmack, Einzigartigkeit und Marktpotenzial. Die aussichtsreichsten Produkte treten in der vierten Folge, dem Finale, gegeneinander an. Am Ende haben die Kunden das letzte Wort: Sie verkosten die Finalistenprodukte und entscheiden damit über “das Erfolgsrezept”. Das Siegerprodukt wird es am Ende in die Regale schaffen. Ab dem 2. Februar wird das Siegerprodukt bundesweit als neue EDEKA-Eigenmarke erhältlich sein.

In der ersten Folge stahl die Frankfurter Gärtnerin Heidi Jung zusammen mit ihrer Zwillingsschwester allen die Show. Sie konnte mit Ihrer Tomatenmarmelade “Tomatentraum” nicht nur den Spitzenkoch Tim Raue, sondern mit Ihrer lockeren Art auch die EDEKA-Jury begeistern und als Siegerin der ersten Sendung hervorgehen. Da musste sich sogar der Gaudi-Eiskonditor Matthias Münz geschlagen geben, der mit seinen exotischen Eissorten die Münchner begeistert, wie ich hier im Blog schon ausführlich berichtet habe.

Die Idee zum Produkt hatte Heidi Jung, nachdem sie darüber nachdachte, was sie mit ihren zerdätschten Tomaten machen könnte, die sie nicht mehr auf dem Offenbacher Markt verkaufen könnte. Es wäre zwar naheliegend gewesen, daraus Ketchup oder Tomatensauße zu machen, aber das wäre zu gewöhnlich gewesen. Und da die Tomate auch eher eine Frucht, als ein Gemüse ist, kam Heidi auf die Idee, daraus Marmelade zu machen. Sie verkauft diese Tomatenmarmelade schon auf dem Offenbacher Markt, aber mit etwas Glück wird draus bald ein Topseller bei EDEKA.

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Erleben Sie Heidi Jung und Christel Lenk als Key Note Speaker live auf der AUFSCHWUNG-Messe am 10. März 2015 ab 17:00 Uhr in Frankfurt am Main. Die Zwillingsschwestern werden in diesem Interview-Vortrag verraten, wie es hinter den Kulissen der RTL-Fernsehsendung „Das Erfolgsrezept“ war. Sie zeigen, dass es nicht reicht, einfach nur eine gute Anfangs-Produkt- oder Geschäftsidee zu haben. Auf Leidenschaft, Begeisterung und gute Vermarktungsideen kommt es auch an. Ganz wichtig ist, überall in der Öffentlichkeit mit dem „richtigen Werkzeug“ zu trommeln und möglichst viele Fans einzubinden. Dann reicht als Internetauftritt sogar nur eine Seite bei Facebook.

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Interessant an o.g. Show war, dass die drei bekannten Juroren auch gleichzeitig als Mentoren auftraten. So besuchte Inga Koster (Mitbegründerin true fruits) zusammen mit Heidi Jung und ihrer Schwester einen EDEKA-Markt, um zu überlegen, wie man die Tomatenmarmelade am besten platzieren und verkaufen könnten. Schnell erkannten sie, dass sie im Verkaufsregal für Marmeladen “untergehen” würden. Genauso würde es ihnen im Regal für Tomatensaucen oder -ketchup ergehen. Ideal wäre eine Präsentation im Frischebereich des Supermarktes. Hier könnte Marmelade neben den frischen Tomaten platziert werden.

Selbst wenn Heidi nicht bei “Das Erfolsrezept” gewinnen wird, wird sie ihren Weg machen, indem sie ihre Marmelade auf anderen Wochenmärkten oder in Feinkostabteilungen verkaufen könnte. Schliesslich ist der Ideenreichtum von Heidi unbegrenzt. Als sie vor ca. 20 Jahren die Gärtnerei vom Vater übernommen hat, reichte ihr es nicht aus, die sieben Kräuter für die Frankfurter Grüne Sauce anzubauen, wie es viele ihrer Kollegen in Frankfurt-Oberrad machen. Vielmehr experimentierte sie mit Tomatensorten. Heute züchtet sie mehr als 145 Tomatensorten. Nicht nur die BILD-Zeitung kürte sie damit zur Tomaten-Königin.

Heidi Jung beherrscht das Marketing in eigener Sache. Schon in fast jeder Zeitung im Rhein-Main-Gebiet erschien ein Bericht über die quirlige Gärtnerin, wie z.B. hier in der Frankfurter Neuen Presse. Sie hat zwar noch keine eigene Webseite, dafür aber einen Facebookauftritt. Hier stellt Sie auch ein Tomaten-Kochbuch vor, das sie initiiert hat. Oder sie lädt zum Tomatenfest ein, das sie selbst ins Leben gerufen hat. “Vielfalt statt Einfalt” scheint das Lebensmotto von Heidi Jung zu sein. Davon könnten sich nicht nur Gärtner eine “Scheibe davon abschneiden”.

Update 03.02.2015: Der (Tomaten)Traum der Zwillingsschwester Heidi Jung und Christel Lenk ist wahr geworden. Mittlerweile befindet sich ihr Tomatentraum in den Regalen vieler Edeka-Märkte. Bei Edeka wird das Produkt wie folgt angepriesen: “Fruchtig-frischer Brotaufstrich aus feinsten, reifen Tomaten. Gewürze wie Basilikum, Ingwer und Chili sorgen für eine pikante Note. Tipp: Passt als Dip auch gut zu Herzhaftem wie Käse oder Fleisch.” Mal schau´n, ob die Tomatentraum-Suppe der Gärtnerei Sannmann von diesem Medienhype auch profitieren kann. Zumindestens vorerst haben Sie noch die Google-Vormachtstellung. Wenn man bei Google das Wort “Tomatentraum” eingibt, wird (Stand 03.02.2015) der Tomatentraum der Gärtnerei Sannmann als erster Suchtreffer angzeigt.

Bildquellenangabe: gabriele Planthaber / pixelio.de

4 Responses to Das Erfolgsrezept der Frankfurter Gärtnerin Heidi Jung ist die Tomatenvielfalt

  1. Irene Gerdon sagt:

    Hallo wollte mal nachfragen ob man eine Probierglas von der Tomatenmarmelade bekommen könnte? Vielen Dank Mit freundlichen Grüssen Irene Gerdon

  2. Kuchenfreund sagt:

    der Tomatentraum aus dem Edeka-Markt ist mir viel zu süß. Aroma der Tomate schmecke ich nicht; eher wie Erdbeermarmelade. Ein bißchen Chili ja. Ich hatte etwas herzhaftes erwartet.

  3. Hallo Kuchenfreund,

    das Geschmackserlebnis ist tatsächlich ungewohnt (Mischung aus salzig, süß und scharf). Tomate schmecke ich auch wenig raus, dafür ist der Aufstrick viel frischer als Erdbeermarmelade und Co.

    Ich hoffe, dass die Ergebnisse so gut sind, dass es in Zukunft mehrere Geschmacksrichtungen geben wird,

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