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Moviepass feiert mit seinem Kino-Abodienst millionenfachen Erfolg

Streaming-Dienste wie Netflix und Hulu werden immer populärer und gelten schon jetzt als Totengräber vieler Kinos weltweit. Interessant ist deshalb, dass sich mit Mitch Low, einem Netflix-Mitgründer, jetzt ein Retter der Kinos präsentiert. Dafür hat sich der Entrepreneur im ersten Schritt im Juni 2016 an der Ticketing-Firma “Moviepass” beteiligt. Im August letzten Jahres präsentierte die Firma den MoviePass, mit dem die Mitglieder gegen eine Gebühr von 9,95 US-Dollar pro Monat kostenfreien Eintritt in vielen Kinos der USA erhalten.

Nicht alle Kinobetreiber und Experten waren zu Beginn davon überzeugt, dass dieses Angebot den Geschmack der Massen treffen würde. Allerdings gibt der Erfolg Moviepass recht. Innerhalb von vier Monaten konnte die Firma mehr als 1 Mio Kino-Abonnements verkaufen. Zum Vergleich: Der Streaming-Dienst Hulu brauchte mehr als doppelt so lange, um in letzter Zeit eine Million neuer Mitglieder zu gewinnen. Das zeigt, dass man mit dem passenden Angebot auch einer sterbenden Branche neues Leben “einhauchen” kann. Dabei kann es wie in diesem Fall helfen, wenn man die vermeintlichen Konkurrenten mit ihren eigenen “Waffen schlägt”.

Interessant am Geschäftsmodell von Moviepass ist, dass die Firma den vollen Ticketpreis an Kino bezahlt, wenn ihre Mitglieder ein “Mitgliedskino” besuchen. Viele Kinobetreiber vermuten, dass Moviepass ab einer bestimmten Größe mit den Kinos nachverhandeln wird, weil sich das Angebot in dieser Form für Moviepass gar nicht rechnen kann, esseidenn die Moviepass-Mitglieder nutzen das Angebot nicht, was wiederum für die Kinos auch nicht hilfreich wäre.

Wir vermuten auch, dass die Verträge neu verhandelt werden, wenn Moviepass die entsprechende Marktmacht hat. Denn der gesamte Abwicklungsprozess läuft über die Moviepass-App. So bekommt das Kino keine Kontaktdaten der Besucher von Moviepass mitgeteilt. Und letztlich sind die Daten das Wertvolle. Moviepass will die Daten in Zukunft an Filmstudios verkaufen und sich damit eine zweite, vielleicht noch wertvollere Einnahmequelle zu erschließen. Clever.

Fotoquelle: Moviepass / Gefunden bei New York Times

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