Derzeit findet mit der Hannover Messe wieder die Weltleitmesse für die Industrie in Hannover statt. Und natürlich beherrschen die Themen Industrie 4.0 und Digitalisierung die Messe. Hierbei liefern viele Startups wichtige Impulse zu folgenden Bereichen: Die Optimierung und Automatisierung von Produktionsprozessen, der Einsatz von Industrierobotern sowie die reibungslose Kommunikation zwischen Maschinen. Diese Lösungen sind essentiell, um Deutschlands Spitzenstellung als hochwertiger Produktionsstandort zukünftig zu sichern. Hier präsentieren wir fünf Startups, die in verschiedenen Formaten auf der Messe auftreten (bzw. aufgetreten sind).
Picum MT
Das Startup aus Garbsen (bei Hannover) will die industrielle Fertigung auf den Kopf stellen, denn das Unternehmen entwickelt leichte und mobile Werkzeugplattformen, die wie Ameisen über Bauteile krabbeln. Im Team können die intelligenten Geräte selbstorganisiert Arbeiten wie Bohren, Schleifen, Schweißen, 3D-Drucken oder Messen erledigen. Mit den Werkzeugplattformen konnte die Bearbeitungsdauer in ersten Pilotprojekten von Wochen auf Stunden verringert werden. Damit kann die Fertigung von großen Bauteilen wie beispielsweise Flugzeugrümpfen nicht nur viel schneller, sondern auch flexibler und deutlich günstiger erfolgen. Basis dieser Fertigungsinnovation ist eine integrierte Softwarelösung, die ausgeklügelte Algorithmen, neuartige Messtechnik und präzise Hardware kombiniert. Picum MT wurde gerade beim „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ mit einem der Hauptpreise ausgezeichnet.
drag&bot
Ein wesentlicher Hinderungsgrund für den Einsatz von Industrierobotern sind die hohen Erstkosten. Das will drag&bot mit seiner Software ändern, die die intuitive graphische Inbetriebnahme, Konfiguration und Programmierung von Industrierobotern ermöglichen soll. Um die Anwendung zu nutzen, ist kein Programmierungs-oder Robotikvorwissen notwendig. Der Nutzer muss lediglich die technischen Parameter für die jeweiligen Funktionsblöcke angeben und kann sie beliebig zu einem Programm kombinieren. Im Gegensatz zu bestehenden Programmiersystemen funktioniert drag&bot unabhängig von der Hardware, die Bedienung ist also für verschiedene Roboter gleich. Zudem unterstützt die Software verschiedene Greifer und Kameras und kann diese schnell einbinden. Die Entwicklerommunity kann dank der offenen Struktur der Soft-ware jederzeit neue Funktionalitäten zu dem Programm hinzufügen. drag&bot wurde gerade beim „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ mit dem Sonderpreis “Industrie 4.0” ausgezeichnet.
Imprintec
Bisher wird die Qualität von Werkstoffen in der Industrie vor der Produktion getestet. Das Startup Imprintec will diesen Schritt überflüssig machen, indem die Qualitätsbewertung der Materialien in den eigentlichen Produktionsprozess integriert wird. Dazu hat Imprintec zwei softwarebasierte Produkte entwickelt: Beim I3d-Test werden die mechanischen Eigenschaften von Werkstücken über die optische Messung einer punktuellen Verformung des Gegenstands geprüft. Und die Software AutoPar vernetzt Messinstrumente und Produktionsanlagen miteinander und regelt die Steuerung der Maschinen entsprechend der Messergebnisse mithilfe künstlicher Intelligenz. So werden die Durchlaufzeiten verringert, der Ressourcenverbrauch gesenkt und Fehlproduktionen vermieden. Imprintec schaffte es in die Endrunde vom „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“.
Virtenio
Das Startup will dabei helfen, dass der Produzent die Lieferkette live im Blick hat. Damit sollen folgende Fragen beantwortet werden können: Wo befindet sich eine bestimmte Komponente gerade? Hat sie die richtige Temperatur? Wurde sie beschädigt? Dank dieses Echtzeit-Monitorings können die Industriebetriebe schnell agieren, wenn Ausfälle oder Verzögerungen bei der Lieferung entstehen sollten. Dadurch können Produktionsausfälle vermieden oder verringert werden und damit Kosten und Ärger gespart werden. Virtenio bietet dafür einen ganzen Monitoring-Baukasten aus einer Hand – mit Sensor-Cube, GPRS-Gateway und Web-Analysen. Dabei hilft, dass Virtenio schon seit vielen Jahren innovative Wireless-Lösungen entwickelt, anbietet und betreut.
Fabrikado
Fabrikado will den Beschaffungsvorgang im Rahmen der industriellen Produktion von Metallbauteilen radikal vereinfachen. So geht´s: Unternehmen laden auf der B2B-Internetplattform ihre CAD-Zeichnung für ein Bauteil hoch. Fabrikado prüft darauf hin in Echtzeit, welche Lieferanten gerade Kapazitäten freihaben und wer den besten Preis zum Wunschtermin bietet. Der Kunde erhält sofort das Angebot, statt langwierig nach dem passenden Lieferanten suchen zu müssen. Das Startup hat seine Wurzeln in Balingen und auf der Schwäbischen Alb.
Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Im Best-Practice-Special “Industrie 4.0” präsentieren wir zehn weitere ausgezeichnete Geschäftsideen rund um Industrie 4.0. Weitere Lösungen zum Thema präsentieren wir im Best-Practice-Special “Roboter”. Und auf der EnergieEffizienz-Messe, die wir am 28./29. August 2018 zum elften Mal in Frankfurt am Main veranstalten, ist das Thema Industrie 4.0 ein Topthema, auch weil es eng mit dem Thema “Energiemanagement” verbunden ist. Die EnergieEffizienz-Messe ist die Leitmesse für Energiemanagement und Energieeffizienz in Deutschland.
Fotoquelle: www.picum-mt.com
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