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Wie sich die Politik vom Freemium-Konzept inspirieren lassen könnte



(c) Pixelio / Fotografin: Stephanie Hofschlaeger

Die Politiker (und damit meine ich ausdrücklich nicht nur die Regierung) geben derzeit keine gute Figur ab. Eine Wählergruppe wird derzeit durch die andere ausgespielt, ganz nach dem Motto: Jeder gegen Jeden. Aber nicht nur die Politiker sehen derzeit nicht gut aus. Jede Interessengruppe geht gleich auf die Barrikaden, wenn sie von Kürzungen oder Steuererhöhungen betroffen sein soll. Wenn in unseren Unternehmen die Beteiligten so agieren würden, würden wir in kürzester Zeit unsere unternehmerische Zukunft verspielen. Jeder Unternehmer in der Krise erkennt schnell, dass man nur durch konzertierte Aktionen (alle bringen einen fairen Beitrag zur Lösung) nachhaltig wieder gesunden kann.

In Krisen ist jeder gefragt, seinen Beitrag zur Lösung beizutragen und nicht nur zur erklären, was nicht geht. Dieser Beitrag muss häufig finanzieller Natur sein, aber eben nicht nur. Gute Ideen sind gefragt, um wieder neue Impulse zu setzen und die wahren Probleme und Herausforderungen zu meistern. Ich ärgere mich, dass wir als Bürger nicht enger eingebunden werden, um zu neuen Ideen beizutragen. Ich wundere mich, dass wir in der öffentlichen Diskussion nur über Umverteilung, Sparen und Steuererhöhungen diskutieren. Gibt es nicht auch innovative Ideen, um neue Lösungen zu generieren, ohne gleich in den Geldsack greifen zu müssen?

Ich will ein Beispiel herauspicken. Die meisten Politiker sagen, dass gute Bildung die Voraussetzung ist, um das Land weiter voranzubringen. Dem stimme ich zu. Müssen wir aber deshalb immer mehr Geld in den Bildungsapparat pumpen? NEIN! Wie soll dann aber die Bildung verbessert und mehr Menschen die Chance auf gute Bildung bekommen? Bei einem Lösungsansatz, den ich hier vorstellen will, habe ich mich vom Freemium-Trend inspirieren lassen. Demnach müsste das Basisangebot für jeden Studenten zugänglich gemacht werden und kostenfrei angeboten werden. Dazu wäre nur ein Internetzugang für jeden Studenten nötig und ein kostenloses Angebot einer Internetuniversität. Da auch hier hohe Personalkosten entstehen würden, müssten sich die guten, erfahrenen Studenten verpflichten, als Tutoren kostenlos die Newcomer-Studenten zu betreuen. Geben und Nehmen heißt das Prinzip.

So könnten die Kosten der Hochschulbildung nicht nur immens gesenkt werden, sondern aus meiner Sicht die Bildung deutlich verbessert werden. Denn jeder Student könnte sich entscheiden, welche (virtuelle) Vorlesung von welchem Professor er wann besuchen will. Und jeder könnte theoretisch jeden Studiengang vor Ort wählen. Damit hätte jeder die frei Wahl, bei wem, was, wann und wo er studieren will. Das Ergebnis wäre nach meiner Prognose deutlich besser als bisher. Denn die Studenten würden mehr Zeit für das Studieren haben und wären durch die freie Wahl auch viel motivierter als bisher. Man müßte auch die Welt nicht neu erfinden, da es bisher schon viele private Anbieter gibt, die man in solche Lösungskonzepte mit einbinden könnte.

Garantiert gibt es jetzt den Einwand, dass es solche Möglichkeiten schon gibt und viele Menschen zu Hause einfach nicht konzentriert arbeiten können. Darauf kann ich nur erwidern, dass so etwas Standard sein müsste, damit es auch allgemein anerkannt wird und schließlich gibt es ja auch für Unternehmer sog. CoWorking-Spaces. Solche Räumlichkeiten kann man natürlich auch für Studenten anbieten. Multifunktionalität ist die Lösung der Zukunft. Warum bauen wir heute noch Gebäude, die nur für einen Zweck verwendet werden können. Immobilieninvestoren wissen längst, dass man mit solch einer Strategie Schiffbruch erleiden muss. Fragen Sie mal die Investoren, die hier in Frankfurt auf mehr als 1 Mio Quadratmeter Büroflächen sitzen bleiben, weil sie keiner nutzen will.

3 Responses to Wie sich die Politik vom Freemium-Konzept inspirieren lassen könnte

  1. Gibt es nicht auch innovative Ideen, um neue Lösungen zu generieren, ohne gleich in den Geldsack greifen zu müssen?

    Ich habe solche Lösungen aber leider sind die meisten zu bequem sich mit den umfassenden Inhalten zu beschäftigen. Viele schauen sich die Lösungen gar nicht an oder sagen einfach das es nicht funktionieren kann.

    Mit Lösungen meine ich beispielsweise:

    meinen Lehrgang:
    http://www.onlinetechniker.de/?q=node/9

    die Entscheidungsplattform:
    http://www.onlinetechniker.de/?q=node/13

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