In Innovation, V - Management

Durch fehlendes oder mangelndes Ideenmanagement geht den deutschen Firmen 27 Mrd. EUR pro Jahr verloren

Das Deutsche Institut für Betriebswirtschaft (dib) hat nach einer Befragung zum Ideenmanagement von 290 Unternehmen, in denen eine Einsparung von 684 EUR pro Mitarbeiter errechnet wurde, hochgerechnet, dass deutsche Unternehmen pro Jahr ca. 27 Mrd. EUR verschenken, weil es kein oder nur ein mangelndes Ideenmanagement gibt. Folgende Mängel wurden entdeckt:

  • Oft konzentriet sich die Suche nach Ideen in der Abteilung Forschung und Entwicklung
  • Die Ideen von Mitarbeitern ausserhalb der Abteilung F & E werden häufig nicht als gleichwertig wahrgenommen
  • Mitarbeiter werden nur bei der Ideengewinnung, nicht bei der Umsetzung aktiv eingebunden
  • Wenn die ersten Schwierigkeiten auftreten, sterben viele Ideen sofort
  • Es werden meist Einzelideen und nicht Gesamtlösungen prämiert
  • Es gibt nur Geldprämien und keine anderen Formen der Belohnung

Das dib schlägt folgende Lösungen für o.g. Probleme vor:

  • Das Ideenmanagement sollte in der Funktion eines internen Dienstleisters agieren, der den Innovationsprozess in allen Phasen unterstützt und unter Beteiligung der Ideengeber kontinuierlich nach Optimierungspotenzialen sucht.
  • Die Prämierung sollte erst erfolgen, wenn die Idee verwirklicht wurde.
  • Neben Geldprämien eigenen sich insbesondere Urlaubstage als Belohnung, die für die Unternehmen zudem steuerfrei sind.
  • Es sollten verbindliche Regeln eingeführt werden, die eine Prüfung der Idee garantiert, egal wie das Votum des Vorgesetzten aussieht.
  • Ideenmanagement sollte nicht nur als Mittel verstanden werden, um Geld zu sparen, sondern als erstklassiges Instrument für die Mitarbeitermotivation.

Quelle: Pressemitteilung vom dib vom 04.07.2008

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2 Responses to Durch fehlendes oder mangelndes Ideenmanagement geht den deutschen Firmen 27 Mrd. EUR pro Jahr verloren

  1. Réka sagt:

    Mit der Wichtigkeit von Ideen und ihrem „Management‹ bin ich weitgehend einverstanden, mit den Vorschlägen nicht vollständig.

    Wenn eine Person oder eine Abteilung ausgesprochen für Ideenmanagement verantwortlich ist, das kann dazu führen, dass die andere Mitarbeiter und Manager sich mit dem Thema weniger beschäftigen.

    Um eine ausgezeichnete, verwirklichbare Idee zu haben, braucht die Organisation eine Menge Versuche. Deshalb denke ich, dass auch die nicht verwirklichten Ideen mindestens eine symbolische Belohnung verdienen. Die große Honorierung soll natürlich während und nach der Verwirklichung stattfinden.

    Garantierte Prüfung und korrekte Bewertung der Ideen ist auch meiner Meinung nach nötig. Der Erfinder soll erfahren, was für positive und negative Dinge die Jury in der Idee gesehen hat.

  2. Sebastian sagt:

    Kann mich Réka zum großen Teil anschliessen. Gerade den Punkt: “was für positive und negative Dinge die Jury in der Idee gesehen hat.” halte ich für sehr wichtig.

    Sollte ein Vorschlag positiv, beziehungsweise negativ beschieden werden ist es wichtig dem Mitarbeiter mitzuteilen warum die Entscheidung so gefallen ist wie sie ist. So erfährt der Mitarbeiter auch bei einer Ablehnung Anerkennung, da er sieht, dass man sich tatsächlich mit seiner Idee auseinander gesetzt hat.

    Der Aussage: “Wenn eine Person oder eine Abteilung ausgesprochen für Ideenmanagement verantwortlich ist, das kann dazu führen, dass die andere Mitarbeiter und Manager sich mit dem Thema weniger beschäftigen.” kann ich wiederrum weniger zustimmen. Nur weil es eine zentrale Stelle für Ideenmanagement gibt, heißt dies nicht, dass sich andere nicht mehr damit beschäftigen. Lediglich die Abarbeitung der Ideen findet zentral statt, was in manchen Fällen auch nicht unbedingt die ideale Lösung ist.

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