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Warum Coca Cola einen Kühlschrank entwickelt, der keinen Stromanschluss hat

Warum ist Coca Cola weltweit so erfolgreich? Das liegt natürlich an der Werbung und an der Bekanntheit der Marke. Aber fast noch wichtiger ist das Logistiknetz, das Coca Cola weltweit aufgebaut hat. Das Unternehmen liefert seine Produkte in die entlegensten Winkel der Welt und kennt sich fast überall mit den lokalen Transportbedingungen aus. Das Motto lautet: “Eine Coke kommt überall hin”. Und genau deshalb hat die Melinda und Bill Gates Stiftung zusammen mit Coca Cola das Projekt “The Last Mile” 2010 ins Leben gerufen.

Seitdem unterstützt Coca Cola den Transport von Medikamenten in die “letzten Winkel” von Afrika. In weniger als drei Jahren konnte die Lieferzeit von Medikamenten dank des Projekts deutlich verringert werden – in Tansania braucht der Nachschub statt 30 jetzt nur noch fünf Tage. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass 20 Millionen Menschen zum ersten Mal in ihrem Leben einen gesicherten Zugang zu Medikamenten haben. Noch länger gibt es das Projekt “Cola Life”, im Rahmen dessen Medikamenten zusammen mit Cola-Kästen ausgeliefert werden.

Diese Beispiele zeigen, dass Großkonzerne dank ihrer Logistik dabei helfen können, die Menschen mit wichtigen Produkten weltweit versorgen zu können, die nicht zur ihrem Produktsortiment gehören. Jetzt ist Coca Cola zusammen mit Leo Burnett ein weiteres Problem in heißen Entwicklungsländern angegangen, nämlich Produkte kühl zu lagern, ohne dass ein Stromanschluss existiert. Konkret wurde ein Bio-Kühlschrank entwickelt, der auch ohne Strom die Getränke kühlt. Das”Kühl”-System funktioniert auf zwei Arten. Zum einen werden die Pflanzen auf dem Kühlschrank bewässert, um durch die Verdampfung des Wassers Kühlung zu generieren. Zudem ermöglicht ein Spiegel eine Kühlwirkung.

Die Entwicklung dieses Bio-Kühlschrankes dauerte mehr als ein Jahr. Leo Burnett Kolumbien entwickelt den Bio-Kühler zusammen mit dem Internationalen Physikzentrum in Bogota. Das Projekt wurde in Aipir, einem der heißesten Städte in Kolumbien getestet. Die Bewohner der Stadt mussten bisher einen Tag zu Fuß unterwegs sein, um sich Eis in der nächstgelegenen Stadt zu besorgen. Ich persönlich würde mir nicht nur wünschen, dass Coca Cola in Zukunft mehr Werbebudget für solle sinnvollen Produkte zur Verfügung stellt, sondern dass die daraus entstandenen Produkte auch bis zur Serienreife weiter entwickelt werden.

One Response to Warum Coca Cola einen Kühlschrank entwickelt, der keinen Stromanschluss hat

  1. Christopher sagt:

    Ein wirklich toller Artikel! Coca Cola hat immer die besten Ideen und ist in meinen Augen einer der besten Betriebe überhaupt. Soziales Engagement wird da eben noch groß geschrieben.

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