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TOMs Shoes: Was als Firma begann, ist jetzt eine Bewegung

Die drei Passauer Studenten Marc Langener, Natalie Terlecki, Obaid Rahimi wollen mit ihrer Mode die Welt ein bisschen besser machen. 2012 gründeten sie Headmates. Omas aus Bayern stricken die etwas anderen Mützen und ein Teil des Erlöses wird an ein Hilfsprojekt in Peru gespendet. Erinnert an Natgranny, über die ich schon 2007 hier im Blog berichtet habe. Und jetzt wollen die Studenten mit Shoemates durchstarten. Im Rahmen dieses Social StartUps verkaufen sie argentinische Alpargata Schuhe, made in Afghanistan. Für jedes verkaufte Paar Schuhe wird ein Paar an Kinder in Afghanistan gespendet. Kommt Euch das bekannt vor? Das erinnert fast 1:1 an TOMs Shoes, das 2006 gegründet wurde und über die ich erstmals 2008 hier im Blog berichtet habe.

Alles begann damit, dass TOMs Shoes-Gründer Blake Mycoskie Urlaub in Argentien machte und sich dort für die landestypischen Schuhe, genannt Alpargatas, begeisterte. Und schon war seine Idee geboren, diese Schuhe in Argentinien produzieren zu lassen und anschliessend in Nordamerika als Sommerschuhe zu verkaufen. Dafür gründete er im Jahr 2006 die Firma TOMS Shoes. TOMS steht für Shoes for Tommorow. Seine Idee dahinter war einfach wie genial zugleich: Für jedes verkaufte Paar Schuhe verschenkt er ein Paar an die armen Kinder in Südamerika. Denn die Eltern vieler Kinder in Südamerika haben nicht genug Geld, um ihnen Schuhe zu kaufen. Und genau mit dieser Idee begann der Siegeszug seiner Schuhe.

Ich habe wohl schon mehrfach erwähnt, dass TOMs Shoes zu den Top 10 Gründerstorys gehört, über die ich jemals berichtet habe. Aber nicht nur die Anfangsidee war genial, sondern auch wie Blake Mycoskie die Firma weiterentwickelt hat. Denn mittlerweile wurden mehr als 10 Mio. Schuhe durch TOMs Shoes gespendet. In mehr als 60 Ländern (also nicht mehr nur in Argentienen, wo alles begann) haben Kinder TOMS Schuhe erhalten. Ein Grund für diesen Erfolg ist, dass TOMS Shoes mittlerweile nicht mehr nur Alpargata Schuhe, sondern auch viele andere Modelle verkauft. Damit ist die Zahl an potentiellen Kunden deutlich gesteigert worden.

Und TOMs Shoes hat seine Kollektion auch außerhalb von Schuhen erweitert. Mittlerweile verkauft die Firma auch Brillengestelle. Das hat seinen Grund. Viele junge Menschen leiden an Augenkrankheiten und Kurz- oder Weitsichtigkeit und werden deshalb in der Schule und später im Arbeitsleben “abgehängt”. Im Rahmen der Berichterstattung für die 1 Dollar Brille habe ich ausführlich über dieses Problem berichtet. Und deshalb ist es gut, dass bisher TOMs Shoes schon mehr als 150.000 Menschen in 10 Ländern dabei geholfen hat.

Am meisten beeindruckt mich aber folgende Tatsache: Was als Firma begann, ist jetzt eine Bewegung. Mittlerweile organisiert TOM Shoes jährlich den Aktionstag “One Day without Shoes”, um die Amerikaner auf die Missstände in der Welt hinzuweisen. Und da TOMs Shoes auch ins “Brillengeschäft eingestiegen ist”, wird mittlerweile jährlich der “World Sight Day” organisiert. Mit “Ticket to Give” und viele anderen Aktionen werden die Fans in die Aktivitäten von TOMs Shoes integriert. Davon könnten sich viele andere Firmen “eine Scheibe abschneiden”.

Gerne fasse ich das Erfolgsrezept von TOMS Shoes zusammen, wie ich das schon in meinem ersten Blogbeitrag über die Firma im Jahr 2008 gemacht habe: “Erkläre, warum Du Deine Firma gegründet hast und wem die Erfolge zugute kommen. Tue nicht nur etwas Gutes, sondern erzähle diese Story kurz und knapp jedem, der sie hören will (oder auch nicht). Involviere Deine Kunden. Mache Sie zu Fans. Der Rest passiert dann fast von selbst.” Das klingt unheimlich einfach, aber leider setzen dieses Credo noch viel zu wenige Firmen um. Man muss kein Social StartUp sein, um sich davon inspirieren zu lassen. Aber es hilft natürlich beim Envolvement. Und es würde helfen, wenn Firmen wie Shoemates auf das “Original” hinweise würden, um es dadurch zu “adeln”.

3 Responses to TOMs Shoes: Was als Firma begann, ist jetzt eine Bewegung

  1. […] 10 besten Gründerstories, über die ich jemals hier im Blog berichtet habe, gehört zweifelsohne TOMs Shoes. Alles begann damit, dass der Amerikaner Blake Mycoskie Urlaub in Argentinien machte und sich dort […]

  2. […] in der Neuzeit besteht darin, Sinn zu stiften. Mein Lieblingsbeispiel dazu ist immer noch TOMs Shoes, über die ich erstmals im Jahr 2008 hier im Blog berichtet habe. Eine andere Erfolgsstory ist die […]

  3. Russell sagt:

    Ja, TOMS war und ist eine coole Firma mit einer guten Idee. Um andere, eigentlich alle, zu inspirieren, könnte man auch sagen: Entweder man gibt den ärmeren Menschen (und Ländern) das was sie brauchen oder sie werden eines Tages kommen und es sich holen – da helfen dann auch keine höheren Zäune und schärferen Kontrollen mehr.

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