Am 24. April 2013 ereignete sich der schreckliche Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch, bei dem mehr als 1.100 Menschen starben. Deshalb veranstaltet die Non-Profit-Organisation Fashion-Revolution am 24. April des Jahres den Fashion Revolution Day in verschiedenen Ländern auf dieser Erde. Damit soll auf die menschenunwürdigen Umstände aufmerksam gemacht werden, unter denen viele Textilfabrikarbeiter in den Entwicklungsländern auch heute noch leiden. Es soll ein Umdenken der Konsumenten erwirkt werden. Doch wie kann das funktionieren?
In diesem Jahr stand der Fashion Revolution Day unter dem Motto: “Who made my clothes?”. In Berlin wurde an diesem Tag eine besondere Guerilla-Marketing-Aktion durchgeführt. Es wurde ein Automat aufgestellt, in dem T-Shirts zum Preis von 2 EUR pro Stück angeboten wurden. In einem Display konnten die Kaufinteressenten die Größe des T-Shirts angeben, das sie erwerben wollten. Darauf hin lief ein kurzes Video im Display, in dem Näherinnen mit ihrem Namen und ihrer Story vorgestellt wurden, um auf ihr Leid aufmerksam zu machen. Anschließend stellte man die Käufer vor die Wahl, die T-Shirts käuflich zu erwerben oder den Betrag zu spenden. Die meisten entschieden sich für die Spende.
Eine geniale Trojaner-Aktion, wie ich finde. Davon könnten sich auch andere Spendenorganisationen inspirieren lassen. Für die Organisatoren das Fashion Revolution Days in Berlin waren die Ergebnisse der Aktion der Beweis dafür, dass es Menschen nicht egal ist, unter welchen Bedingungen ihrer Kleidung hergestellt wurde, wenn sie darüber Bescheid wissen. Fehlt nur noch, dass die Händler in Deutschland dazu verpflichtet werden, auf jeder Verkaufspackung zu dokumentieren, unter welchen Bedingungen die Produkte hergestellt wurden. Bis dahin ist noch ein weiter Weg.
Like
Genial :). Ich liebe Guerilla Marketing und bin immer davon fasziniert, was sich die schlauen Köpfe da alles einfallen lassen. Daumen hoch für diese klasse Aktion.