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Beim Inkasso-StartUp Collect.ai macht der Ton die Musik

Wenn der Kunde nicht rechtzeitig zahlt, wird der Ton in der Korrespondenz schnell rauer. Das muss aber nicht so sein, wenn es nach den Gründern von Collect.ai geht. Sie wollen damit punkten, dass ihre Mahnschreiben deutlich freundlicher und lösungsorientierter sind. Dank künstlicher Intelligenz (aufgrund eines eigens entwickelten, selbstlernenden Algortihmus) soll die Ansprache aufgrund gemachter Erfahrungen ständig weiter optimiert und individualisiert werden. Das erhöht die Erfolgsquote deutlich.

Collect.ai will aber nicht nur klassische Inkassomodule anbieten. Neben der eigentlichen Bezahlung kann der Kunde auch Unklarheiten oder Reklamationen melden, Rückruftermine zu Wunschzeiten vereinbaren oder seine Kundendaten aktualisieren. Denn letztlich gibt es häufig noch Hindernisse, die aus dem Weg geräumt werden müssen, damit die Kunden bereit sind zu zahlen. Damit nicht zum Schluss beide Seiten frustriert auseinander gehen, will Collect.ai neue Standards beim Kundenservice erstellen.

Die Erfahrung von Inkassospezialisten zeigt auch, dass häufig nicht gezahlt wird, weil das Inkassoschreiben den Schuldner gar nicht erreicht. Deshalb will Collect.ai die Schuldner nicht nur per Brief oder Email, sondern auch mittels personalisierter Sprachanrufe, SMS und zukünftig auch über Messenger-Programme wie WhatsApp oder den Facebook-Messenger kontaktieren. Diese modernen Kanäle erzielen nicht nur eine höhere Erreichbarkeit, sondern verbessern die Interaktionsmöglichkeiten enorm, weil hier eine 24/7 Kommunikation möglich ist.

Und manchmal scheitert die Zahlung des Kunden auch daran, dass ihm zu wenige Zahlungsoptionen angeboten werden oder der Zahlungsvorgang sehr kompliziert ist. Die Kommunikation über SMS, Messenger oder Email erlaubt Collect.ai die unmittelbare Verlinkung auf Webseiten zur Zahlungsabwicklung – ganz unanbhängig davon, mit welchem Gerät der Kunde gerade im Internet unterwegs ist. Dank vorausgefüllter Felder ist der Bezahlvorgang schnell und kinderleicht. Damit werden zusätzliche Probleme bei der Zuordnung zwischen Kauf- und Zahlungstransaktion minimiert.

Eine wichtige Lösung fehlt mir noch, nämlich sich bei den Kunden zu bedanken, die rechtzeitig oder sogar früher als verlangt gezahlt haben. Der Hotelier Klaus Kobjoll hat damit sehr gute Erfahrungen gesammelt. Er erläutert auch in seinen Rechnungsschreiben, warum es so wichtig ist, dass ihn die Kunden fristgerecht bezahlen. Durch diese persönliche Ansprache motiviert er seine Kunden, zeitnah zu bezahlen.

Collect.ai bietet aber nicht nur Unternehmen an, das Inkasso auszulagern, sondern bietet seine Lösungen auch Inkassounternehmen und Factoring-Anbietern und Co. an. Die Zeit wird zeigen, welche Kundenzielgruppen welche Leistungen des Hamburger StartUps in Anspruch nehmen werden. Das wird natürlich auch am Pricingmodell liegen, das derzeit noch erprobt wird. Letztlich gibt es schon jetzt genug Konkurrenten wie die Schweizer ECollect und Pair aus Deutschland.

Foto: enjoy. Gefunden bei Gründerszene.

2 Responses to Beim Inkasso-StartUp Collect.ai macht der Ton die Musik

  1. Peter sagt:

    Ein wirklich interessantes Konzept. Ich glaube auch, dass Mahnungen schnell sauer aufstoßen können und oft als Drohung genommen werden. Das führt zu gegenseitigem Frust und muss nicht sein. Lösungen vorzugeben finde ich eine durchaus sinvolle Idee.

  2. Das schöne an dieser Lösung ist, das man seine alte Softwarelösung behalten kann und nicht das ERP- oder CRM-System wechseln muss. Wenn man zudem nicht möchte das die Forderung abgegeben wird aber trotzdem das Thema Mahnwesen optimiert werden soll, dann ist der Service Bilendo.de einen Blick wert. Bei Bilendo macht auch der Ton die Musik wobei die Kunden in der Lage sind alles selbst einzustellen und zu automatisieren.

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