Bei den Promis ist es in Mode gekommen, den Kindern einzigartige Namen zu geben. So nennt zum Beispiel Kim Kardashian ihr Baby North. Damit wollen sie erreichen, dass ihr Kind in der Masse auffällt. Allerdings kann bei dieser kreativen Namensgebung auch viel schief gehen. Warum sollte deshalb eine Naming Agentur nicht die Dienstleistung anbieten, neben Firmen- und Marken auch Babynamen zu kreiieren? Diese Frage stellte sich auch Marc Hauser, Inhaber der Schweizer Naming Agentur erfolgswelle.
Auf die Idee, Babynamen zu erfinden, brachte ihn ein Klient, der sich mit seiner Frau nicht auf einen Babynamen einigen konnte. Zwar gab ihm der Klient keinen Auftrag, aber die neue Geschäftsidee war geboren. Und tatsächlich gibt es schon zahlreiche Kunden vorrangig aus den USA und Asien, die diesen Service für 28.000 CHF in Anspruch genommen haben. Da diese Auftraggeber aber in der Regel nicht wollen, dass ihre Kinder später erfahren, dass ihr Name Produkt einer Kreativagentur war, stehen sie auch nicht als Referenzgeber zur Verfügung. Deshalb sucht die erfolgswelle-Agentur derzeit ein Paar in den USA, die kostenfrei einen Babynamen geschenkt bekommen, wenn die Agentur damit PR-Werbung machen darf.
Der Preis für diese Dienstleistung erscheint happig. Aber die Arbeit, die dahinter steht, ist nicht zu unterschätzen. Das Kundenteam besucht zuerst die Eltern, um die kulturellen Hintergründer der Familie zu erfahren. Danach lassen sich die Texter 15 bis 25 Namensvorschläge einfallen. Die Namen, die sich in der engeren Auswahl befinden, werden durch Übersetzer, Historiker und Markenanwälte überprüft. Schliesslich soll der Name historisch und in einer anderen Sprache nicht negativ besetzt sein und auch nicht mit Markenrechten kollidieren (auch wenn der Babyname selbst nicht geschützt werden kann). Zum Schluss wird der Name noch einer Testgruppe vorgelegt und zum Schluss eine Story rund um den Namen aufgebaut.
Während sich die Texter einen Namen ausdenken, schließen die Historiker aus, dass dieser im Lauf der Geschichte schon einmal negativ besetzt war. Die Übersetzer checken die Bedeutung des Namens in zwölf verschiedenen Sprachen und die Anwälte gehen sicher, dass kein Produkt oder Unternehmen denselben Namen trägt. Außerdem: Der Name „muss in Verbindung mit dem Nachnamen gut klingen und leicht von der Zunge gehen“, erklärt Hauser in einem Interview mit MailOnline. „Es darf beispielsweise keinen Namen geben, der mit dem gleichen Buchstaben endet, mit dem der Nachname beginnt.“
Bei der Kreation von neuen Kindernamen legt die Agentur besonderen Wert auf folgende Elemente:
- Wohlklang und Rhythmus des Vornamens
- Einzigartigkeit des neuen Namens
- Wortbild und Design des Schriftsatzes
- Bedeutung und Herleitung der Wortbestandteile
- Historischer und kultureller Familien-Hintergrund
- Harmonie in Verbindung mit dem Familiennamen
- Weltweite Marken- und Sprachprüfungen
Kann die Agentur allein von diesem Geschäftsbereich leben? Sicherlich nicht. Aber sie bietet damit eine Dienstleistung an, die keiner der Konkurrenten anbietet. Und sie erscheint damit häufig in der Presse und kann damit auch Werbung für die anderen Geschäftsbereiche (und das Kerngeschäft) machen. Und darauf kommt es an. Denn schließlich muss auch eine Kreativagentur heute in der Masse auffallen. Und das geht am besten, in dem man Neues erfindet, das in aller Munde ist kombiniert mit einer Prise Emotionen.
Fotoquelle: Colombo3
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Naja… würde ich gar nicht mal für so unwahrscheinlich halten, dass die Agentur davon lebt.
Es braucht ja nur zwei Kunden im Jahr die nicht wissen, für was sie ihr Geld sonst ausgeben sollten.
Also in dieser Agentur würde ich auch ganz gerne arbeiten. Kreativ bin ich, ich habe Freude an Babys und besonders daran, Namen für sie auszusuchen.
Bitte stellt mich an!