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Im australischen Art Series Hotel kann der Gast so lange bleiben, bis der nächste Gast kommt

In Ihrem Buch Alles, außer gewöhnlich: Provokative Ideen für Manager, Märkte, Mitarbeiterhaben Anja Förster und Peter Kreuz schon vor mehr als fünf Jahren die Frage gestellt, warum man im Hotel spätestens um 12 Uhr ausgecheckt haben muss. Im Februar 2012 sind wir dann auf den besonderen Service des Starwood Hotels & Resorts aufmerksam geworden. Hier können die Stammgäste, die mindestens 75 Nächte im Jahr in den Starwood Hotels verbringen, im Rahmen des Serviceangebote “Dubbed Your24” ihre Check-In und Check-Out-Zeiten im 24-Stunden-Zeitfenster selber wählen, ohne dass für sie damit Zusatzkosten entstehen.

Die australische Art Series Hotel Group geht jetzt noch einen Schritt weiter mit dem zeitlich begrenzten Programm “Overstay Checkout”. Am Abreisetag kann der Hotelgast an der Rezeption anrufen und fragen, wie lange er noch bleiben kann. Sollte der nächste Hotelgast erst für 18.00 Uhr angemeldet sein, kann der bisherige Hotelgast noch bis nachmittags bleiben. Ist gar kein neuer Hotelgast angesagt, kann der bisherige Hotelgast auch noch über Nacht bleiben und muss nichts dafür extra bezahlen. Am nächsten Morgen kann man wieder nachfragen und so im besten Fall mehrere Nächte kostenfrei im Hotel übernachten.

Dabei soll das “First-Timer-Prinzip” gelten. Die Gäste, die als erstes morgens anfragen, sollen dann in den Genuss kommen, länger bleiben zu können, wenn tatsächlich noch Zimmer frei sein sollten. Ein bisschen blöd wäre es natürlich, wenn Gäste kurzfristig unangemeldet kommen und man die Zimmer schon den alten Hotelgästen kostenlos versprochen hat. Dafür testet die australische “Art Hotel Series Group” das Overstay-Checkout-Programm auch erst einmal nur für einen begrenzten Zeitraum, nämlich für 16.12.2012 bis 13.1.2013. Nach der Testphase wird die Hotelgruppe überprüfen, wie der Service bei den Kunden angekommen ist und ob dadurch die Buchungszahlen gestiegen sind. Sollte dies der Fall sein, könnte die Aktion evtl. wiederholt werden.

Sicherheitshalber haben sich die Australier die URL www.overstaycheckout.com.au gesichert, um in Serie gehen zu können. Ich würde mir wünschen, dass auch deutsche Hotels experimentierfreudiger werden und nicht nur über den steigenden Preis- und Wettbewerbsdruck stöhnen würden. Wichtig ist, dass man Experimente immer zeitlich befristet. Der Lohn kann nicht nur sein, dass man die Hotelgäste begeistert, sondern dass man auch via Social Media und Zeitungsberichte häufig erwähnt wird. Vielleicht könnte dadurch auch die Abhängigkeit von Hotelbuchungsportalen reduziert werden. Und vielleicht attraktiert man dadurch auch mehr Nachwuchsführungskräfte für das Hotel, eines der größten Engpassprobleme vieler Hotels.

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