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Luxus hat nicht nur etwas mit Geld zu tun

Im Endkundengeschäft bricht die “berühmte Mitte” in vielen Bereichen weg. Sowohl die Billiganbieter als auch die Anbieter von Luxusgütern steigern dagegen stetig ihren Umsatz. Deshalb muss sich ein Anbieter häufig zwischen Masse und Klasse entscheiden. Gerade als Kleinunternehmer bietet es sich an, Kleinserien zu Luxuspreisen anzubieten. Doch wie definiert der Kunde Luxus? Was will er geboten bekommen? Diese Frage hat sich auch die Zarges von Freyberg Hotel Consulting gestellt und im Rahmen der Studie “Entwicklung des Luxusverständnisses in der internationalen Hospitality Industrie” 50 Meinungsführer in der internationalen Luxushotellerie befragt (Gefunden im abseits-Blog). Daraus haben die Autoren der Studie vier Kernthesen abgeleitet:

  1. “Ideal statt Material”
    Die Kunden definieren Luxus zunehmend über ideelle Werte und Erlebnisse. Es vollzieht sich ein Wandel vom materiellen zum immateriellen Luxusverständnis. Bezogen auf die Hotellerie verliert beispielsweise die traditionelle Sterneklassifizierung an Bedeutung.
  2. “Rückzug statt Öffentlichkeit”
    Immer mehr Gäste wollen den Luxus nicht zur Schau stellen, sondern ihn individuell in einer privaten Sphäre geniessen. Die neue Offenheit des Luxus zeigt sich beispielsweise darin, dass Luxus in der Hotellerie nicht mehr steif und elitär ist, sondern jünger und moderner.
  3. “Vielfalt statt Einfalt”
    Luxuskonzepte konkurrieren immer häufiger nicht mehr miteinander, sondern leben nebeneinander. Ein Golfspieler hat ganz andere Anforderungen an ein Hotel als ein Wellnessurlauber oder ein Gourmet. Deshalb können Nischenanbieter ihrer Zielgruppe meist mehr Luxus bieten.
  4. “Human Touch statt Tech”
    Da vor allem bei der Hardware immer höhere Standards gesetzt werden, die austauschbar sind, ist Service das eigentliche Luxuselement. Hier ist eine starke Personalisierung zu beobachten, der “Human Touch” ist entscheidend. Man möchte flexibel auf Gästewünsche eingehen und dem Gast individuelle Erlebnisse bieten.

Die Grundaussage ist damit simpel: Stelle den Kunden und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt, brilliere durch einen einmaligen, individuellen Service, biete ihm unbezahlbare Erlebnisse an und positioniere Dich in der Nische statt beliebig zu sein. Die gute Nachricht lautet: Jeder Anbieter kann diese Grundregeln beachten und damit seinen Kunden ein Stück “Luxus” bieten. Endlich steht das Personal und die Firmenphilosophie wieder im Mittelpunkt, die eben nicht beliebig austauschbar und auch nicht so einfach käuflich sind. Der Mensch macht den Unterschied.

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4 Responses to Luxus hat nicht nur etwas mit Geld zu tun

  1. Der Luxus der Zukunft sieht noch ganz anders aus: Zeit, Aufmerksamkeit, Raum, Ruhe, saubere Umwelt, Sicherheit. Vielleicht sind Spuren davon schon in der obigen Studie enthalten.

  2. Reinhard sagt:

    Umgebt mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. Dieses Zitat wird Oscar Wilde zugesprochen.
    Luxus wären demnach auch…
    …das Fehlen jeglicher Zivilisationsgeräusche auf der Alm
    …der Geschmack von reifen Waldhimbeeren entlang des Weges
    …wenn die Vermieterin 2 Eier nur für mich in die Pfanne haut
    …und vieles mehr.
    Der “market based view” – also den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen ist sicherliche eine erfolgsversprechende Strategie im Tourismus. Vielfach könnte man aber auch einen “resource based view” anwenden. Die eigenen Ecken und Kanten, das besondere Selbst, authentisch vielleicht auch skuril anmutend, als besonderes Luxuserlebnis verstehen.
    Nicht der Gast als Mittelpunkt sonder der Gastgeber als Mittel, punkt

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