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Pro Publica erklärt komplizierte Zusammenhänge via Rapvideo

Der Bundespräsident hat vor kurzem die Regierung dazu aufgefordert, die Euro-Rettung dem Volk besser zu erklären, damit es bei dieser Entscheidung “mitgenommen” wird. Hmmm, ein bisschen schwierig, wenn es die Politiker selbst nicht mehr richtig verstehen. Und der Bundespräsident hätte ja auch mal den Anfang machen können. Ist tatsächlich fast allen Politikern die Fähigkeit abhanden gekommen, dem Volk komplizierte Zusammenhänge leichtverständlich zu erklären? Ist das vielleicht sogar ein weltweites Phänomen?

Und jetzt. Die Rettung naht in Form der Organisation Pro Publica. Das Motto der Organisation lautet: “Journalism in the Public Interest”. Letztendlich bezeichnen sie sich selber als Büro für investigativen Journalismus. Sie betreiben eine Online-News-Portal. Die Besonderheit ist aber, dass jeder die Story bei sich in der Zeitung und in anderen Medien veröffentlichen darf. Wie geht das? Pro Publica wird durch Spenden finanziert. Hauptspender sind das kalifornische Unternehmerpaar Herbert und Marion Sandler.

Seit Jahren versucht allerdings Pro Publica auf “mehreren Beinen” zu stehen, wie die NZZ berichtet: “2009 konnte Pro Publica eine Million Dollar von 1000 Spendern einwerben, 2010 immerhin 3,5 Millionen von 1300 Spendern und 2011 5 Millionen Dollar von 2600 Spendern. In diesem Jahr will Pro Publica 6 der 10 Millionen Dollar des Jahresbudgets von anderen Stiftungen (Gates, Ford, Knight, Open Society und andere) und Privatleuten einwerben, so dass die Sandlers nurmehr 4 Millionen Dollar dazugeben.”

Der Durchbruch gelang Pro Publica 2008, als Stephen Engelberg, der Chef vom Dienst von Pro Publica, den Chefredaktor Rex Smith der «Times Union» in Albany, der Tageszeitung in der Hauptstadt des Staates New York, anrief und anbot, dass er kostenlos eine Story über das Fracking im Staat New York veröffentlichen könne. Seitdem haben fast alle großen Zeitungen in den USA Stories von Pro Publica veröffentlicht. Im April 2010 gewann Pro Publica als erstes Online-Magazin einen Pulitzerpreis. Es hat sich einen Namen gemacht mit der Erklärung komplexer Zusammenhänge in Form von Broadway-Songs, Musikvideos und Comics.

Mehr Infos in der NZZ.

One Response to Pro Publica erklärt komplizierte Zusammenhänge via Rapvideo

  1. […] neue Geschäfts- und Einnahmemodelle, um den sog. “Qualitätsjournalismus” zu erhalten. Pro Publica hat z.B. Stiftungen als neue Geld- und Einnahmequelle entdeckt. Für aufwendige Recherche-Projekte […]

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