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Wie eine “Amazon-Rezensions-Battle” den Absatz eines T-Shirts explodieren lässt

Tausende Online-Seller grübeln, wie sie mit geringstem Einsatz hohe Umsätze und Gewinne generieren können. Wie es funktionieren könnte, zeigt jetzt der Verkaufserfolg eines T-Shirt mit einem Wolfsmond-Motiv via Amazon. Auf der entsprechenden Amazon-Seite stellte jemand die erste Rezension ein, in der er u.a. folgendes feststellte: “Fits my girthy frame, has wolves on it, attracts women. Only 3 wolves (could probably use a few more on the ‘guns’), cannot see wolves when sitting with arms crossed, wolves would have been better if they glowed in the dark.”

Darauf entbrannte eine Rezensionsschlacht, wie es sich viele Blogger in ihrem Kommentarbereich wünschen würden. So erwiderte ein Rezensent z.B.: “When I put this T-shirt on for the first time, my wife left me! Thank you, Three Wolf Moon T-Shirt,” wrote one wag, while another said that “the Three Wolf Moon T-Shirt gave me a +10 resistance to energy attacks, +8 Strength… and I have successfully solved 7 crimes in my city”.

Das Ergebnis: Es gab bisher mehr als 700 Rezension mit z.T. mehr als 7.000 Bewertungen dieser Rezensionen für das T-Shirt. Die Verkaufszahlen explodierten. Der Hersteller, der am Anfang von dem Erfolg überrannt wurde, durfte bisher mehr als 400.000 T-Shirts (nicht nur von diesem Motiv) nachdrucken und wurde quasi über Nacht berühmt.

Sicherlich werden jetzt viele auf den Zug aufspringen und den Erfolg kopieren wollen. Das wird aus meiner Sicht allerdings nicht oft gelingen, weil jetzt der Überraschungseffekt und der Reiz am Neuen vorbei ist. Denn der Konsument merkt schnell, wenn die Aktion nicht authentisch ist. Das Beispiel zeigt aber einmal mehr, dass man die Spielregeln ändern muss, um einen Überraschungseffekt landen zu können. Die Erfinder der Rezensionsfunktion von Amazon haben wohl nicht daran gedacht, dass man diese auch für eine “Kommentar-Battle” missbrauchen kann.

Gefunden im unusual Business Ideas Blog

Update 28. Mai 2009: Michael erläutert im Kommentarbereich die ganzen Umstände der Aktion und dass die “Kommentar-Battle” nur das Ergebnis einer weiterführenden Aktion war:

Naja, es waren noch einige andere Faktoren am Erfolg dieses Shirts beteiligt, ausser die Amazon Kommentare.

Das Ganze war ein Gag von Usern der Seite Collegehumor.com, welche die Kommentare dort hinterlassen haben. Collegehumor hat 7 Mio Besucher im Monat und wenn ein kleiner Anteil dieser Besucher den gleichen Artikel bei Amazon bestellt, gelangt dieser schnell an die Spitze der Bestseller Liste.

Einige wollten die Aktion bei diesem Shirt wiederholen, allerdings war das Shirt zu schnell ausverkauft.

Beim Wolf Shirt kamen somit mehrere Zufälle zusammen:
1. Eine Seite mit extrem hohen Traffic Zahlen stuft einen Artikel als cool ein und motiviert Personen lustige Kommentare zu hinterlassen und zettelt damit auch so etwas wie einen kleinen “Wettbewerb‹ dafür an.
2. Die User der Seite setzt sich Personen zusammen, die sich nicht nur sehr gut mit dem Internet auskennen, sondern zudem noch sehr offen für Scherze sind und auch bereit sind Geld für so etwas auszugeben und Zeit zu investieren.

Letztlich haben auch Seiten/Dienste wie Blogs, Twitter, Digg,… zur raschen und weiten Verbreitung beigetragen

Insgesamt aber auf jeden Fall ein sehr interessantes Phänomen, welches sich jedoch schwer wiederholen oder zumindest planen lässt (ausser man hat Einfluss auf eine Community wie 4Chan)

2 Responses to Wie eine “Amazon-Rezensions-Battle” den Absatz eines T-Shirts explodieren lässt

  1. […] Wie eine “Amazon-Rezensions-Battle‹ den Absatz eines T-Shirts explodieren lässt Shared um 10:38 Uhr via Google Reader Tausende Online-Seller grübeln, wie sie mit geringstem Einsatz hohe Umsätze und Gewinne generieren können. Woe es funktionieren könnte, zeigt jetzt der Verkaufserfolg eines T-Shirt mit einem Wolfsmond-Motiv via Amazon. […]

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