In Marketing - Strategie, V - Tipps und Tricks

Eine ganzheitliche Konkurrenzanalyse berücksichtigt auch die Vergangenheit

Viele Gründer und Unternehmen tun sich schwer damit, eine Konkurrenzanalyse durchzuführen, in der alle aktuellen und unmittelbaren Konkurrenten aufgelistet und umfassend (mit ihren Stären und Schwächen) beschrieben werden. Noch schwerer ist es, eine dynamische Konkurrenzanalyse für die Zukunft durchzuführen, sprich Annahmen darüber zu treffen, welche Teilnehmer neu in den Markt eintreten, wenn der Markt wächst (und damit auch für andere Player lukrativ wird). Genauso selten analysieren die Gründer die Vergangenheit, um zu prüfen, welche Unternehmen bereits in der Vergangenheit vergleichbare Angebote gemacht haben und wieder vom Markt verschwunden sind.

Wer solche eine Ex-Post-Konkurrenzanalyse nicht durchführt, wird häufig behaupten, dass seine Geschäftsidee ganz neu ist. Das ist aber häufig nicht zutreffend. Bei solcher einer Aussage werden nicht nur vergleichbare Angebote häufig ausgeklammert, sondern es werden auch nicht die Anbieter genannt, die schon (mit einer ähnlichen Geschäftsidee) gescheitert sind. Dabei ist solch eine Recherche im Internetzeitalter häufig “kinderleicht”. Bei dieser Ex-Post-Analyse kann es sehr hilfreich sein, aus den (existentiellen) Fehlern der nicht mehr vorhandenen Konkurrenz zu lernen, um zu prüfen, was man heute besser machen kann. Häufig waren die Rahmenbedingungen damals noch nicht gut genug. Viele StartUps gehen zu früh an den Markt und scheitern nur deshalb.

Es kann aber auch sein, dass frühere Player im Markt Fehler beim Einnahmenmodell gemacht haben oder bei der Finanzierung oder bei der Zusammenstellung des Gründerteams oder bei der Entwicklung des Produktes oder bei der Markteintrittsstragie. Deshalb lohnt es sich, das gesamte Geschäftsmodell dieser (nicht mehr existierenden) StartUps genau zu analysieren und die Stellschrauben zu entdecken, an denen gedreht werden muss, um in Zukunft erfolgreich sein zu können. Ein Beispiel dafür habe ich in meinem letzten Blogbeitrag mit dem Weinclub Vinebox gebracht.

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