In Trends, V - Buchbesprechung, V - Existenzgründung

Es kommt in Mode über das Scheitern zu sprechen

Wenn man mit vielen erfolgreichen Unternehmern spricht, denkt man, die hätten von Beginn an den “Platz an der Sonne” gebucht. Aber viele Unternehmer sind mit ihren ersten Vorhaben gescheitert, haben daraus gelernt, sind wieder aufgestanden und haben es früher oder später besser gemacht. Häufig braucht es mehrere Anläufe, um richtig durchzustarten. Es ist eben wie mit dem Laufen, Radfahren, etc. Erst gibt es blaue Flecke und viele Misserfolge, bis es dann fast spielend klappt. Beim Gründen kann das ähnlich sein. Wenn man dann erfolgreich ist, dann lässt es sich leicht darüber berichten, wie zu Beginn oder bei den ersten Startversuchen vieles oder fast alles schief ging.

Eine der launigsten Reden über das Scheitern habe ich letztes Jahr auf Faltins Entrepreneurship Summit erleben dürfen. Sascha Lobo hat mehr als 15 Minuten darüber sinniert, warum er sich viel besser darin auskennt, zu scheitern, als Erfolg zu haben. Etwas kokett war das schon, weil Sascha Lobo mittlerweile ein Selbstvermarktungskünstler par excellence ist und trotz der viele Misserfolge in der Vergangenheit mittlerweile ein nettes Auskommen haben wird. Auf jeden Fall ist o.g. Video “Pflichtlektüre” für jeden Entrepreneur. Und zudem habe ich jetzt endlich gelernt, warum Berlin die beste Gründerstadt in Deutschland ist. Denn hier erhält jeder zweite Transferzahlungen vom Staat und ist “quasi gescheitert”. Deshalb fühlt man sich in Berlin nicht schlecht, wenn man selbst gescheitert ist. Ach so 🙂

Die Angelsachsen gehen noch einen Tick lockerer mit dem Thema um. Schon vor zehn Jahren durfte ich Anne Koark kennenlernen und bewundern, die in ihrem Erfolgsbuch Insolvent und trotzdem erfolgreich darüber berichtet hat, wie es sich anfühlt, mit einem Unternehmen zu scheitern. Auf ihrer Visitenkarte stand “Pleitier”. In diese Fußstapfen tritt nun Simon Jameson mit dem Buch BADPRENEUR The true story of how one guy failed at business 10 times. Hier erzählt er, wie und warum er bisher zehnmal gescheitert ist und warum er schon nächstes Jahr wieder durchstarten wird. Auch wenn das EBook nur 0,99 USD kostet, kann er vielleicht das nächste Startkapital dadurch einsammeln. Und zudem kennen ihn dann schon viele. Nicht die schlechteste Voraussetzung, das nächste Mal Erfolg zu haben.

One Response to Es kommt in Mode über das Scheitern zu sprechen

  1. […] sauge ich die Berichterstattung über das Scheitern auf. Einmal habe ich bereits ausführlich hier im Blog darüber […]

Schreibe einen Kommentar