Im letzten Jahr haben die Querdenker Anja Förster und Peter Kreuz das Buch Spuren statt Staub: Wie Wirtschaft Sinn macht veröffentlicht. Außergewöhnlich war damals die Vermarktungsaktion für das Buch: Förster und Kreuz traten bei 40 Veranstaltungen ohne Honorar auf. Als Gegenleistung mussten jeweils 200 Bücher vom Veranstalter gekauft werden. Das war eine geniale Idee, das Buch schnell in die Bestellerlisten zu katapultieren. Das fand ich beeindruckender als den Inhalt, was wohl auch daran liegt, dass ich nicht zur Zielgruppe (Manager) gehörte.
Jetzt habe ich von den beiden Autoren das Buch “Spuren statt Staub: Wie Wirtschaft Sinn macht” per Post erhalten. Die erste Beschreibung hat mich neugierig gemacht: “Es gibt zwei Sorten Wirtschaft: Firmen, die nur Staub aufwirbeln und trist ihr Programm abspulen, lieblos Produkte auf den Markt werfen und schon morgen verschwunden sein werden. Oder Firmen, die Spuren hinterlassen. Und zwar durch ihre Ideen. Durch eine Begeisterung, die von den Führungskräften verkörpert, den Mitarbeitern gelebt und den Kunden gespürt wird.”
Das Zauberwort lautet “Spirit”. Aus der Sicht der Autoren gibt es sechs Wege, um Sinn zu stiften:
- Streben nach Perfektion
- Innovationen auf den Markt bringen
- Die Rolle des Herausforderers annehmen
- Demokratisierung: Leistungsangebote der breiten Masse zugänglich machen
- Verantwortung in der Gesellschaft wahrnehmen
- Menschliche Werte in den Vordergrund stellen
Förster und Kreuz fordern die Managerelite auf, sich selbst zu verwirklichen und sich den Fesseln im Berufsleben zu entledigen. Auch diesmal sind die Manager wieder Hauptzielgruppe des Buches. In gewohnter Form garnieren sie Ihre Message mit vielen Beispielen. Aufmerksame Leser des Beratungsletter-Newsletters werden viele diese Beispiele wiedererkennen. Dadurch ist das Buch leicht lesbar. Etwas vermisse ich das Aha-Erlebnis. Aber nach genauer Durchsicht habe ich dann doch eine Story gefunden, die für mich neu war:
Im Jahr 2007 hatte der Maschinenbauer Felss aus Königsbach eine Patentstreitigkeit gegen einen Konkurrenten vor Gericht gewonnen. Trotzdem hatten die Sieger die Angst, das bei den Kunden etwas negativ hängen bleiben könnte. Deshalben entschieden sich die Firmenlenker, einen Krimi zu schreiben, in der sie ihre Sicht der Dinge der Streitigkeiten beschrieben. Der Titel des Buches lautete in Anlehnung zu den Weltbestsellern von John Grisham (“Die Firma”, “Die Jury”, “Der Klient”) “Das Patent”. Damit haben Sie das Heft des Handelns wieder in die Hand genommen und das äußerst kreativ und sympathisch.
Solche Stories liebe ich einfach und deshalb schätze ich immer Bücher, die viele solcher fesselnder Beispiele präsentieren. Zudem verlassen sich die Autoren nicht allein auf die Buchbesprechungen der großen Zeitungen. Auch viele Blogger haben das Buch von den Autoren gezielt zugeschickt bekommen und besprochen. In dieser Woche läuft auch eine Serie im innovativ-in-Blog. Heute werden im Blog z.B. die 6 Arten von Sinngebung erläutert. Vor einigen Tagen gab es auch ein Gewinnspiel für alle Käufer des Buches. Mal schau´n, welche Ideen sich die Autoren noch einfallen lassen, um das Buch schnell in die Charts zu pushen.
Update: Irgendwie kam mir der Buchtitel sehr bekannt vor. Jetzt weiss ich auch, wo ich ihn in ähnlicher Form schon gelesen habe. Schaut doch einmal unter www.hannestreichl.com vorbei. In der Kopfzeile steht folgender Leitspruch: “Gehe Wege, die noch niemand ging. Damit du Spuren hinterlässt. Und nicht nur Staub.” Ist das Zufall, oder?
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