In Crowdfunding, Crowdsourcing

Crowdfunding im Music-Business goe´s around the world

Hier im Blog habe ich schon über zahlreiche Beispiele berichtet, wie Musiker und Bands durch Crowdsourcing- und Crowdfunding-Aktionen erfolgreich geworden sind. Häufig hat es sich dabei aber um “Stückwerk” gehandelt. Die eine überzeugende Aktion aus einem Guss habe ich bisher vermisst. Jetzt allerdings lese ich bei Matias Roskos über eine beeindruckende Crowdsourcing-Aktion der russischen Band Pimkin Dark. Folgenden Track-Rekord haben die Jungs aufgestellt:

  • In vier Monaten haben 98 Fans insgesamt 174 Songs in einer Kreativ-Community hochgeladen, aus der alle die Top-Songs für das neue Album von Pimkin Dark wählen konnten.
  • Insgesamt 33 Songs fanden so Eingang in den “Preroom‹ genannten Bereich des Projektes.
  • Alle 33 auserwählte Songs wurden von Pimkin Dark eingespielt und dann auf der Plattform erneut einem Voting durch die Community gestellt
  • Nach einem weiteren Fanvoting standen die 18 Songs fest, die auf dem neuen Album erscheinen sollten.
  • Im Rahmen einer Community-Crowdfunding-Aktion konnten innerhalb von 6 Wochen die notwendigen 35.000 Dollar eingesammelt werden, um das Album produzieren zu können.
  • Insgesamt fliessen 75% der Erlöse aus dem Verkauf des Albums je zu einem Drittel zurück an die Communitymitglieder, die die ausgewählten Songs komponiert haben, das Geld für die Produktion zur Verfügung gestellt haben und sich am Abstimmungsprozess aktiv beteiligt haben..
  • Außerdem konnte alle Mitglieder der Community die CD zum halben Preis online ordern, sich zwei Tracks kostenlos downloaden und an einem “Benefizkonzert für die Communitymitglieder” kostenlos teilnehmen, was 56.000 Fans auch wirklich machten.
  • In kürzester Zeit erlangte die neue Musik-CD Rang 1 in den russischen Musikcharts und erlang damit auch Platinstatus.

Wie, Ihr habt von dieser einmaligen Erfolgsstory noch nichts gehört? Kein Wunder, es handelt sich nämlich um eine fiktive Story von Matias. Und tatsächlich haben das aufmerksame Leser aufgrund von verschiedenen Indizien (keine Links bzw. Quellenangaben, frappierende Namensähnlichkeiten mit einer anderen Musikband, keine Treffer bei Google-Suche,…) schnell gemerkt. Trotzdem berichte ich hier gerne darüber. Denn schliesslich handelt es sich um eine der wenigen Stories, die “rund sind”. Und ich bin mir sicher, dass aus dieser Fiktion bald Realität wird.

4 Responses to Crowdfunding im Music-Business goe´s around the world

  1. Christopher sagt:

    Wow, ich darf also nach Ihrer Fiktion Musik selber komponieren, sie dann von jemand Fremden Spielen lassen, die Produktion wieder selber finanzieren, den Ruhm dem Fremden überlassen und darauf hoffen, dass besagter Ruhm zu Verkaufszahlen führt damit ich mein Geld wiedersehe um mir dann meine eigenes komponiertes Lied kaufen zu können?

    Es lebe Crowdfunding. Naja, ein Sprichwort sagt ja bekanntlich “Jeden Morgen steht ein Dummer auf”. Leider würden sich also Menschen finden die Ihre Fiktion finanzieren würden.

  2. René sagt:

    Wäre echt stark, sowas in der Realität zu erleben. Und noch stärker (und leider auch utopischer), wenn man sowas originär in D auf die Beine stellen könnte. Leider habe ich seit ein paar Jahren den Glauben an diese Seite der Menschheit verloren 🙁

    René / http://twitter.com/rrrene

  3. Bastian sagt:

    Die Story war wirklich so rund beim Lesen, dass sie mich richtig begeistert hat. 😀

    Ich hab gerade noch mit einem Freund in Hollywood telefoniert, der das Gitarre studiert hat und jetzt reich und berühmt werden will. Ich glaub, ch schick ihm trotzdem mal den Link. 😉

  4. Hallo Bastian,

    das Timing für Deinen Freund in Hollywood ist gut. Denn wenn erst einmal 20 Bands nach diesem Strickmuster erfolgreich geworden sind, wird es schwierig für Nachahmer. Das lockt dann keinen Journalisten vor die Tür.

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