Die Welt verschmilzt auch im Crowdsourcing und Crowdfunding immer mehr miteinander. Heute will ich die italienische Crowdfundingplattform Starteed vorstellen, die Elemente des Crowdfundings-, Crowdsourcings und Co-Creations miteinander kombinieren will. Die Funktionsweise ist oben in der Graphik anschaulich erläutert. Demnach kann jeder auf Starteed ein Projekt einstellen und Personen begeistern, die das Projekt unterstützen wollen, indem sie andere darüber informieren und dafür begeistern. Ziel ist es, im nächsten Schritt via Crowdfunding genug Geld einzusammeln, damit das Projekt realisiert werden kann.
Wenn die Produkte marktreif sind, können sie via Starteed-Onlineship und mit Hilfe kooperierender Handelspartner verkauft werden. Ein Teil der Verkaufserlöse wird an die Personen ausgeschüttet, die das betreffende Projekt zu Beginn unterstützt und promotet haben. Allerdings werden die Erlöse nicht in Form von Bargeld, sondern von Credit-Points zur Verfügung gestellt. Via Credit-Points kann dann wieder im Starteed-Onlineshop oder in den Shops der Handelspartner eingekauft werden. Damit wäre der Kreislauf wieder geschlossen und Starteed würde sich zur kleinen Mikro-Wirtschaft entwickeln.
Das Ganze klingt nach einer Mischung aus einer Quirky und einer Crowdfundingplattform. Aus meiner Sicht wird die Herausforderung für Starteed darin bestehen, weitere externe Kooperationspartner einzubinden. Vorbild dafür könnte Sellaband sein. Aus der ehemaligen Crowdfundingplattform für Musiker ist eine Plattform geworden, die alle Leistungen eines Musikproduzenten anbieten kann, weil zahlreiche Kooperationen mit externen Partnern eingebunden wurden. Als nächstes werden sich wohl Plattformen entwickeln, die sich auf bestimmte Branchen oder Anwendungen spezialisieren werden, um Synergieeffekte zu nutzen.
Wohin wird das führen? Ideengeber für neue Produkte werden in Zukunft Plattformen vorfinden, auf denen sie gemeinsam mit anderen Mitstreitern und Partnern ihre Idee in die Praxis umsetzen können, ohne gleich ein Unternehmen mit dem damit verbundenen Aufwand und Risiko gründen zu müssen. Damit wird es für jeden kinderleicht, zum Entrepreneur “light” zu werden und erst nach dem erfolgreichen Markttest entscheiden zu müssen, ob man selbst ein Unternehmen darauf aufbauen oder andere damit beauftragen will. Das führt allerdings dazu, dass man als Ideengeber im Falle des Erfolges auch eine faire Entlohnung erhalten kann. Bisher war das nur selten der Fall.
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Oh je, habe selten so eine theoretische Kopfgeburt gesehen.