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Cleverer Ideenwettbewerb zur Verwendung von Studiengebühren der Universität Hohenheim


Foto Universität Hohenheim

Die Einführung von Studiengebühren in zahlreichen Bundesländern hat nicht zu Begeisterungsstürmen bei den Studierenden ausgelöst. Wer zahlt schon gerne Geld für eine Leistung, die vorher quasi kostenfrei angeboten wurde. Noch schlimmer ist allerdings, wenn man den Gefühl hat, dass das eigene Geld in einem großen Verwaltungsapparat versickert und man keinen Einfluss auf die Verwendung hat. Deshalb hat die Uni Hohenheim verschiedene Maßnahmen unternommen, um genau das zu vermeiden.

So ziert z.B. seit Sommersemester 2007 ein Aufkleber „bezahlt aus
Studiengebühren“
jedes Buch, jedes Laborgerät, jeden Beamer, der durch Studiengebühren
angeschafft wurde. Und noch bevor es das Landeshochschulgesetz vorschrieb, gründete der Senat
eine eigene Kommission, in der Studierende im Zentrum stehen, um Vorschläge zur
Gebührenverwendung auszuarbeiten. Alle Sitzungsprotokolle und wie die Studiengebühren
verwendet wurden, dokumentiert die Universität im Internet unter www.unihohenheim.
de/studiengebuehren
.

Jetzt ist die Uni einen Schritt weiter gegangen und hat den Ideenwettbewerb “Dein Wille geschehe” gestartet. 200.000 Euro stehen bereit, um frische, unkonventionelle, hochkreative und gern auch spontane Ideen wahr werden zu lassen. Ideen einreichen geht per Postkarte bei der gläsernen Ideen-Box im Foyer der Mensa
oder im Netz unter www.uni-hohenheim.de/dein-wille. Einsendeschluss ist der 19. Dezember 2008. Die Siegerideen werden am 21. Januar 2009 präsentiert. Gute Ideen dürfen alle Universitätsangehörige vorschlagen – und zwar jeder so viele er will.

Im Internet dürfen die Ideen auch bewertet werden, allerdings nur von den Studierende – und das auch nur einmal pro Idee. Für alle anderen Universitätsangehörigen ist die Voting-Funktion gesperrt. Die Ergebnisse des Votings sind für die eingesetzte Jury allerdings nicht bindend, sondern nur eine Entscheidungshilfe. Denn die Entscheidung fällen jedoch allein Studierende in einer Jury, in der aus jeder Fakultät jeweils drei Vertreter der Fachschaften sitzen. Einzige Bedingung: Die Idee muss gesetzeskonform sein und darf maximal 200.000 Euro kosten. Gibt es viele gute Ideen, werden alle umgesetzt, solange die Summe von 200.000 Euro reicht.

Ich persönlich hoffe, dass die Aktion “Dein Wille geschehe” nur ein weiterer Schritt zu einem nachhaltigen Ideenmanagement in der Hochschule Hohenheim ist. Nach erster Durchsicht könnten auch viele Ideen, die bisher im Rahmen des Wettbewerbes vorgeschlagen wurden, auch ohne viel Geld oder durch externe Sponsoren umgesetzt werden. Zudem könnten viele Ideen in gemeinsamen Ideensessions weiterentwickelt werden. Im Januar 2007 habe ich über ein passendes Best-Practice-Beispiel zum Ideenmangement in einer Hochschule mit der Überschrift “Innerbetriebliches Vorschlagswesen der Uni Heidelberg” berichtet.

2 Responses to Cleverer Ideenwettbewerb zur Verwendung von Studiengebühren der Universität Hohenheim

  1. serena sagt:

    Das wird aber auch Zeit! Und jetzt verkündet auch noch http://www.derwesten.de/nachrichten/campus-und-karriere/2008/12/12/news-97381147/detail.html dass man eigentlich nichts sinnvolles mit den Studiengebühren anzufangen weiß. Klar, bei dem Rechtfertigungsdruck kein Wunder. Ich als Absolventin gehe nun aber nicht mehr davon aus, dass mir das je wieder zurückgezahlt wird. Obwohl einige Unis ja schon ihren eingeschriebenen Studenten die Kohle zurücküberweisen.

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