Robert Ragge, Sohn eines Gastwirtes aus dem Ruhrgebiet und gelernter Hotelkaufmann und Betriebswirt, eröffnete 1972 in Köln ein Reisebüro in einem umgebauten Gemüseladen. Da Hotelbetten damals besonders zu Messezeiten sehr knapp waren, konzentrierte er sich im Laufe der Jahre auf das Makeln von Hotelbetten. Er war immer auf der Suche nach neuen Kunden. So erstellte er z.B. ein 400-seitiges Hotelverzeichnis. Später kooperierte er mit Mobilfunkanbietern, wie z.B. E-PLUS. Wenn man auf seiner Tastatur H-O-T-E-L eintippte, wurde man mit dem Callcenter von HRS verbunden und konnte z.B. als Geschäftsreisender ein günstiges Hotel vor Ort per Telefon buchen. Einen großen Wachstumsschub gab es durch das Internet. Um zu vermeiden, dass sich der Kunde nur im Internet erkundigte und dann direkt vor Ort zum selben Preis oder günstigen Preis zu bieten, verlangt HRS von seinen Vertragspartnern (= Hotels) eine Bestpreisgarantie und blockt Zimmerkontingente.
Viele Jahre hatte HRS keinen ernsthaften Wettbewerber, der ein ähnliches Konzept im Internet angeboten hatte. Das Geschäftsmodell besteht darin, ca. 10 % Vermittlungsprovision von seinen Vertragspartnern zu erhalten. Der Gast muss keine Buchungsgebühr bezahlen. Diese simple Geschäftskonzept bescherrt HRS sehr hohe Umsätze und Gewinne (zweistelliger Millionenbetrag), da es sich hier in Deutschland um einen Hotelmarkt mit Überkapazitäten handelt und HRS deshalb als größter “Einkäufer” eine große Verhandlungsmacht besitzt. Mittlerweile gibt es mit Hotel.de einen ernsthaften Konkurrenten, weshalb der Marktanteile von HRS “nur” noch auf ca. 50 % geschätzt wird. Das ist immer noch ein Marktanteil in einem wachsenden Markt, den sich viele Unternehmen wünschen würden.
Die Erfolgsstory von Robert Ragge zeigt, dass man durch die richtige Positionierung in einem Wachstumsmarkt kombiniert mit dem richtigen Geschäftsmodell und guter Vertriebs- und Marketingstrategie sehr erfolgreiche werden kann. So einfach kann das Unternehmerleben sein 🙂
Das gesamte Kurzporträt von Robert Ragge können sie im Handelsblatt lesen.
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Einen schönen Artikel zu dem Thema gibt es auch hier.