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Die Zukunft des Social Networkings – das baldige Aus zentraler Plattformen wie Xing, StudiVz & Co.?

Auf dem Barcamp-Wochenende in Berlin hat Pixelsebi über die Zukunft des Social Networkings sinniert. Das große Problem von Plattformen wie Xing und StudiVz besteht darin, dass es sich um “geschlossene” Systeme handelt. “Bei einem Wechsel im Leben, wenn man beispielsweise nicht mehr Student ist, müsste man ‘migrieren’ und verliert sein Netzwerk oder muss es mühsam im neuen Service abbilden. Ähnlich verhält es sich, wenn ein Dienst eingestellt wird oder jemandem verkauft wird, dem die Nutzer nicht vertrauen.”

Nach Ansicht von Pixelsebi werden die dezentrale Systeme in Zukunft stark auf dem Vormarsch sein: “Mikroformate zur Abbildung von Netzwerken und Kontaktdaten, beispielsweise hCard und XFN, würden Möglichkeiten bieten, diese Informationen in universeller Art abzubilden und sie an einem Speicherort eigener Wahl miteinander zu vernetzen. Auch die Kontrolle darüber, wer welche Daten einsehen kann, wäre wesentlich besser gegeben als aktuell. Solch eine Dezentralisierung würde die Akzeptanz solcher Social Networks stark beschleunigen und wäre im Interesse der Nutzer, die so wesentlich einfacher ihre Kontaktdaten (Mail, mehrere IM-Systeme, mehrere Netzwerke, Blogleserschaften etc.) miteinander abgleichen könnten.”

Allerdings gibt es neben Licht auch Schatten: “Die Diskussion bewegt sich zwischen Fragen von Copyright und Urheberrecht an den Daten in solchen Plattformen und der Frage, ob dezentrale Systeme vertrauenswürdiger sind als zentralisierte Angebote unter Firmenkontrolle. Was “verrate” ich über meine Freunde, was die eventuell gar nicht veröffentlicht haben wollen? Wie genau wird authentisiert, ob jemand, der behauptet, ich zu sein, auch die Wahrheit sagt?”

Oliver Gassner präsentiert auf dem Fischmarkt-Blog folgende dezentrale Lösungen bzw. Hilfslösungen:

  • Dapper: Mit diesem Dienst kann man Profile “kopieren” und aus verschiedenen Profile ein neues Profil “erstellen”.
  • ClaimID: Vernetzungsdienst für Logins bei verschiedenen Netzwerken
  • People Aggregator: hier kann man Schnittstellen zu verschiedenen Identitäten bei verschiedenen Diensten zur Verfügung stellen.

Ich wage mal eine gewagte Prognose: Umso mehr sich die bisherigen Networking-Plattformen für neue Ideen und Anwender verschliessen, umso schneller werden dezentrale Systeme erfolgreich werden. Ich kenne schon jetzt mehrere Unternehmer, die eine pfiffige Geschäftsidee innerhalb einer Networkingplattform umsetzen wollten aber von den Betreibern die Plattformen ausgebremst wurden. Diese Jungs stehen schon jetzt in den Startlöchern, in Kombinationn mit dezentralen Systemen Gas zu geben.

6 Responses to Die Zukunft des Social Networkings – das baldige Aus zentraler Plattformen wie Xing, StudiVz & Co.?

  1. [:] Nati sagt:

    Hmmmm,

    was mir an den geschlossenen Systemen so gut gefällt das ist meine Rollentrennung.

    Ich bin viele!

    Ich bin in verschiedenen Bereichen berufstätig und diese wissen nichts (oder nur wenig) voneinander. Ich habe Freunde aus völlig anderen Gegenden. Ich mache Hobbys, die untypisch sind. Ich hab Familie und Nachbarn und andere “Locals”. Und meine dunkle Seite zeig ich sowieso keinem von denen ;-).

    In den verschiedenen Communities sind diese Rollen auch schön voneinander getrennt. Was ist wenn ich das jetzt alles in einem einzigen Dienst ablege?

    LG
    [?-] Nati

  2. [:] Nati sagt:

    Ich hasse html!
    Nach der Rollentrennung solte das FETT wieder aufhören!
    [grrrrrr] Nati

  3. Dezentrale Social Networks

    Ich habe auf dem BarcampBerlin relativ spontan (sprich: ohne Präsentation) einen Vortrag über die Zukunft von Social Networks zum besten gegengeben. Die Nachfrage war so gross, dass ich erst dachte, ich wäre in den falschen Raum gelaufen und bin dan…

  4. […] seit vielen Jahren wird auf Barcamps & Co. darüber spekuliert, wann sich die User von zentralen, relativ geschlossen Netzwerkplattformen wie Facebook […]

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