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Gehört die Zukunft portablen Social Networks?

Die meisten Social Networks wie z.B. XING und Facebook sind geschlossene Netzwerke. Konkret bedeutet das, dass alle Infos, die ich dort einstelle, nicht einfach mehr woanders hin exportieren kann. Das ist ungefähr so, als wenn ich durch einen Link auf eine andere Webseite gelange und wenn ich dann den “Zurück”-Button klicke, blockiert werde. Diese “der Betreiber bestimmt alles und bekommt alles-Strategie” ist langfristig nicht akzeptabel. Besonders für mich als aktiver User im Web 2.0 Umfeld ist es nicht zu verstehen, dass ich wertvollen Content auf anderen Plattformen zur Verfügung stelle und dann nicht mehr wirtschaftliche Verwertungsrechte dieses Contents haben soll und dafür auch vorher finanziell nicht entschädigt wurde. Häähhh. Da finde ich die Track-Back-Funktion für Blogs viel besser.

Wie sieht jetzt für Social Networks die Lösung der Zukunft aus? Der neunetz-Blogger schreibt dazu folgendes: “Die Lösung wird wohl langfristig (Das kann durchaus Dekaden bedeuten!) das Konzept der portable Social Networks sein. Also eine standardisierte Form der Ausgabe von sozialen Interaktionen. So wie etwa RSS ein Standard (neben Atom) für die Ausgabe und Verbreitung von Content ist. Besser noch: dezentrale, im Idealfall selbst gehostete, Netzwerkknoten, auf denen man seine Social-Network-Aktivitäten verwaltet. Die Verknüpfung zwischen den Knoten quer durch das Internet ist dann vergleichbar mit der heutigen Vernetzung von Blogs. Nur eben auf weitaus mehr Dimensionen ausgeweitet, um soziale Interaktion abbilden zu können. Das Entscheidende dabei: Es ist, wenn vollständig umgesetzt, dann eben gleichgültig wo der Bekanntenkreis beispielsweise seine Fotos hostet. Die Verbindungen werden unabhängig vom Host, da standardisiert, herstellbar.”

Und tatsächlich gibt es schon findige Unternehmer, die diesen Trend erkennen und aufgreifen. Der neunetz-Blogger schreibt dazu: “Ein deutsches Projekt in dieser Richtung gibt es auch schon. Der von blogger.de und Blogscout her bekannte Dirk Olbertz hat mit Noserub ein vielversprechenden Start hingelegt.” Meine Meinung: Jeder, der jetzt noch ein geschlossenes Netzwerk als Geschäftsmodell plant, sollte ernsthaft prüfen, ob er nicht in einen Sackgasse läuft. Wenn überhaupt, dann können sich aus meiner Sicht nur geschlossene Netzwerke eine ganze Zeit noch behaupten, die schon eine kritische Masse aufgebaut haben, in Nischen unterwegs sind oder Plattformen, auf denen jeder sein eigenes Netzwerk aufbauen kann und/oder jeder aktive User am Erfolg und der Ausrichtung fair mitbeteiligt wird.

5 Responses to Gehört die Zukunft portablen Social Networks?

  1. […] Im Rahmen des Artikels “Gehört die Zukunft portablen Social Networks?” habe ich mich schon intensiver damit beschäftigt, dass geschlossene Netzwerke wie XING, Facebook und Co. in weiter Zukunft der Vergangenheit angehören werden. Die Daten aus meinem Profil und über die Vernetzung mit anderen Menschen gehören mir und sonst keinem. Wer das langfristig nicht anerkennt und mir damit ein Export dieser Daten nicht ermöglicht, kann nicht meine ungeteilte Loyalität erwarten. Das erkennen auch immer mehr Anbieter, wie z.B. Six Apart, an und entwickeln derzeit passende Lösungen: […]

  2. Bockser sagt:

    Ich denke genau aus diesem Grund sollte man weiter an den Standards für Blogsoftware feilen und diese erweitern. Kurzfristig gesehen finde ich Plugins gut, die es ermöglichen mit anderen Plattformen Daten abzugleichen. Noserub ist hier sicherlich eine Zukunftsweisende Software, die dezentral Content verwalltet.

  3. […] und Geeks freudig den neuesten Trends entgegen, üben sich im Micro-Publishing, debattieren über Social Networks und pflegen im Übrigen ihre Kontakte über Blogs, Barcamps und in Second […]

  4. […] und Geeks freudig den neuesten Trends entgegen, üben sich im Micro-Publishing, debattieren über Social Networks und pflegen im Übrigen ihre Kontakte über Blogs, Barcamps und in Second […]

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