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BeerBankroll – Crowdsourcing-Biercompany sucht 50.000 Unterstützer

Vor drei Jahren habe ich im Portal von der australischen Brauerei Blowfly berichtet, die im Crowdsourcing-Stil gegründet wurde. Im Februar 2008 hat Thomas Ramge dieser Erfolgsstory einen Artikel in Brand Eins gewidmet und die Entstehungsgeschichte wie folgt beschrieben: “Das Experiment begann 2002 mit einer Website mit Com-munity-Log-In-Funktion und 140 E-Mails an alle Kontakte des Gründers: Hi, Kumpels, wer möchte dabei sein, wenn wir in den kommenden 13 Wochen eine Biermarke entwickeln? Wir entscheiden gemeinsam über Geschmack, Name, Farbe der Flasche, Layout des Etiketts, Preis, Vertriebswege etc. Jeder kann Vorschläge machen. Die Koordinatoren werden zu allen wichtigen Entwicklungsschritten online abstimmen lassen. Wer mitmacht, bekommt für jede Abstimmung eine Brewtopia-Aktie…Aus den 140 Mail-Kontakten wurden binnen weniger Wochen 16 000 Brewtopisten, die jeder Wahl entgegenfieberten. Am Ende hatten sie sich mehrheitlich für ein Lager-Bier in einer braunen Flasche in bunten Kisten entschieden, das “Blowfly” hieß und im mittleren Preissegment angesiedelt war. Das Bier war weder besser noch schlechter als viele andere auch. Den großen Unterschied fasst Mulhall so zusammen: “Es hatte 16 000 Markenbotschafter, bevor es überhaupt zu kaufen war.””

Jetzt will ein Gründerteam aus drei Personen aus Chicago ebenfalls eine Crowdsourcing-Biercompany gründen und bis zu 50.000 Mitglieder gewinnen, die jeweils 50 EUR Beitrag pro Jahr bezahlen. Dafür erhalten die Mitglieder zwar keine Anteile an der Company, dürfen aber bei wichtigen Entscheidungen mitstimmen: BeerBankroll members will receive voting rights on ideas such as the company name, the company logo, product design, product mix, marketing plan, advertising and sponsorship among others. In addition, members will receive reward points based on the company’s profitability. These reward points can be used to purchase a myriad of items on our marketplace such as gift cards to popular retailers, memorabilia, company merchandise and much more. Besides these tangible benefits, BeerBankroll members will have the good feeling and comfort of knowing that they are helping to provide support to important charities across the world. The charities will also be voted on by the members.” Es klingt alles danach, als ob myfootballclub und nvohk Vorbilder für diese Idee sind. Die Parallelen sind schon frappierend.

Während bei Blowfly noch alle Fans kostenlos mitentscheiden durften und dafür dann sogar Aktienanteile geschenkt bekommen haben (Blowfly ist mittlerweile an der australischen Börse notiert), sollen jetzt die Mitglieder von BeerBankroll Geld bezahlen, um dann ein paar Benefits, aber keine Anteile zu erhalten. Und dann träumen die Ideengeber auch noch von 50.000 und mehr Mitglieder. Die Erfahrung mit ähnlichen Projekten zeigt, dass schon eine kleine vierstellige Zahl von Mitgliedern ein großer Erfolg wäre. Dessen sind sich wohl auch die Macher von BeerBankroll bewusst und wollen deshalb schon durchstarten, wenn nach Abzug von Anlaufkosten 100.000 USD zusammengekommen sind. Dafür reicht die Akquierierung von wenigen tausend Mitgliedern. Und das wird schon schwer genug. Denn heute haben die Inernetuser zahlreiche Möglichkeiten, ihr Geld auszugeben, um anschliessend mitbestimmen zu dürfen. Es wird langsam Zeit, dass die Interessierten mit neuen Ideen begeistert und involviert werden. So, wie das vor vielen Jahren mit Blowflybeer war.

2 Responses to BeerBankroll – Crowdsourcing-Biercompany sucht 50.000 Unterstützer

  1. […] Links: beerbankroll.com best-practice-business.de ourbrew.co.nz trendhunter.com […]

  2. […] Open-Source-Strategien auch im MarketingBei der Kundensuche spielen digitale Systeme eine immer größere Rolle. Bei dem folgenden Fallbeispiel bietet ein Firmengründer via Internet potentiellen Kunden die Möglichkeit sein Produkt mitzuentwickeln und auch bei wichtigen Entscheidungen dabei zu sein. Ergebnis: bevor überhaupt ein Produkt marktreif ist, gibt es schon 16 000 Kunden. Hier derBericht […]

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