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frag-mutti.de: Der etwas andere Nebenjob

Wenn ich heute die Pressemitteilung eines jungen Web-StartUps erhalte, dann wird nicht selten ein Foto beigelegt, auf dem das ganze Mitarbeiterteam abgebildet ist. Nicht selten lächeln einem 10 – 20 Personen entgegen. Ich frag mich dann immer: “Sind da auch die drei Putzfrauen und fünf Praktikantinnen dabei oder welcher Investor finanziert die vielen Personalfixkosten heute noch vor?”. Aus meiner Sicht spiegeln diese Bilder selten die Realität wider. Vielmehr starten aus meiner Erfahrung viele WebStartUpler im Nebenerwerb oder nebem dem Studium durch. Dabei fängt alles meist sehr klein an, wie z.B. die Story der Gründer von frag-mutti.de zeigt:

“Die Idee zu Frag-Mutti.de kam uns, Bernhard und Hans-Jörg, im Sommer 2003. Wir hatten beide frei und wollten zusammen kochen. Nach einem Einkauf bei Aldi stand fest, dass es Salzkartoffeln, Saiten (für Nicht-Schwaben: “Wienerle”) und mexikanisches Tiefkühlgemüse geben sollte. Die Frage war nur: “Wie macht man Salzkartoffeln?” Für uns ahnungslose Junggesellen, die noch nicht einmal ein Jahr von zu Hause weg lebten, ein – so schien es – unlösbares Problem. Also was taten wir? Wir taten das, was jeder junge Mann in dieser Situation tun würde: Hans-Jörg rief seine allwissende Mutter an, die uns kurzerhand erklärte, wie man Salzkartoffeln macht.

Nachdem Hans-Jörg aufgelegt hatte und der Aha-Effekt verpufft war, sagte er “Frag Mutti – Frag-Mutti.de. Obwohl Salzkartoffeln kochen das einfachste auf der Welt zu sein scheint, wussten wir es nicht. Das musste sich ändern – und so entstand die Idee für Frag-Mutti.de. Frag-Mutti.de nimmt Gestalt anIm Sommer 2003 entwickelte Bernhard dann die Homepage, die dann einen Monat später mit 0 Tipps startete. Um die ersten Tipps zu bekommen, rief Bernhard fast täglich bei seiner Mutter an. Die weihte ihn nach und nach in die hohe Kunst der Haushaltsführung ein – gleichzeitig wurden es immer mehr Tipps auf der Website. Inzwischen hat die Seite über 7300 Tipps und es werden täglich mehr.”

Ich persönlich bin das erste Mal auf die Seite gestossen, als ich einen Bericht im stern-tv gesehen habe. Mundpropaganda ist gut, ein Bericht im Fernsehen aber aus meiner Erfahrung fast immer noch unbezahlbar. Im Fernsehbericht habe ich auch erfahren, dass die Schwesterseite frag-vati.de eine logische Folge aus dem Erfolg von frag-mutti.de war. Mittlerweile können die beiden Gründer sehr gut von den Werbeeinnahmen aus ihren Webseiten lesen. Eine zusätzliche Einnahmequelle habe sie durch die Veröffentlichung von mittlerweile drei Buchratgeber erzielt. Zudem werden dadurch noch mehr Leser auf die Webseite aufmerksam. Die Story ist zwar nicht spektakulär, aber aus meiner Sicht sehr typisch für die Webgründerlandschaft in Deutschland.

Mehr Infos über die aus meiner Sicht relativ typische Gründerstory im Webumfeld findet Ihr in einem aktuellen Spiegel-Online-Artikel.

2 Responses to frag-mutti.de: Der etwas andere Nebenjob

  1. […] frag-mutti.de – Der etwas andere Nebenjob <— Nutze ich selber auch immer mal wieder 😉 […]

  2. […] aus einer Laune heraus entstehen können, zeigt das Beispiel von frag-mutti.de, auf das mich der Best-Practice-Business Blog und meinstartup.com gebracht […]

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