Es gibt immer mehr Unternehmen, die nicht gegründet werden, um dem Inhaber hohe private Entnahmen zu ermöglichen, sondern um konkrete soziale Probleme zu lösen. Einer der wichtigsten Unterstützer für dieses “Social Entrepreneurship” ist der Nobelpreisträger Muhammad Yunus, der als Erfinder des Mikrokredites gilt und durch die Vergabe von Mikrokrediten durch “seine” Grameen-Bank einer siebenstelligen Zahl von Menschen in Entwicklungsländern die Möglichkeit gegeben hat, durch eine Existenzgründung der Armut zu entfliehen.
Vor kurzem habe ich im Rahmen des Besuches der Karmakonsum-Konferenz die 7 Prinzipien des Grameen Social Business veröffentlicht. Auf dieser Veranstaltung habe ich auch Peter Spiegel getroffen, der Geschäftsführer und Leiter des GENISIS Institute for Social Business and Impact Strategies gemeinnützige GmbH in Berlin ist. Sein Institut hat im Mai 2009 die “Genesis Studie Soical Impact Business” (20 EUR) herausgegeben, in der 25 Social-Business-Erfolgsbeispiele aus der ganzen Welt vorgestellt werden.
In einer ersten Phase wurden Hunderte von Projekten überprüft, ob sie den Kriterien für Social (Impact) Business genügen: soziale Ausrichtung beziehungsweise Zweckbestimmung der Organisation sowie ein wirtschaftlich nachhaltiges Geschäftsmodell. Daraus wurden anschließend 25 repräsentative Fallbeispiele ausgewählt. Die Hälfte davon sind Projekte aus Industrieländern.
Ich werde in den nächsten Tage ausgewählte Projekte aus der Studie vorstellen. Zudem habe ich hier im Blog ja schon über zahlreiche Beispiele aus dem Social Business Bereich berichtet, wie diese Linksammlung beweist, auch wenn nicht immer alle Grameen-Prinzipien erfüllt werden:
- Betterplace – globale Plattform für Hilfsprojekte
- Wie BASF Markterschließung mit Entwicklungshilfe kombiniert
- Phandtastisch helfen an der Leergutrücknahme
- Flaschenpfandautomat als Chance für Fundsraising
- nature-rings – Klingeltöne für einen guten Zweck
- Mit einer Fundsraising-Aktion für Obdachlose Millionärin werden
- Entenrennen – Die etwas andere Geschäfts- und Fundsraisingidee
- Geniale Fundsraisingaktion rund um den 100-Dollar-Laptop – Weitersagen!
- Family-to-Family: peer-to-peer-social-help
- Architektur 2.0: Open Architecture Network
- Corporate Angel Network – Fundsraising mal etwas anders
- Leo Parade in München – geniale Fundsraising Idee
Bei der Frage zur sozialen “Ausrichtung” einer Unternehmung stelle ich mir die Frage, welche Rechtsform in Deutschland dafür geeignet ist.
Implizieren nicht UG, oHG, KG, GmbH, AG und eG zwingend das Interesse Gewinne zu erwirtschaften?
Wie wäre es mit e.V. ? 😉