Noch lächeln die meisten Banken über die peer-to-peer-lending-Plattformen, die es ermöglichen, dass Privatpersonen anderen Privatpersonen Kredite geben können und damit die klassischen Kreditbanken überflüssig machen. Bisher sind die Kreditvoluminas, die über diesen Weg den Banken verloren gehen, relativ gering. Zudem ist das Kreditgeschäft auch mit hohen Ausfallrisiken versehen, weshalb die Banken mit der neuen Konkurrenz noch leben können. Allerdings entsteht nach dem peer-to-peer-Prinzip immer mehr Konkurrenz in anderen Stammgeschäften der Banken, wo bisher relativ sicher sehr gutes Geld verdient wurde. Ein Beispiel dafür sind die internationalen Geldtransaktionen. Privatpersonen und Unternehmen müssen meist hohe Fix- und Transaktionsgebühren bei den Banken bezahlen, um z.B. Geld von Deutschland in die USA zu überweisen. Die Firma peerTransfer, die gerade die Global Entrepreneurship Competition in Barcelona gewonnen hat, will in Zukunft ein dickes Stück von diesem Kuchen abhaben.
Das Prinzip von peertransfer ist relativ simpel, wie die obige Graphik zeigt: Die Geldbeträge werden nicht länderübergreifend überwiesen, sondern pro Land gesammelt und innerhalb des Landes überwiesen. Beispiel gefällig? Ein Amerikaner kauft bei der Firma A in Deutschland für 500 EUR Produkte ein und ein Deutscher kauft in den USA bei der Firma B Produkte im Gegenwert von ebenfalls 500 EUR ein. Der Deutsche überweist das Geld an peertransfer, das an die Firma A in Deutschland weitergeleitet wird. Umgekehrt überweist der Amerikaner sein Geld auch an peertransfer auf ein Konto in den USA, von wo aus es an die Firma B ebenfalls in den USA weitergeleitet wird. Für diesen Service muss der peertransfer-Kunde eine Fixgebühr von 4,95 USD und eine Transaktionsgebühr von 1 % bezahlen. Banken verlangen vergleichbar für int. Zahlungen mind. 10 USD und mind. 3 % Transaktionsgebühr.
Ist diese Idee revolutionär. Nicht wirklich, denn die Banken machen das schon seit Jahrzehnten. Allerdings geben sie diese Kostenvorteile durch interne Verrechnungen nicht weiter, sondern kassieren die Kunden kräftig ab. peertransfer hat dieses interne Verrechnungssystem jetzt nachgebaut, macht es für alle zugänglich und beteiligt damit auch die Kunden an den Kostenersparnissen dieses Systems. Damit sich das Angebot auch per peertransfer rechnet, müssen jetzt möglichst in allen wichtigen Ländern viele Kunden gefunden werden, damit die interne Verrechnung auch funktioniert. Es gibt sicherlich Transferüberhänge, die allerdings kostengünstig transferiert werden können, ähnlich wie das Banken auch machen. Noch nicht überzeugend finde ich die Erläuterungen zum Thema Sicherheit auf der Webseite von peertransfer. Hier würde ich empfehlen, ebenfalls eine Graphik abzubilden, die aufzeigt, dass die Überweisungen der Kunden auf spezielle Transferkonten fließen, auf die im Falle einer Insolvenz von peertransfer der Insolvenzverwalter keinen Zugriff hat.
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“peetransfer hat dieses interne Verrechnungssystem jetzt nachgebaut”
LOL 🙂
Stimmt, das ist eine ganz neue Geschäftsidee, nach der Gas-Pipeline kommt ja vielleicht die pee-Pipeline 🙂
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