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Warum LittleMissMatched drei unterschiedlichen Socken in einer Packung verkauft

Was macht man, wenn man Socken im Paar gekauft hat und eine Socke davon geht in der Waschmaschine verloren oder hat ein Loch bekommen. Man ärgert sich schwarz. Und genau deshalb bietet Samy Liechti unter dem Label Blacksocks seit 1999 sehr erfolgreich Socken und mittlerweile auch andere Kleidungsstücke im Abonnement an. Die Socken gibt es zwar in verschiedenen Ausführungen, aber nur in schwarz. Edwin Heaven hatte da eine ganz andere Idee, damit seine Kunden nicht mehr traurig sein müssen, wenn sie eine Socke verlieren. Unter der Marke “Throx‹ (steht für three sox) verkauft er jeweils drei identische Socken in einer Packung. Und bei Throx hat man im Unterschied zu blacksocks hinsichtlich der Farben und Muster auch eine große Auswahl. Somit kann man modebewußt durch die Welt wandeln und sich auch nicht durch ein Abo längerfristig binden. Denn die Geschmäcker können sich schließlich ändern.

Jetzt lese ich in den Notizen von Förster & Kreuz, dass Arielle Eckstut, Jason Dorf und John Straw vor vielen Jahren mit Ihrem Modelabel LittleMissMatched wiederum einen anderen Weg gegangen sind, um DAS Sockenproblem zu lösen. Sie bieten auch drei Socken pro Packung an, allerdings sieht jede der drei Socken anders aus. Förster & Kreuz kommentieren das wie folgt: “Geniale Idee! Little Miss Matched ist bereits ein Trendlabel bei Mädchen um die 12 in den USA. Die Girls lieben es, damit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. “Wanna see my socks?”, fragen sie ihre Kameradinnen im Schulbus. Wenn sie ihre Jeans hochkrempeln, guckt aus dem linken Hosenbein Gekringeltes, aus dem rechten Gepunktet es raus. Und jeden Tag wird neu kombiniert. Kleidungsstücke für den individuellen Ausdruck und als Gesprächsanlass – das kommt an! Little Miss Matched verkauft eigentlich keine Socken, sondern Gesprächsstoff für Teenies.”

Einfach genial, wie die Gründer von LittleMissMatched das Problem auf den Kopf gestellt haben und die Not zur Tugend gemacht haben. Der Verkaufserfolg gibt ihnen Recht. Sie machen mittlerweile mehr als 40 Millionen US-Dollar Umsatz und verkaufen ihre Produke in mehr als 1.000 Fachgeschäften. Zudem haben sie die Produktpalette deutlich erweitert. Sie verkaufen jetzt auch Flip Flops, Bettwäsche und Co., natürlich nicht immer im Dreierpack. Damit erreichen Sie nicht nur die Girlies, sondern auch die Jungs und Erwachsenen. Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, dass man sich aus der Austauschbarkeits- und Preisfalle befreien kann, wenn man dem Produkt eine ganz neue Bedeutung oder Sinn gibt. Produkte müssen heute ermöglichen, dass die Kunden darüber reden. Den Rest erledigt die Mundpropaganda.

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