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Humble-Bundle-Idee ist in der EBook-Vermarktung angekommen

Meine Leser wissen, dass ich Pricing-Innovationen liebe. Deshalb muss ich hier unbedingt über die Humble-Bundle-Idee berichten. Vereinfacht gesagt handelt es ich um eine Kombination von Woot.com und “Zahl-was-Du-willst”-Kampagnen, kombiniert mit dem Bundling und “Buy-One-Get-One”-Prinzip. Häääh? Also machen wir es am Beispiel. Im Jahr 2010 wurde damit begonnen, auf der Webseite Humblebundle.com jeweils 5 unterschiedliche Computer-Videospiele im Bundle zu verkaufen. Die Käufer können bei jeder dieser Kampagnen entscheiden, welchen Preis sie für das Bundle bezahlen wollen. Ursprünglich sprach man vom Humble-Indie-Bundle, weil zu Beginn nur Computerspiele von unabhängigen Spieleentwicklern auf diese Weise verkauft und vermarktet wurden. Wikipedia erklärt die weitere Funktionsweise eines Humble-Bundles wie folgt:

“Zur Käufer-Orientierung wird auf der Bestellseite statistisches Feedback über die bisherigen Verkaufszahlen und Einnahmen gegeben, differenziert nach Spieleplattform. Der begrenzte Angebotszeitrahmen, typischerweise eine oder zwei Wochen, wird als Event zelebriert. Hierzu gehören Angebotserweiterungen, Neuigkeiten über Zielerreichungen (z.B. Verkaufsanzahl, ab der der Quellcode eines Spiels freigegeben wird) und eine “Top-Contributor‹-Liste, bei der einzelne Käufer oder Käufergemeinschaften um die ersten zehn Plätze kämpfen. Als zusätzlicher Anreiz wurden bei ausreichender Käuferzahl einige der Spiele als Open Source Software freigegeben (z.B. Lugaru, Revenge of the Titans). Häufig werden als weitere zusätzliche Leistung auch die Spiele-Soundtracks beigelegt.”

Das Ganze wird damit “garniert”, dass ein Teil der Einnahmen an gemeinnützige Organisationen gespendet wird. Bisher wurde an Organisationen wie Childs Play oder Electronic Frontier Foundation gespendet, die für die Bürgerrechte im Cyberspace kämpfen. Die Besonderheit: Jeder Käufer kann frei festlegen, wieviel Prozent seines Kaufpreises an die Spieleentwickler, die Organisatoren des Humble-Bundles und die gemeinnützigen Organisationen gespendet werden. Bis jetzt wurden mehr als 2 Mio USD auf diese Art und Weise gespendet. Stellen wir uns vor, dieses Prinzip würde sich in anderen Branchen auch durchsetzen.

Die Idee zu dieser Form der digitalen Distribution stammt von Jeff Rosen, dem Geschäftsführer von Wolfire Games. Mittlerweile gibt es nicht nur für Computer-Spiele Humble-Bundles, sondern auch für Mobilphone-Spiele und jüngst auch für EBooks. Mehr als 82.000 Käufer haben insgesamt mehr als 1,2 Mio. USD für ihre Bundle-Käufe jüngst auf den Tisch gelegt (Gefunden im excitingcommerce-Blog). Das entspricht einem durchschnittlichen Kaufpreis von 14,28 USD pro Bundle. Ich bin mir sicher, dass die Humble-Bundles auch bald in Deutschland zur Mode werden. Und verschiedene Abwandlungen des Humble-Bundle-Konzepts sind auch denkbar. Lassen wir uns überraschen.

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