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Crowdinvesting wird 2013 immer “grüner”

Das Crowdinvesting wird auch im Jahr 2013 seinen “Siegeszug” fortsetzen. Während bisher eher Unternehmungen in der Gründungsphase via Crowdinvesting finanziert wurden, entdecken seit einiger Zeit auch immer mehr mittelständische Unternehmen diese Finanzierungsform. Somit wird Crowdinvesting immer mehr zur Projektfinanzierung herangezogen. Und deshalb ist es nur logisch, dass in Zukunft immer mehr grüne Investments via Crowdinvesting möglich sein wird. Den Anfang in Deutschland hat die Plattform Greenvesting gemacht, die vor wenigen Tagen das erste Crowdfundingprojekt auf die Plattform gestellt hat. Konkret soll 180.000 EUR für eine Solaranlage eingesammelt werden, die auf einer Kartbahn in Usedom angebracht ist und schon seit November 2012 Strom produziert.

Die Crowdfunder sind konkret über ein partiarisches Darlehen an dieser Anlage beteiligt. Darlehensnehmer ist die Green-Solar 2012 GmbH & Co. KG mit Sitz in Usingen. Dieser Firma gehört die Solaranlage und der einzige Zweck der Firma ist die Verwaltung der Solaranlage. Die GreenVesting Solutions GmbH hat das Solarkraftwerk gebaut und organisiert die Finanzierung des Fremdkapitals bei Banken. Während des Betriebs agiert GreenVesting als “Hausmeister” und stellt sicher, dass technisch alles funktioniert. Für o.g. Projekt in Usedom beträgt die Laufzeit 10 Jahre, die zu erwartenden Zinszahlungen sind übersichtlich in einer Tabelle dargestellt. Die Zinsertrag pro Jahr soll bei 6,2 % liegen. Bisher konnten knapp 10 % der benötigten Summe eingesammelt werden.

Auch wenn o.g. Plattform erst seit Oktober 2012 online ist und darüber erst jetzt das erste Projekt gefundet wird, ist die GreenVesting Solutions GmbH schon länger am Markt tätig. Einige bisher durchgeführte Projekte kann man sich hier in der Rubrik “Erfolgreiche Projekte” anschauen. Damit handelt sich bei o.g. Plattform um keinen “Kaltstart”. Deshalb stehen die Chancen ganz gut, dass der Betrag von 180.000 EUR innerhalb von 60 Tagen wirklich eingesammelt werden kann. Dank des EEG sind die Einnahmen zumindestens preislich abgesichert und zwar für 20 Jahre. Und da die Anlage schon im Juni 2012 betriebsbereit war, sind die hohen Garantien von damals noch gesichert worden.

Aufgrund der relativ sicheren Einnahmensituation (esseidenn in Deutschland sollte in Zukunft deutlich weniger Sonne scheinen) und der niedrige Einstiegssume (250 EUR) wird das o.g. Angebot sicherlich für einige Investoren interessant sein. Allerdings steht Greenvesting auch in Konkurrenz zu anderen Fondsanbietern und regionalen Stromgenossenschaften, die auch um das Geld der Privatinvestoren buhlen. Zudem sind relativ wenige “Crowdsourcingelemente” eingebunden worden. Bisher werden die möglichen Crowdfunder bei der Entwicklung neuer Projekte noch nicht eingebunden. Vielleicht findet nicht jeder gut, dass o.g. Anlage mit Solarmodulen aus China läuft. Zudem braucht es aus meiner Sicht eine unabhängige Plattform, auf der alle grünen Anlagemöglichkeiten verglichen und darüber diskutiert werden kann, damit man wirklich einen guten Marktüberblick erhält.

Und schon steht die nächste “grüne Crowdfundingplattform” vor dem Start. Es handelt sich um Bettervest. Dieses Projekt hat schon im Vorfeld für Furore gesorgt, weil das Team rund um Patrick Mijnals beim ersten StartUp-Weekend in Frankfurt als Sieger hervorgegangen ist. Und auch diese Plattform hat ihren Sitz in Hessen, aber nicht in Usingen (wie Greenvesting), sondern in Frankfurt am Main. Und es soll auch eher in Energieeffizienz-, als in Solarprojekte investiert werden. Da unsere Firma seit mehr als fünf Jahren die EnergieEffizienz-Messe in Frankfurt am Main veranstaltet, habe ich natürlich zu diesem Thema einen besonderen Bezug. Viele Energieeffizienzprojekte sind auch hochrentabel, ohne dass der Stromzahler via EEG-Umlage “tief in die Tasche greifen muss”. Wenn in wenigen Tagen das erste Projekt online ist, werde ich näher auf diese Plattform eingehen.

3 Responses to Crowdinvesting wird 2013 immer “grüner”

  1. Die dargestellte Absicht von Greenvesting kann ich nur loben. Solaranlagen mit guter Rendite sind begehrt.

    Bei jedem Renditeobjekt entscheidet der Zustand des Objekts über die wirkliche Rendite. Dazu liefert Greenvesting leider wenig Informationen. Diese Informationen sollten außerdem von unabhängiger Seite, also nicht Errichter bzw. der Crowdfundingplattform kommen.

  2. Hallo Stefan,

    o.g. Plattformen gehen in die richtige Richtung, auch wenn Investitionen, die erst durch die EEG-Umlage rentabel werden, sehr umstritten sind. Deshalb glaube ich, dass Energieeffizienzprojekte nachhaltiger, “sozialer” und damit langfristig gesellschaftlich anerkannter sein werden.

    Insgesamt braucht es auf Greenvesting mehr Informationen und mehr Transparenz und auch mehr Mitmachtelemente, damit sich aus meiner Sicht der große Erfolg einstellt.

    Denken wir nur an einen Reiseanbieter, der via Fernsehen Reisen verscherbelt und eine sog. Bestpreisgarantie gibt.

  3. […] habe ich auch schon berichtet, nämlich über NUNAV (die früher Greenway hiessen) und über bettervest. In der bereits laufenden neuen Wettbewerbsrunde besteht noch bis zum 31. Mai 2013 die […]

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