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Die Ein-Dollar-Brille als Gegenentwurf zu Google Glasses

Die Google-Brille bezeichnen viele als Gadget. Langfristig hat die Google-Brille aber die Möglichkeit, unser Leben zu verändern, ähnlich wie es vorher schon Computer, Internet, Mobilfunkgeräte und SmartPhones geleistet haben. Und auch Martin Aufmuth hat eine Brille entwickelt, die das Leben von Millionen von Menschen verändern soll. Die Zielgruppe seiner Ein-Dollar-Brille sind allerdings die Menschen in Entwicklungsländern, die sich bisher keine Brille leisten konnten. Die Idee dahinter ist, den Menschen vor Ort einen Bausatz zur Verfügung zu stellen, so dass sie dort Brillen für einen Dollar herstellen können, wo sie gebraucht werden. Martin Aufmuth rechnet auf seiner Webseite vor, wie sinnvoll seine Ein-Dollar-Brille ist:

“Rund 150 Millionen Menschen auf unserer Welt leiden laut einer WHO nahen Studie von 2007 unter einer Fehlsichtigkeit, die mit einer einfachen Sehhilfe behoben werden könnte. Diesen Menschen, die in der Regel von einem US-Dollar am Tag oder weniger leben, fehlt das Geld, sich eine herkömmliche Brille zu kaufen. Der geschätzte Einkommensverlust, der dadurch entsteht, dass diese Menschen nicht oder nicht mehr arbeiten können und dass junge Menschen nichts lernen können, wird auf rund 120 Mrd. Dollar pro Jahr geschätzt. Das entspricht ziemlich genau dem Betrag, der jährlich weltweit in Entwicklungshilfe investiert wird!”

Die EinDollarBrille besteht aus einem extrem leichten und flexiblen Federstahlrahmen. Die perfekt elliptischen, leichten Kunststoffgläser können mit nur einem Handgriff eingeklickt werden. Die Herstellung der Rahmen erfolgt von Hand auf einer eigens dafür entwickelten Biegevorrichtung und kann innerhalb weniger Tage erlernt werden. Auf seiner Webseite fordert Aufmuth alle auf, eine Brillenbiegeeinheit zu kaufen und an ein Entwicklungsland zu spenden. Jede Biegeeinheit stiftet enormen Nutzen: Mit einer Biegeeinheit kann eine Gruppe von 3 bis 4 Personen pro Jahr rund 30.000 Brillen herstellen. Mit 100 solcher Biegeeinheiten könnten bereits bis zu 3 Millionen Menschen pro Jahr versorgt werden.

Eine Produktionseinheit umfasst sämtliche Geräte und Werkzeuge die zur Herstellung der Brillen benötigt werden. Eine komplette Produktionseinheit kostet rund 2.400 Euros (einschließlich Startmaterial für ca. 1.000 Brillen). Dieses Projekt wäre aus meiner Sicht ideal dafür geeignet, dass sich Menschen in den Entwicklungsländern mit Hilfe von Mikrokrediten selbständig machen und die Brillen vor Ort verkaufen, evtl. auch auf Kredit. Zudem könnten via Kickstarter, Startnext und Co. Finanzierungsaktionen gestartet werden, um entsprechende Social StartUps in den Entwicklungsländern zu gründen. Es ist immer wieder verblüffend, mit wie wenig Geld man große Probleme der Menschheit lösen kann.

One Response to Die Ein-Dollar-Brille als Gegenentwurf zu Google Glasses

  1. Tomas Ehmann sagt:

    Auch wenn ich die Kalkulation 2400 Euro zu 1000 Brillen a 1 Euro = 1000 Euro und 1000 Brillen =1000 Menschen sind auch nicht gerade mal wenig für einen Brillenbauer….Aber! Die Idee find ich klasse. Frag mich warum unser Herr Niebel über die GTZ ( jetzt GIZ )noch nicht aktiv geworden ist. 2400 Euro sind für den Etat den das Entwicklungshilfeministerium hat ein klacks – statt dessen könnte man so manche “Luftballons Geschenke” einfach mal weglassen oder zwei, drei oder mehr “Begleiter” zuhause lassen. Schlimm – für so eine Idee müssen Spender ran.

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