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Kein Aprilscherz: Australische Einzelhändlerin verlangt 5 AUD Eintritt

Und schon wieder ein Aprilscherz, der keiner ist. Kunden des Celiac Supplies – Geschäftes im australischen Coorparoo (4 km von Brisbane entfernt), in dem ausschliesslich glutenfreie Lebensmittel angeboten werden, werden schon zur Kasse gebeten, wenn sie das Geschäft betreten wollen. Die Eintrittsgebühr beträgt 5 AUD. Ausgenommen sind Kinder, Senioren und Behinderte. Und beim Kauf von Waren wird die Gebühr natürlich verrechnet. Die Shopinhaberin Georgina begründet dieses Vorgehen mit einer einfachen Lebensweisheit: “I have to wake people up, everything in life is not free.”

Dieser wunderschöne Text ist an der Eingangstür des Geschäftes zu lesen:

“As of the first of February, this store will be charging people a $5 fee per person for “just looking.”
The $5 fee will be deducted when goods are purchased.
Why has this come about?
There has been high volume of people who use this store as a reference and then purchase goods elsewhere. These people are unaware our prices are almost the same as the other stores plus we have products simply not available anywhere else.
This policy is line with many other clothing, shoe and electronic stores who are also facing the same issue.”

Natürlich erntet Georgina, die auch im Video unten etwas ruppig rüberkommt, via Facebook viel Hohn und Spott. Aber sie erhält mit dieser eher ungewöhnlichen Maßnahmen viel PR zum Nulltarif. Und nach eigenen Angaben sind ihre Umsätze nicht eingebrochen und sie hat sogar schon 20 AUD auf diesen Weg zusätzlich (an Eintrittsgebühren) eingenommen. Ich könnte mir vorstellen, dass der Laden von Georgina bald von den ersten Touristenführern ins Programm aufgenommen wird. Dieser ruppige Charme kommt sicherlich bei einigen Touristen gut an.

Natürlich wird sich dieses hier vorgestellte Pricing-Modell nicht flächendeckend durchsetzen, aber die Aufnahme in meiner Kategorie “Marketing – Preis”, in der ich bisher mehr als 250 Pricing-Beispiele präsentiert habe, hat dieses Beispiel auf jeden Fall verdient. Denn jeder Ladenbesitzer, dessen Umsätze wegen der ECommerce-Konkurrenz zurückgehen, sollte sich Gedanke über Zusatzeinnahmen machen. Welche Ideen ich diesbezüglich hätte, werde ich im nächsten Posting verraten. Und weiterhin werde ich “kauzige Einzelhändler” vorstellen, die durch außergewöhliche Ideen und Maßnahmen zu kleinen Berühmtheiten geworden sind.

Infoquelle: BrisbaneTimes und Techcrunch

2 Responses to Kein Aprilscherz: Australische Einzelhändlerin verlangt 5 AUD Eintritt

  1. […] Im letzten Artikel habe ich über die etwas kauzige Einzelhändlerin Georgina aus Australien berichtet, die von ihren Kunden mittlerweile 5 AUD Eintritt verlangt. Ich kann mir vorstellen, dass Georgina bald eine Berühmtheit in ihrer Region und vielleicht zur Touristenattraktion wird. Andere Händler und Kauze sind diesbezüglich schon weiter. Mein Lieblingsbeispiel ist immer noch der rockende Gemüsehändler Elvis Parsley, der sein “Unwesen” ebenfalls in Australien treibt und über den ich schon 2005 hier im Blog berichtet habe. Er könnte aus meiner Sicht wirklich Eintrittsgeld verlangen. […]

  2. […] Kein Aprilscherz: Australische Einzelhändlerin verlangt 5 AUD Eintritt […]

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