Jährlich verlieren über 300.000 Vierbeiner ihr Zuhause und müssen in Tierheimen untergebracht werden. Die große Herausforderung besteht darin, diese Tiere schnell wieder zu vermitteln. Dabei wird es den Menschen, die ein Tier aus dem Tierheim adoptieren wollen, bisher nicht einfach gemacht. Sie müssen sich online durch die verschiedenen Webseiten der einzelnen Tierheime klicken und sich dort mühsam “durchkämpfen”. Geht das nicht auch einfacher? Diese Frage stellte sich ein kleines Team von Doktoranden und Studierenden der Universitäten München und Nürnberg und ging am 15. März 2013 mit Vermittlungsplattform Tierheimhelden online. Dabei ließen sie sich u.a. vom Design und Handhabung von Partnervermittlungsplattformen inspirieren.
Die Funktionsweise ist schnell erklärt: Wer ein Tier auf tierheimhelden.de sucht, hat die Möglichkeit anzugeben, ob Hund, Katze oder Kleintier und, falls gewünscht, auch die Eigenschaften des Tieres (z.B. “familienfreundlich” wenn Kinder im Haus leben). Darauf erhält der Suchende passende Vorschläge verschiedener Tierheime. Ist ein Vierbeiner gefunden, können Tiersuchende mit einem Klick eine direkte Anfrage an das Tierheim schicken und von dort wird der weitere Kontakt organisiert. Endlich gibt es für den Adoptonswilligen eine Anlaufstation im Internet.
Der Erfolg kann sich in den letzten acht Monaten sehen lassen. Seit Beginn haben 30.000 Menschen auf der Plattform nach Haustieren gesucht, 70 Tierheime wurden Partner und jedes zweite vorgestellte Tier konnte vermittelt werden. Es konnten bisher mehr als 800 Vermittlungen durch tierheimhelden.de begleitet werden. Dieser Markttest hat den Gründern Mut gemacht, das Angebot jetzt auszuweiten. Um die nächsten Schritte des gemeinnützigen Unternehmens zu finanzieren, habe die Gründer Mitte Dezember 2013 eine Crowdfundingaktion auf startnext gestartet.
Wenn bei der Aktion 15.000 Euro (Fundingschwelle) zusammen kommen, wird eine regionale Suche und eine Spendenfunktion integriert, zusätzlich ein Vorabformular, welches Tierheimen den Kontakt zu den Interessenten erleichtert. Sollten insgesamt 75.000 Euro gespendet werden, werden digitale Patenschaften, mobile Apps für Smartphones, Schnittstellen zur Tierheimsoftware und eine Suchmaschinenoptimierung umgesetzt. Außerdem werden die Initiatoren bundesweit Tierheime besuchen und die Seite den Mitarbeitern und der lokalen Presse vorstellen.
Den Spendern soll die Aktion u.a. durch attraktive Preise schmackhaft gemacht werden. Wer 200 EUR spendet, erhält ein exklusives Helden-T-Shirt vom Stardesigner Marcel Ostertag. Bei 300 EUR gibt es 2 Karten für die exklusive Party von Peyman, dem ehemaligen Jury-Mitglied von Germanx Next Topmodel. Und bei 2.500 EUR gibt es sogar einen Heldentag, an dem man Marcel Ostertag und Peyman Amin treffen kann. Leider zünden diese Incentives noch nicht. Bisher konnten im ersten Monat weniger als 2.000 EUR eingesammelt werden. Da ist neben der Erweiterung des Angebotes an Zahlungsmodalitäten noch mehr Feintuning nötig. Aber bis zur Deadline am 17.3.2014 bleibt ja noch genug Zeit.
Ein erstes Erfolgserlebnis konnten die Gründer von Tierheimhelden schon feiern. Seit Start der Startnext-Crowdfundingaktion konnte die Besucherzahl auf der Webseite verdreifacht werden. Der Marketingeffekt stellt sich somit schon ein. Aber die Gründer wollen noch mehr. In diesem Jahr möchten wir sie 150.000 Besucher auf der Plattform begrüßen, 5000 Vermittlungen begleiten und 50.000€ Spenden für die Tierheime generieren. In fünf Jahren möchte Tierheimhelden die durchschnittliche Aufenthaltsdauer jedes Tierheimtieres spürbar reduzieren, 1.000.000€ Spendengelder für Tierheime akquirieren und 50% aller Tiervermittlungen (etwa 150.000) online anbahnen. Das sind große Ziele, aber angesichts der Tatsache, dass jedes zweite Tierheim derzeit insolvenzgefährdet ist, dringend nötig.
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